Hinweis: Die Angaben werden mit einem entsprechenden Hinweis (z.B. "Terminänderung" oder "Raumänderung") jeweils aktualisiert, falls sich Änderungen gegenüber den Angaben im gedruckten kommentierten Vorlesungsverzeichnis ergeben.
Die Vorlesung wird sich mit dem späten Ancien Régime in Europa befassen. Dabei werden Probleme der innerstaatlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung im Vordergrund stehen.
Literatur: KUNISCH, J.: Absolutismus. Europäische Geschichte vom Westfälischen Frieden bis zur Krise des Ancien Régime. Göttingen 1986; MÖLLER, H.: Fürstenstaat und Bürgernation. Deutschland 1763-1815. O.O. und J.; SCHILLING, H.: Höfe und Allianzen. Deutschland 1648-1763. O.O. und J.; VIERHAUS, R.: Staaten und Stände. Vom Westfälischen bis zum Hubertusburger Frieden. Berlin 1990.
Die Vorlesung verfolgt die Verfassungsentwicklung von den Anfängen des Frühkonstitutionalismus in den Rheinbundstaaten über die Herausbildung des Verfassungsmodells der konstitutionellen Monarchie im Deutschen Bund zu den gesamtstaatlichen Verfassungen von 1849 und 1871. Die deutsche Verfassungsgeschichte des 20. Jahrhunderts steht im Zeichen der Begründung der parlamentarischen Demokratien von 1919 und 1949 und ihrer Gefährdungen. Der Vorlesung liegt ein erweiterter Verfassungsbegriff zugrunde, der auch die informelle Parlamentarisierung des Kaiserreichs und die Entwicklung zum konsensfundierten Sozialstaat heutiger Prägung umschließt.
Literatur: BÖCKENFÖRDE, E.-W. (Hg.): Moderne deutsche Verfassungsgeschichte (1815-1918), Königstein, 2. Aufl. 1981; BOLDT, H.: Deutsche Verfassungsgeschichte, Band I: Von den Anfängen bis zum Ende des älteren deutschen Reiches 1806, München 1984; Band II: Von 1806 bis zur Gegenwart, München, 2. Aufl. 1993; DERS.: Von der konstitutionellen Monarchie zur parlamentarischen Demokratie, in: Wendemarken in der deutschen Verfassungsgeschichte (Der Staat, Beiheft 10, 1993, S. 151-186); BOTZENHART, M.: Deutsche Verfassungsgeschichte 1806-1949, Stuttgart u.a. 1993; FENSKE, H.: Deutsche Verfassungsgeschichte. Vom Norddeutschen Bund bis heute, Berlin, 3. Aufl. 1991; GRIMM, D.: Deutsche Verfassungsgeschichte 1776-1866. Vom Beginn des modernen Verfassungsstaates bis zur Auflösung des Deutschen Bundes, Frankfurt a.M. 1990.
Die Vorlesung behandelt die nationale Bewußtseinsbildung in Deutschland von der Grundlegung des nationalen Diskurses im Zeitalter des Humanismus bis zu den Anfängen der organisierten Nationalbewegung zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt stehen dabei die lebensweltlichen Sehnsüchte, Bedürfnisse und Interessen, die sich mit der "Erfindung" der deutschen Nation und dem Prozeß der Nationsbildung in Deutschland verbunden haben.
Literatur: HARDTWIG, W.: Vom Elitenbewußtsein zur Massenbewegung. Frühformen des Nationalismus in Deutschland 1500-1840, in: Ders., Nationalismus und Bürgerkultur in Deutschland 1500-1914, 1994, S. 34-54; HERRMANN, H.P. u.a.: Machtphantasie Deutschland. Nationalismus, Männlichkeit und Fremdenhaß im Vaterlandsdiskurs deutscher Schriftsteller des 18. Jahrhunderts, 1996; MÜNKLER, H. u.a.: Die Nationalisierung Europas im Diskurs humanistischer Intellektueller. Italien und Deutschland, 1998; Studien zur Entwicklung des kollektiven Bewußtseins in der Neuzeit. Bd. I, hg. von B. Giesen, Bd. II und III, hg. von H. Berding, 1991-1996.
Im Zentrum des Hauptseminars steht die Frage nach dem Einfluß von Humanismus und Reformation auf die Entwicklung der gesellschaftlichen Verhältnisse in Deutschland vom 15. ins 16. Jahrhundert.
Literatur: AUGUSTIJN, C.: Erasmus von Rotterdam. Leben - Werk - Wirkung. München 1986; GOERTZ, H.-J.: Pfaffenhaß und groß Geschrei. Die reformatorischen Bewegungen in Deutschland (1517-1529). München 1987; HEER, F.: Die dritte Kraft. Der europäische Humanismus zwischen den Fronten des konfessionellen Zeitalters. Frankfurt/M. 1959; OBERMAN, H. A.: Werden und Wertung der Reformation. Vom Wegestreit zum Glaubenskampf. Tübingen 1977.
Sonstige Bemerkungen: Persönliche Anmeldung erforderlich. Anmeldung und Vergabe der Referatsthemen in den Sprechstunden am 22. und 29. Juli 1999.
Kriegsende und Revolution 1918/19 markieren in Deutschland nicht nur den Übergang von der konstitutionell-monarchischen zur parlamentarisch-republikanischen Staatsform. Auch auf vielen Gebieten des wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Lebens verknoten sich in dieser Phase Entwicklungsstränge, in denen die erste große Krise der industriellen Moderne ihren Ausdruck findet, und es eröffnen sich Perspektiven von maßgeblicher Bedeutung für den weiteren Verlauf der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert.
Literatur: KRUSE, W. (Hg.): Eine Welt von Feinden. Der Große Krieg 1914-1918, Frankfurt a.M. 1997; MICHALKA, W. (Hg.): Der Erste Weltkrieg. Wirkung, Wahrnehmung, Analyse, München u.a. 1994; QUANDT, S. - SCHICHTEL, H. (Hgg.): Der Erste Weltkrieg als Kommunikationsereignis. Medien - Kommunikation - Geschichte, Gießen 1993; BESSEL, R.: Germany after the First World War, Oxford 1993; HIRSCHFELD, G. - KRUMREICH, G. - RENZ, I. (Hgg.): "Keiner fühlt sich hier mehr als Mensch...". Erlebnis und Wirkung des Ersten Weltkriegs, Essen 1993; MAI, G.: Das Ende des Kaiserreichs. Politik und Kriegführung im Ersten Weltkrieg, München 1987; KLUGE, U.: Die deutsche Revolution 1918/19. Staat, Politik und Gesellschaft zwischen Weltkrieg und Kapp-Putsch, Frankfurt a.M. 1985; WINKLER, H.A.: Die Sozialdemokratie und die Revolution 1918/19, Bonn 1979.
Sonstige Bemerkungen: Die Referatthemen werden in der ersten Sitzung vergeben. Die Anmeldung zum Hauptseminar kann ab sofort erfolgen bei Frau Wittmann (PT 3.1.69); Teilnehmerzahl begrenzt.
Die Französische Revolution war lange Zeit ein zentraler Bezugspunkt deutscher Identitätssuche. Das Seminar thematisiert diesen Zusammenhang, indem es die Frage stellt: Wie wurde die Französische Revolution in der deutschen Öffentlichkeit wahrgenommen und beurteilt? Welche Hoffnungen und Befürchtungen lagen der deutschen Auseinandersetzung mit den "Ideen von 1789" zugrunde? Und welche nationalen Selbstbilder und Orientierungsangebote hat der deutsche Diskurs über die Französische Revolution zur Verfügung gestellt? Die Quellengrundlage für die Untersuchung dieser Fragen bilden einschlägige Texte deutscher Gelehrter und Schriftsteller aus der Zeit von 1789 bis 1848/49.
Sonstige Bemerkungen: Literaturhinweise und Themenvergabe bei der persönlichen Anmeldung in den Sprechstunden.
Sonstige Bemerkungen: Die Teilnahme erfolgt auf persönliche Einladung.
Das Oberseminar soll in erster Linie Gelegenheit geben, Themen und Konzeptionen für Qualifikationsarbeiten und praktische Fragen der Durchführung in verschiedenen Bearbeitungsstadien gemeinsam zu erörtern. Daneben können auch allgemein interessierende Entwicklungen unseres Faches zur Debatte gestellt werden.
Sonstige Bemerkungen: Die Teilnahme erfolgt in der Regel auf persönliche Einladung, doch können sich Interessenten auch gerne in meiner Sprechstunde vorstellen.
Das Proseminar führt ein in die Arbeitsmethoden des Neuzeit-Historikers, insbesondere in den Umgang mit den spezifischen Hilfsmitteln, den Quellen und der Forschungsliteratur zu dieser Epoche. Die entsprechenden methodischen Fertigkeiten zur selbständigen Bearbeitung eines wissenschaftlichen Themas sollen anhand ausgewählter Aspekte des Verhältnisses von Reich und Territorien im 16. und beginnenden 17. Jahrhundert vermittelt und eingeübt werden.
Literatur: RABE, H.: Deutsche Geschichte 1500-1600. Das Jahrhundert der Glaubensspaltung. München 1991; LUTTENBERGER, A. P.: Glaubenseinheit und Reichsfriede. Konzeptionen und Wege konfessionsneutraler Reichspolitik (1530-1552) (Kurpfalz, Jülich, Kurbrandenburg) (Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wisenschaften 20). Göttingen 1982; LUTTENBERGER, A. P.: Kurfürsten, Kaiser und Reich. Politische Führung und Friedenssicherung unter Ferdinand I. und Maximilian II. (Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz 149 = Beiträge zur Sozial- und Verfassungsgeschichte des Alten Reiches 12). Mainz 1994.
Sonstige Bemerkungen: Persönliche Anmeldung in der Sprechstunde (jew. vormittags, Raum PT 3.1.84).
Das Proseminar behandelt am Beispiel der Geschichte Wallensteins Grundfragen der Methodik und Technik des geschichtswissenschaftlichen Arbeitens.
Literatur OPGENOORTH, E.: Einführung in das Studium der Neueren Geschichte. 5. Aufl. Paderborn 1997; BAUMGART, W.: Bücherverzeichnis zur deutschen Geschichte, Hilfsmittel, Handbücher, Quellen. Neuaufl. München 1994; SCHULZE, W.: Einführung in die Neuere Geschichte. 3. Aufl. Stuttgart 1996; POLISENSKY, J. / KOLLMANN, J.: Wallenstein. Feldherr des Dreißigjährigen Krieges. Köln 1997
Sonstige Bemerkungen: Anmeldung durch Listeneintrag im Sekretariat des Lehrstuhls Prof. Luttenberger (PT 3.1.67) erbeten.
In dem Proseminar werden die Methoden und Hilfsmittel der neuzeitlichen Geschichtsforschung vorgestellt. Der Umgang mit Quellen und wissenschaftlicher Fachliteratur wird vor allem anhand von Problemstellungen aus dem Themenbereich "König und Königtum in Bayern 1806 - 1918" geübt. Ziel des Proseminars ist die Fähigkeit zu eigenständigem wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich der Neueren und Neuesten Geschichte.
Im Rahmen des Proseminars werden auch eine Einführung in die Benutzung des Internets für Historiker gegeben und ein Archiv besucht.
Literatur (* zur Anschaffung dringend empfohlen): OPGENOORTH, E.: Einführung in das Studium der neueren Geschichte. 5. Aufl. Paderborn 1997 (UTB 1553). - SCHULZE, W.: Einführung in die Neuere Geschichte. 3. Aufl. Stuttgart 1996 (UTB 1422). - *BAUMGART, W.: Bücherverzeichnis zur deutschen Geschichte. Hilfsmittel, Handbücher, Quellen. 12. Aufl. München 1997 (dtv 32509). ( V. BRANDT, A.: Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften. 15. Aufl. Stuttgart 1998 (Urban-Taschenbuch 33). ( TREML, M.: Königreich Bayern (1806-1918), in: DERS. (Hg.): Geschichte des modernen Bayern. Königreich und Freistaat. München 1994, S. 13-145.
Sonstige Bemerkungen: Teilnehmerzahl begrenzt, persönliche Anmeldung durch Listeneintrag im Sekretariat des Lehrstuhls Prof. Schmid (PT 3.1.43) erforderlich.
Die Jugend für den nationalsozialistischen Staat zu gewinnen, war ein zentrales Ziel der Machthaber im Dritten Reich. An ausgewählten Beispielen aus dem Themenbereich wird in die Arbeitsmethoden und -techniken des Historikers eingeführt und der Umgang mit Hilfsmitteln, Quellen und Literatur geübt.
Literatur: KLÖNNE, A.: Jugend im Dritten Reich. Die Hitler-Jugend und ihre Gegner. Dokumente und Analysen, München 1995; SCHULZE, W.: Einführung in die neuere Geschichte, 3. Aufl. München 1996; BAUMGART, W.: Bücherverzeichnis zur deutschen Geschichte. Hilfsmittel, Handbücher, Quellen, 12. Aufl. München 1997.
Teilnehmerkreis: Studierende der Geschichte ("vertieft" und "nicht vertieft", Magisterstudiengang) im Grundstudium.
In diesem Proseminar soll der Umgang mit Arbeitstechniken, Hilfsmitteln und Quellen des Neuzeit-Historikers vermittelt und eingeübt werden; darüber hinaus kommen theoretische und methodische Grundlagen des Faches zur Sprache. Ziel des Seminars ist es, das Fundament für ein eigenständiges wissenschaftliches Arbeiten in den folgenden Studienabschnitten zu legen. Als thematische Hinführung dienen dabei ausgewählte Themen zur Geschichte der Bundesrepublik während der Kanzlerschaft Adenauers.
Literatur: BAUMGART, W.: Bücherverzeichnis zur deutschen Geschichte. Hilfsmittel, Handbücher, Quellen, 12. Aufl. München 1997 [zur Anschaffung dringend empfohlen]; PETER, M. - SCHRÖDER, H.-J.: Einführung in das Studium der Zeitgeschichte, Paderborn u.a. 1994. Thematisch einführende Literatur wird in der ersten Sitzung genannt.
Sonstige Bemerkungen: Anmeldung in der zweiten Oktoberhälfte im Sekretariat Prof. Bauer (Frau Wittmann); Höchstteilnehmerzahl: 25.
Das Proseminar will Anleitung zum selbständigen historischen Arbeiten geben. Am Beispiel der Geschichte der Sozialdemokratie in Deutschland von den Anfängen bis zur Gegenwart wird der kritische Umgang mit Hilfsmitteln, Forschungsliteratur und Quellen erlernt. Der Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung historischer Arbeitstechniken, die das Herangehen an verschiedene Fragestellungen der neueren Geschichte und der Zeitgeschichte erlauben.
Literatur: BAUMGART, W.: Bücherverzeichnis zur deutschen Geschichte. Hilfsmittel, Handbücher, Quellen, 12. Aufl. München 1997; PETER, M. - SCHRÖDER, H.-J.: Einführung in das Studium der Zeitgeschichte, Paderborn u.a. 1994; LEHNERT, D.: Sozialdemokratie zwischen Protestbewegung und Regierungspartei 1848 bis 1983, Frankfurt a.M. 1983; TENFELDE, K. (Hg.): Die Ausbreitung der deutschen Arbeiterbewegung, Göttingen 1987 (= Geschichte und Gesellschaft 13/4); RITTER, G. A. (Hg.): Geschichte der Arbeiter und der Arbeiterbewegung in Deutschland seit dem Ende des 18. Jahrhunderts, Bde. 9 bis 11 [Heinrich August Winkler über die Weimarer Republik], Berlin u.a. 1984-1987; KLOTZBACH, K.: Der Weg zur Staatspartei: Programmatik, praktische Politik und Organisation der deutschen Sozialdemokratie 1945 bis 1965, Berlin 1982.
Sonstige Bemerkungen: Anmeldung durch Listeneintrag im Sekretariat Prof. Bauer (Frau Wittmann); Höchstteilnehmerzahl: 25.
In der Übung werden anhand einschlägiger Texte politisch und sozial relevante Konzepte der deutschen Aufklärung analysiert.
Literatur: KOSELLECK, R.: Kritik und Krise. Eine Studie zur Pathogenese der bürgerlichen Welt. Frankfurt/M. 1973; MÖLLER, H.: Vernunft und Kritik. Deutsche Aufklärung im 17. und 18. Jahrhundert. Frankfurt/M. 1986.
Sonstige Bemerkungen: Anmeldung durch Listeneintrag im Sekretariat des Lehrstuhls Prof. Luttenberger (PT 3.1.67) erbeten.
Die Geschichte der Kommunikation hat in den letzten Jahren mehr und mehr Aufmerksamkeit gefunden. Dabei umfaßt dieser Themenbereich unterschiedlichste Zusammenhänge und reicht von der Organisation einzelner Postlinien und anderer Verkehrswege über die Einführung und Bedeutung neuer Kommunikationsmedien bis hin zum Wandel verschiedener Kommunikationsformen und ihrer schichtspezifischen Verwendung. Anhand ausgewählter Beispiele soll dieser Forschungsrichtung nachgegangen werden. Ein begleitender Besuch des Museums für Post- und Kommunikation (Nürnberg oder Frankfurt a.M.) ist geplant.
Literatur: Als Einführung empfiehlt sich: BEHRINGER, W.: Bausteine zu einer Geschichte der Kommunikation. Eine Sammelrezension zum Postjubiläum, in: ZHF 21 (1994), S. 92-112; HEIMANN, H.-D.: Neue Perspektive für die Geschichte der Post. Zur Methode der Postgeschichte und ihrem operativen Verhältnis zur allgemeinen Geschichtswissenschaft in Verbindung mit einem Literaturbericht zum "Postjubiläum 1490-1990", in: HZ 253 (1991), S. 661-674; POHL, H. (Hg.): Die Bedeutung der Kommunikation für Wirtschaft und Gesellschaft. Stuttgart 1989 (Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Beiheft 87)
Sonstige Bemerkungen: Anmeldung durch Listeneintrag im Sekretariat des Lehrstuhls Prof. Luttenberger (PT 3.1.67) erbeten.
Quellenlektüre und vergleichende Textanalyse.
Sonstige Bemerkungen: Die erste Sitzung findet am 11. November 1999 statt.
Die Übung bietet eine Einführung in Theoriefragen der Geschichtswissenschaft. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Diskussion repräsentativer Texte deutscher Historiker "Über das Studium der Geschichte" von der Mitte des 18. bis zum Ausgang des 19. Jahrhunderts.
Literatur: FAULENBACH, B. (Hg.): Geschichtswissenschaft in Deutschland. Traditionelle Positionen und gegenwärtige Aufgaben, 1974; HARDTWIG, W.: Geschichtskultur und Wissenschaft, 1990; DERS. (Hg.): Über das Studium der Geschichte, 1990; JAEGER, F. u.a.: Geschichte des Historismus. Eine Einführung, 1992.
Sonstige Bemerkungen: Die Übung bietet die Möglichkeit zum Erwerb des in der LPO I § 71 geforderten Nachweises der erfolgreichen Teilnahme an einer Lehrveranstaltung zu Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft. - Anmeldung in den Sprechstunden.
Die Geschichte der bürgerlichen Familie kann unter verschiedenen Fragestellungen und mithilfe von verschiedenartigen Quellen geschrieben werden. So sollen sowohl statistische und administrative wie literarische und Bildquellen bearbeitet und ihre Aussagekraft diskutiert werden. - Unter anderem wird Gustav Freytags "Soll und Haben" besprochen. Dieser Roman sollte im voraus gelesen werden. Er ist in vielen Bibliotheken vorhanden und läßt sich auch antiquarisch sehr leicht beschaffen. Auch das Werk von Wilhelm Heinrich Riehl wird ausführlicher besprochen werden; es ist in der Bibliothek in mehreren Exemplaren vorhanden.
Literatur: GESTRICH, A.: Geschichte der Familie im 19. und 20. Jahrhundert, München 1999; FREVERT, U. (Hg.): Bürgerinnen und Bürger. Geschlechterverhältnisse im 19. Jahrhundert, Göttingen 1988; SIEDER, R.: Sozialgeschichte der Familie, Frankfurt a.M. 1987; HUBBARD, W.H.: Familiengeschichte. Materialien zur deutschen Familie seit dem Ende des 18. Jahrhunderts, München 1983; FREYTAG, G.: Soll und Haben. Roman in 6 Büchern, Leipzig 1855 [viele weitere Auflagen]; RIEHL, W.H.: Die Naturgeschichte des Volkes als Grundlage einer deutschen Social-Politik, Bd. 3: Die Familie, Stuttgart u.a. 1855 [ebenfalls viele spätere Auflagen].
Sonstige Bemerkungen: Anmeldung durch Listeneintrag im Sekretariat Prof. Bauer (Frau Wittmann); Höchstteilnehmerzahl: 25.
Hinweis: Dies ist eine zusätzliche Veranstaltung, die im gedruckten Vorlesungsverzeichnis nicht aufgeführt ist.
Zeit:
Mi 15 - 17
Beginn:
03.11.1999
Raum:
ZH 1
Parallel zur bekannten und nun auch im Jubiläumsjahr 1999 herausgestellten Erfolgsgeschichte der frühen Bundesrepublik formulierten zeitgenössische Schriftsteller, Philosophen und Sozialwissenschaftler skeptisch-kritische Fragen, die die westdeutschen Verhältnisse zum Anlaß für eine generelle Zeitdiagnose nahmen und hierbei um ein zentrales Leitmotiv kreisten: Welche Entfaltungs-Spielräume für den Einzelnen läßt die offenbar irreversible technisch-industrielle Zivilisation in einer "nivellierten Mittelstandsgesellschaft" (Helmut Schelsky) mit der ihr innewohnenden "instrumentellen Vernunft" (Max Horkheimer) noch zu? Folgt nach dem "Aufstand der Massen" (Ortega y Gasset) unvermeidlich das "Ende der Persönlichkeit" (Arnold Gehlen) und der "eindimensionale Mensch" (Herbert Marcuse)? Bemerkenswerterweise läßt sich die Vielfalt der vorgebrachten Diskurs-Elemente keineswegs gemäß einem politisch-ideologischen Rechts-Links-Schema sortieren. Die im Seminar vorzustellenden Autoren und Texte sollen - fallweise unter Einbezug der jeweiligen Rezeptionsgeschichte - einen eher ungewohnten und deshalb umso faszinierenderen Einblick in die deutsche Geistesgeschichte der 'Nierentisch-Ära' ermöglichen.
Als erste Einführung in die Fragestellung geeignet: SCHILDT, A.: Ende der Ideologien? Politisch-ideologische Strömungen in den 50er Jahren, in: Schildt, A. - Sywotteck, A. (Hgg.): Modernisierung im Wiederaufbau. Die westdeutsche Gesellschaft der 50er Jahre, Bonn 1993, S. 627-635.
Sonstige Bemerkungen: Teilnahmevoraussetzungen: absolviertes Proseminar in Neuerer/Neuester Geschichte. Studierende der Fächer Soziologie, Literaturwissenschaft, Politikwissenschaft und Philosophie sind ganz besonders eingeladen. Anmeldung im Sekretariat Prof. Bauer (Frau Wittmann); Höchstteilnehmerzahl: 25.
Ausgehend von den Auswirkungen der Französischen Revolution auf das Heilige Römische Reich Deutscher Nation werden nationale, liberale, soziale und demokratische Entwicklungen im Deutschland des 19. und 20. Jahrhunderts dargestellt. Besonders berücksichtigt werden Staatengründungen auf deutschem Boden.
Literatur: CRAIG, G.A.: Deutsche Geschichte 1866-1945, München 1996; BLEICKEN, J. u.a. (Hgg.): Oldenbourg Grundriß der Geschichte, Bd. 13 ff., München 1993 ff.
Teilnehmerkreis: Studierende der Geschichte im Grundstudium.