Hinweis: Die Angaben werden mit einem entsprechenden Hinweis (z.B. "Terminänderung" oder "Raumänderung") jeweils aktualisiert, falls sich Änderungen gegenüber den Angaben im gedruckten kommentierten Vorlesungsverzeichnis ergeben.
Geschichtsdidaktik als Wissenschaft vom Lehren und Lernen der Geschichte muß von zwei Hauptrichtungen aus fragen: vom Gegenstand und von den Methoden der Geschichtswissenschaft aus sowie von den Möglichkeiten und Interessen des Menschen her, der sich der Vergangenheit zuwendet. So befaßt sich ein erster Teil der Veranstaltung mit den Verfahrensweisen und Problemen bei der Rekonstruktion von Geschichte (Historie) und mit den allgemeinen Gegenstandsstrukturen vergangenen Geschehens. In einem weiteren Gedankengang werden Funktionen, Bildungswert bzw. Lernpotential des Umgangs mit Geschichte in anthropologischer und sozialer Hinsicht reflektiert und Geschichtslehrpläne allgemeinbildender Schulen analysiert.
Den Abschluß bilden Überlegungen und empirische Belege zu psychologischen und soziokulturellen Voraussetzungen bei verschiedenen Adressatengruppen sowie zu Vermittlungsweisen von Geschichte.
Literatur: ROHLFES, J.: Geschichte und ihre Didaktik. Göttingen 1986; HUHN, J.: Geschichtsdidaktik. Eine Einführung. Köln/Weimar/Wien 1994; GIES, H.: Repetitorium Fachdidaktik Geschichte. Bad Heilbrunn 1981.
Teilnehmerkreis: Alle Studiengänge (Voraussetzung für die Teilnahme an Proseminaren und Seminaren)
Das Seminar findet in enger Kooperation mit dem Haus der Bayerischen Geschichte statt, das für das Jahr 2000 die Landesausstellung zum Thema "Bavaria-Germania-Europa 200 - 2000" in Regensburg plant.
Wesentliche Exponate dieser Ausstellung stammen aus Regensburger Museen und werden an verschiedenen Regensburger Standorten präsentiert. Die Studierenden sollen dabei Einblicke in Planung, Konzeption und didaktische Intentionen erhalten. An ausgewählten Objekten werden die über Regensburg hinausweisenden Bezüge erarbeitet, deren exemplarische Bedeutung herausgestellt und Möglichkeiten für schüler- und lehrplangemäße Zugangsweisen und Lernmethoden erschlossen. Als Ergebnis sollten konkrete und in der Arbeit mit Schülern evaluierte Handreichungen für Ausstellungsbesuche mit Schulklassen stehen.
Literatur: GRÜTTER, H.Th.: Präsentation der Vergangenheit. Zur Darstellung von Geschichte in Museen und Ausstellungen. In: FÜßMANN, H. u.a. (Hgg.): Historische Faszination. Geschichtskultur heute. Köln 1994, S. 173-187; ERBER-GROIß, S. u.a. (Hgg.): Kunst und Kultur des Ausstellens. Wien 1997; GRIMM, C.: Museen und Ausstellungen als Medien der Kulturvermittlung und als Instrumente der Kulturpolitik. In: LIPP, W. (Hg.): Kulturpolitik. Standorte, Innensichten, Entwürfe. Berlin 1989, S. 177-188; MUSEUMSPÄDAGOGISCHES ZENTRUM MÜNCHEN (Hg.): Museumspädagogik für die Schule: Grundlagen, Inhalte und Methoden. München 1988
Teilnehmerkreis: Studierende für die Lehrämter an Haupt- und Realschulen (2. LPO-schein); Studierende für das Lehramt an Gymnasien (LPO-Schein)
Begrenzte Teilnehmerzahl: Anmeldung im Sekretariat unbedingt erforderlich.
An einem Beispiel aus der römischen Geschichte wird aufgezeigt und eingeübt die adressatengerechte, multimediale Präsentation von Geschichte in Schule und Öffentlichkeit.
Literatur: GROEBEL, J.: Medienkompetenz: universell und unmittelbar. In: Televizion 11/1998, S. 36 ff.; WUNDERER, H.: Computer im Geschichtsunterricht. Neue Chancen für historisches Lernen in der Informationsgesellschaft? In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, 47 (1996), H. 9, S. 535-547
Teilnehmerkreis:
Studierende der Geschichte aller Studiengänge, ab 4. Semester (Didaktik der Geschichte: 2. LPO-Schein Lehrämter an Grund-, Haupt- und Realschulen)
Die Lehrveranstaltung kann nur gemeinsam mit den Lehrveranstaltungen
33 177, Ch. Schäfer,
und
33 179, D. Piesch,
besucht werden.
Das Seminar bietet einen Überblick über die wichtigsten geschichtsdidaktischen Fragestellungen. So werden Lehrpläne und Lernziele/Zielfindungen erörtert, das Lernen von Geschichte wird aus entwicklungspsychologischer, lerntheoretischer und sozialisations-theoretischer Sicht diskutiert, und Fragen der praktischen Umsetzung werden unter Berücksichtigung der im Unterricht anzuwendenden Verfahren, Methoden und Medien behandelt. Zudem findet eine Einführung in die wichtigste Literatur statt.
Literatur: BERGMANN K. u.a. (Hgg.): Handbuch der Geschichtsdidaktik. 5. Aufl. Seelze-Velber 1997
Teilnehmerkreis:
Studierende für das Lehramt an Gymnasien (LPO-Schein). Voraussetzungen: Vorlesung: Geschichtsdidaktik I: Einführung in die Didaktik der Geschichte; ein fachwissenschaftliches Proseminar.
Begrenzte Teilnehmerzahl: Anmeldung im Sekretariat unbedingt erforderlich.
Im Mittelpunkt eines auf Handlungsorientierung abzielenden Geschichtsunterrichts steht die Selbstätigkeit der Schüler. Eng damit verbunden ist die Forderung nach dem Lernen mit allen Sinnen. Im Geschichtsunterricht spielt in diesem Zusammenhang das entdeckend-forschende Lernen eine große Rolle. Dieses Seminar befaßt sich mit verschiedenen handlungsorientierten Arbeitsformen. Zunächst sollen Prinzipien, die mit der Handlungsorientierung in engem Zusammenhang stehen, erläutert werden. Dazu zählen das entdeckende, problemorientierte, exemplarische Lernen, aber auch die Projektmethode und der offene Unterricht. Anschließend werden Möglichkeiten aufgezeigt, Geschichte handelnd zu erfahren. Neben körperlich-sinnlichen Erfahrungssituationen, wie der "originalen Begegnung" (Erkundung, Museumsbesuch), werden das Nachgestalten, z.B. von historischen Gegenständen, sowie das Nachvollziehen verschiedener historischer Alltagssituationen, aber auch das Simulieren historischer Problemsituationen (historisches Rollenspiel, Rollengespräch u.a.) betrachtet.
Ziel des Seminars ist es, konkrete Anwendungsmöglichkeiten der handlungsorientierten Formen im Geschichtsunterricht aufzuzeigen. Eigene Praxiserfahrungen, wie Schüler im "Schulalltag" mit den verschiedenen Arbeitsformen umgehen, sowie daraus resultierende Probleme sollen im Seminar diskutiert werden.
Literatur: GUDJONS, H.: Handlungsorientiert Lehren und Lernen. Projektunterricht und Schüleraktivität. 2. Aufl. Bad Heilbrunn 1989; SCHULZ-HAGELEIT, P.: Geschichte erleben - lernen - verstehen. Düsseldorf 1987; BERGMANN, K. u.a. (Hgg.): Handbuch der Geschichtsdidaktik. 5. Aufl. Seelze-Velber 1997; GIES, H.: Repetitorium Fachdidaktik Geschichte. Bad Heilbrunn 1981
Teilnehmerkreis: Studierende für die Lehrämter an Haupt- und Realschulen (2. LPO-Schein).
Nach einer Einführung in geschichtsdidaktische Literatur, geschichtsdidaktische Zeitschriften und Hilfsmittel für den Geschichtsunterricht werden anhand ausgewählter Aufsätze die Relevanz der Geschichte, das Bedingungsfeld und die Funktionen von Geschichte für Kinder und Jugendliche heute erörtert und Zielsetzungen des Geschichtsunterrichts einschließlich der Problematik der Lernzielfindung besprochen. Ein Einblick in lerntheoretische, lern- und entwicklungspsychologische Grundlagen des Geschichtsunterrichts und in die Problematik der Auswahl und Anordnung von Unterrichtsinhalten leitet über zu zentralen Fragen der Praxis des Geschichtsunterrichts, den zur Anwendung kommenden Vefahrensweisen, Methoden, Arbeitsformen und Medien an schulischen und außerschulischen Lernorten.
Literatur: ROHLFES, J.: Geschichte und ihre Didaktik. 2. Aufl. Göttingen, 1997.
Teilnehmerkreis:
Studierende die Lehrämter an Grund-, Haupt- und Realschulen. (1. LPO-Schein).
Voraussetzungen: Ein fachwissenschaftliches Proseminar, Vorlesung: Geschichtsdidaktik I: Einführung in die Didaktik der Geschichte.
In diesem Praktikum wird in einer ersten einleitenden Phase vom Praktikumslehrer bzw. vom Dozenten gehaltener Unterricht nach überwiegend fachdidaktischen Kriterien beobachtet bzw. analysiert.
In einer zweiten Phase planen, gestalten und realisieren die Studierenden selbst geschichtlichen Unterricht. Hilfestellungen erfahren sie dabei durch die Planungs- und Gestaltungskriterien, die in der obligatorischen Begleitveranstaltung zum Praktikum erarbeitet werden. Dabei soll durchaus auch versucht werden, innovatorische Ansätze gegenüber der Praxis des "normalen" Schulalltags einzubringen. Die Stunden werden nach vorgegebenen theoriegeleiteten Beobachtungsperspektiven, aber auch im Hinblick auf unerwartet auftretende und durch die spezifische Situation der jeweiligen Klasse bedingte Unterrichtsphänomene ausgewertet. Dazu werden auch teilweise Videomitschnitte eingesetzt.
Literatur: NIEMETZ, G.: Praxis Geschichtsunterricht. Methoden - Inhalte - Beispiele. Stuttgart 1983;. FINA, K.: Geschichtsmethodik. Die Praxis des Lehrens und Lernens. 2. Aufl. München 1981
Teilnehmerkreis/Voraussetzungen:
In der Regel soll das Praktikum zwischen dem 5. und 7. Semester absolviert werden; Anmeldung beim Praktikumsamt ist erforderlich;
Voraussetzungen: Vorlesung Geschichtsdidaktik I: Einführung in die Didaktik der Geschichte.
In unmittelbarer Anlehnung an die beobachteten Unterrichtsstunden im Praktikum werden in einer ersten Phase Planungs- und Gestaltungskriterien für den Geschichtsunterricht entwickelt. Sie werden im weiteren Verlauf an ausgewählten Unterrichtsthemen, die von den Studierenden selbst mit der Praktikumsklasse zu realisieren sind, erprobt. Folgende Teilaspekte spielen dabei eine zentrale Rolle: Zielsetzungen des Geschichtsunterrichts, Lehrplananalyse, Sachstruktur der Inhalte, Voraussetzungen, Anknüpfungsmöglichkeiten und Erkenntnisinteressen bei den Schülern sowie Verlaufstypen für Geschichtsstunden, methodisch-mediale Gestaltungselemente und Kontrollverfahren.
In einer zweiten Phase erfolgt - in ständigem Rückgriff auf selbst gehaltenen und beobachteten Unterricht - eine Systematisierung von Lehr- und Lernformen sowie von Medien des Geschichtsunterrichts.
Literatur: ROHLFES, J.: Geschichte und ihre Didaktik. 2. Aufl. Göttingen 1997; FÜRNROHR, W.: Ansätze einer problemorientierten Geschichtsdidaktik. Bamberg 1978; BEILNER, H.: Geschichte in der Sekundarstufe I. 2. Aufl. Donauwörth 1978
Teilnehmerkreis/Voraussetzungen: Diese Veranstaltung kann in der Regel nur von Teilnehmern am studienbegleitenden geschichtsdidaktischen Praktikum (Mittwochspraktikum) besucht werden.
Themenwahl, Fragestellung, Literatursuche, Durchführung und formale Aspekte der Anfertigung von Zulassungsarbeiten werden besprochen und an Beispielen von in Arbeit befindlichen Zulassungsarbeiten erörtert.
Teilnehmerkreis: Studierende der Didaktik der Geschichte im Hauptstudiengang, "nicht vertieft", Lehramt Grund-, Haupt- und Realschulen, Studierende der Didaktiken einer Fächergruppe, Lehramt Grund- und Hauptschulen.
Ziel der Übung ist es, Anregungen für die Prüfungsvorbereitung, vor allem Hinweise für die Bearbeitung von Klausurthemen bzw. die Strukturierung von Themen für die mündliche Prüfung im Bereich der Geschichtsdidaktik zu geben. Dabei werden auch Fragen der Lernstrategien und des Verhaltens in Prüfungssituationen erörtert. Zusätzlich werden Kriterien für Aufbau und Anlage schriftlicher Arbeiten systematisiert und erläutert sowie typische Fehler besprochen. Prüfungsrelevante Sachgebiete werden, nach thematischen Schwerpunkten gegliedert, vorgestellt und im Hinblick auf die mündliche oder schriftliche Darstellung diskutiert.
Literatur: GIES, H.: Repetitorium Fachdidaktik Geschichte. Bad Heilbrunn 1981; ROHLFES, J.: Geschichte und ihre Didaktik. 2. Aufl. Göttingen 1997
Teilnehmerkreis/Voraussetzungen: v.a. Studierende, die kurz vor dem Examen stehen.