Hinweis: Die Angaben werden mit einem entsprechenden Hinweis (z.B. "Terminänderung" oder "Raumänderung") jeweils aktualisiert, falls sich Änderungen gegenüber den Angaben im gedruckten kommentierten Vorlesungsverzeichnis ergeben.
Die deutsche Geschichte in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde bekanntlich durch eine Reihe starker innovatorischer Impulse geprägt. Genese und Auswirkungen dieses Veränderungsdruckes sollen in der Behandlung der Ausformung einer frühkapitalistischen Wirtschaftsweise, des Humanismus und der Reformation, des politischen und des sozialen Wandels vergegenwärtigt und analysiert werden. Dabei wird die Relevanz der einzelnen Phänomene für die Epochengrenze zwischen Mittelalter und Neuzeit sorgsam zu prüfen sein.
Literatur: SCHULZE, Winfried: Deutsche Geschichte im 16. Jahrhundert 1500-1618, Frankfurt 1987; RABE, Horst : Reich und Glaubensspaltung. Deutschland 1500-1600, München 1989.
Die "Puritanische Revolution", die "Glorreiche Revolution" und der amerikanische Unabhängigkeitskrieg markieren in entscheidenden Punkten den Beginn der modernen Welt. Hier wurden zuerst die Prinzipien formuliert, die für die Verfassung freier Gesellschaften grundlegend geworden sind. Die Vorlesung thematisiert diesen Revolu-tionszyklus in sozialgeschichtlicher Perspektive.
Literatur: J.G.A. POCOCK (Hg.). Three British Revolutions: 1641, 1688, 1776. 1980; H.-C. SCHROEDER, Die Revolutionen Englands im 17. Jahrhundert. 1986; DERS., Die Amerikanische Revolution. Eine Einführung. 1982; K. VON GREYERZ, England im Jahrhundert der Revolutionen 1603-1714. 1994.
Die Vorlesung hat den Auf- und Ausbau des liberal verfaßten nationalen Einheitsstaates in Italien zum Gegenstand. Dabei werden auch der ökonomische und soziale Strukturwandel, die daraus resultierenden, seit der Jahrhundertwende sich verschärfenden Legitimationskrisen des liberalen Systems und die in Reaktion darauf unternommenen Ansätze institutioneller Reformen der Ära Giolitti behandelt.
Literatur: STORIA D'ITALIA DALL'UNITA ALLA REPUBBLICA, vol. II: L'Italia liberale 1861-1900, di Raffaele Romanelli, Bologna 1990; vol. III: L'Italia giolittiana 1899-1914, di Emilio Gentile, Bologna 1990; STORIA D'ITALIA DALL'UNITA ALLA FINE DELLA PRIMA REPUBBLICA, diretta da Giuseppe Galasso, vol. I: Destra e Sinistra da Cavour a Crispi, di Alfredo Capone, Torino 1981, 1996; vol. II: La crisi di fine secolo e l'età giolittiana, Torino 1982, 1996; STORIA D'ITALIA, a cura di Giovanni Sabbatucci e Vittorio Vidotto, vol. I: Le premesse dell'unità. Dalla fine del Settecento al 1861, vol. II: Il nuovo Stato e la società civile. 1861-1887; vol. III.: Liberalismo e democrazia. 1887-1914, Roma-Bari 1994-1995.
Das Seminar wird in einem ersten Untersuchungsschritt den Prozeß der Verdichtung des reichspolitischen Ordnungssystems im 16. Jahrhundert analysieren und die Reichweite seiner politischen Integrationskraft ausloten. In einem zweiten Schritt wird es darauf ankommen, die Krisensymptome, die aus der Kontroverse um die Interpretation des Religionsfriedens resultierten, und die schließlich im Westfälischen Frieden vereinbarten politischen Lösungen zu untersuchen. Besonderes Interesse verdient darüber hinaus die Ausformung frühmoderner Staatlichkeit auf territorialer Ebene.
Literatur: HECKEL, Martin: Deutschland im konfessionellen Zeitalter, Göttingen 1983; PRESS, Volker: Kriege und Krisen. Deutschland 1600-1715, München 1991; ANGERMEIER, Heinz: Die Reichsreform 1410-1555. Die Staatsproblematik in Deutschland zwischen Mittelalter und Gegenwart, München 1984; NEUHAUS, Helmut: Reichsständische Repräsentationsformen im 16. Jahrhundert. Reichstag - Reichskreistag - Reichsdeputationstag, Berlin 1982 (Schriften zur Verfassungsgeschichte Bd. 33).
Sonstige Bemerkungen: Persönliche Anmeldung erforderlich. Der Anmeldetermin wird durch Aushang Mitte Februar bekannt gegeben.
Die nach-historistische Theoriedebatte in der bundesdeutschen Geschichtswissenschaft hatte in den siebziger Jahren dazu geführt, daß vergangenes Geschehen vorwiegend in den kollektiven Langzeitkategorien der 'Strukturen' und 'Prozesse' erfaßt wurde. Gegen dieses am Wissenschaftsbegriff der sog. 'exakten' Naturwissenschaften orientierte, streng kausalanalytisch (und nach Möglichkeit auch quantifizierend) vorgehende Paradigma, dem die Voraussetzungen, Motive und Ergebnisse individuellen Handelns eher nachrangig waren, machten sich seit den achtziger Jahren verschiedene Gegentendenzen geltend. Sie insistierten einerseits wieder auf der Unmittelbarkeit und Unverfügbarkeit des Individuums, das in seinen konkreten, alltäglichen Kommunikations- und Handlungskontexten beobachtet werden sollte; andere stellten das Postulat eines strikten Objektverhältnisses zwischen dem erkennenden Subjekt und der vergangenen Realität generell in Frage und die konstitutive Funktion von Sprache und 'Diskurs' für die Wahrnehmung und Deutung von Wirklichkeiten in den Vordergrund.
Im Hauptseminar sollen die wichtigsten theoretischen Positionen und Entwicklungen in der deutschen Fachhistorik der letzten drei Jahrzehnte anhand repräsentativer Texte erörtert und analysiert werden.
Literatur: CHRISTOPH CONRAD - MARTINA KESSEL (Hgg.), Geschichte schreiben in der Postmoderne. Beiträge zur aktuellen Diskussion, Stuttgart 1994; GEORG G.IGGERS, Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert. Ein kritischer Überblick im internationalen Zusammenhang, Göttingen 1993; THEODOR SCHIEDER - KURT GRÄUBIG (Hgg.), Theorieprobleme der Geschichtswissenschaft, Darmstadt 1977; JÜRGEN KOCKA, Sozialgeschichte - Strukturgeschichte - Gesellschaftsgeschichte, in: Archiv für Sozialgeschichte 35 (1975), S. 1-42; CHRISTIAN MEIER, Fragen und Thesen zu einer Theorie historischer Prozesse, in: Karl-Georg Faber - Christian Meier (Hgg.), Historische Prozesse, München 1978, S. 11-66; LUTZ NIETHAMMER, Die postmoderne Herausforderung. Geschichte als Gedächtnis im Zeitalter der Wissenschaft, in: Geschichtsdiskurs, Bd. 1, hgg. von Wolfgang Küttler u. a., Frankfurt a.M. 1993, S. 31-49; JÖRN RÜSEN, "Moderne" und "Postmoderne" als Gesichtspunkte einer Geschichte der modernen Geschichtswissenschaft, in: ebd., S. 17-30; JOHN E. TOEWS, Intellectual History after the Linguistic Turn: The Autonomy of Meaning and the Irreducibility of Experience, in: The American Historical Review 92 (1997), S. 879-907; HAYDEN WHITE, Das Problem der Erzählung in der modernen Geschichtstheorie, in: Ders. (Hg.), Die Bedeutung der Form. Erzählstrukturen in der Geschichtsschreibung, Frankfurt a.M. 1990, S. 40-77.
Sonstige Bemerkungen: Die Anmeldung zum Hauptseminar kann ab sofort erfolgen bei Frau Wittmann (PT. 3.1.69); Teilnehmerzahl begrenzt.
Das Seminar behandelt die politische Haltung der deutschen Historiker im Ersten Weltkrieg und die Historikerreaktion auf die Weltkriegserfahrung. Die zentrale Fragestellung der Veranstaltung lautet: Wie hat dieser Krieg Geschichtsdenken und Geschichtswissenschaft in Deutschland verändert?
Sonstige Bemerkungen: Literaturhinweise und Themenvergabe bei der persönlichen Anmeldung in den Sprechstunden.
Der Erfolg der zweiten Demokratiegründung in Deutschland im 20. Jahrhundert hing nicht zuletzt davon ab, daß ein funktionierendes Parteiensystem entstand, das sich deutlich von dem der Weimarer Republik unterschied. Die Entstehungsbedingungen der einzelnen Parteien sollen ebenso herausgearbeitet werden wie ihre jeweilige Rolle im Staatsgründungsprozeß und in der Politik der Ära Adenauer.
Literatur: A. M. BIRKE, Die Bundesrepublik Deutschland. Verfassung, Parlament und Parteien (Enzyklopädie deutscher Geschichte, Bd. 41) München 1997; H. KAACK, Geschichte und Struktur des deutschen Parteiensystems, Opladen 1971; K. KLOTZBACH, Der Weg zur Staatspartei. Programmatik, praktische Politik und Organisation der deutschen Sozialdemokratie 1945 bis 1965, Berlin/Bonn 1982; H.-O. KLEINMANN, Geschichte der CDU 1945-1982, Stuttgart 1993; A. MINTZEL, Geschichte der CDU. Ein Überblick, Opladen 1977.
Sonstige Bemerkungen:
begrenzte Teilnehmerzahl. Persönliche Anmeldung erforderlich im Sekretariat von Prof. Bauer (Frau Wittmann). Vorbesprechung und Vergabe der Referatsthemen am Montag, den 20.4.1998, 10.00 Uhr.
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Das Oberseminar soll in erster Linie Gelegenheit geben, Themen und Konzeptionen für Qualifikationsarbeiten und praktische Fragen der Durchführung in verschiedenen Bearbeitungsstadien gemeinsam zu erörtern. Daneben können auch allgemein interessierende Entwicklungen unseres Faches - etwa in der Theorie- und Methodendiskussion oder in der Erschließung neuer Gegenstandsbereiche - zur Debatte gestellt werden.
Sonstige Bemerkungen: Die Teilnahme erfolgt in der Regel auf persönliche Einladung, doch können sich Interessenten auch gerne in meiner Sprechstunde vorstellen.
Es ist geplant, im Juli 1998 eine viertägige (Donnerstag-Sonntag) Exkursion nach Berlin durchzuführen, die den Stand der baulichen Umgestaltung des Stadtzentrums im Hinblick auf die Hauptstadtfunktion Berlins zum Gegenstand haben soll. Der Besuch einer dreistündigen Einführungsveranstaltung ist für die Teilnahme an der Exkursion obligatorisch.
Sonstige Bemerkungen: Näheres wird rechtzeitig zu Beginn des Sommersemesters durch Aushang bekanntgegeben.
Im Proseminar werden Grundfragen und Grundbegriffe der historischen Methode erörtert, die allgemeinen und speziellen Hilfsmittel vorgestellt und der praktische Umgang mit der wissenschaftlichen Fachliteratur, insbesondere den Quelleneditionen, eingeübt, die Umrisse der Quellenkritik, die Typologie der Quellen zur Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit und die wichtigsten Begriffe der Historischen Hilfswissenschaften erläutert. Der Vertiefung der Kenntnisse dienen Übungsaufgaben. Das Proseminar endet mit einer Klausur.
Literatur: H. BOOCKMANN, Einführung in die Geschichte des Mittelalters, 5. Aufl. 1992; W. SCHULZE, Einführung in die Neuere Geschichte, 2. Aufl. 1991; W. BAUMGART, Bücherverzeichnis zur deutschen Geschichte, 11. Aufl. 1994 (Anschaffung dringend empfohlen).
Sonstige Bemerkungen: Teilnehmerzahl begrenzt; persönliche Anmeldung erforderlich.
Das Proseminar behandelt Grundfragen der Methodik und Technik des geschichtswissenschaftlichen Arbeitens am Beispiel der Vorgeschichte und der Bestimmungen des Westfälischen Friedens.
Literatur (* zur Anschaffung dringend vorgeschlagen): Ernst OPGENOORTH, Einführung in das Studium der Neueren Geschichte, Paderborn, 4. Aufl. 1993; *Winfried BAUMGART, Bücherverzeichnis zur deutschen Geschichte. Hilfsmittel, Handbücher, Quellen, München 1994; Winfried Schulze, Einführung in die Neuere Geschichte, Stuttgart, 3. Aufl. 1996; Heinz DUCHHARDT, Das Zeitalter des Absolutismus (Oldenbourg Grundriß der Geschichte, Bd. 11), München, 2. Aufl. 1992; Fritz DICKMANN, Der Westfälische Friede (hg. von Konrad Repgen), Münster, 5. Aufl. 1985 .
Sonstige Bemerkungen: Anmeldung durch Listeneintrag ab Mitte Februar 1998 im Sekretariat des Lehrstuhls Prof. Luttenberger, PT 3.1.67, Höchstteilnehmerzahl 25.
Das Proseminar führt ein in die Arbeitsmethoden des Neuzeit-Historikers, insbesondere in den Umgang mit den spezifischen Hilfsmitteln, den Quellen und der Forschungsliteratur zu dieser Epoche. Die entsprechenden methodischen Fertigkeiten zur selbständigen Bearbeitung eines wissenschaftlichen Themas sollen anhand der für die konfessionelle und verfassungsmäßige Entwicklung in der Reformationszeit zentralen Reichstage vermittelt und eingeübt werden.
Literatur: Heinrich LUTZ, Reformation und Gegenreformation, München, 4. Aufl. 1996; Stephan SKALWEIT, Reich und Reformation, 1967.
Sonstige Bemerkungen: Persönliche Anmeldung in der Sprechstunde (jew. vormittags, Raum PT 3.1.84)
In diesem Proseminar soll der Umgang mit Arbeitstechniken, Hilfsmitteln und Quellen des Neuzeit-Historikers vermittelt und eingeübt werden; darüber hinaus werden theoretische und methodische Grundlagen des Faches vorgestellt und gemeinsam erarbeitet. Als Beispiel hierfür dient die Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner um 1800: Wie hat sich der fundamentale Umbruch der napoleonischen Epoche in den verschiedenen städtischen Lebensbereichen ausgewirkt? Ziel des Seminars ist es, das Fundament für eigenständiges wissenschaftliches Arbeiten in den folgenden Studienabschnitten zu legen.
Literatur:
ERNST OPGENOORTH, Einführung in das Studium der neueren Geschichte, Paderborn u.a., 5. Aufl. 1997; WINFRIED BAUMGART, Bücherverzeichnis zur deutschen Geschichte. Hilfsmittel, Handbücher, Quellen, München, 12. Aufl. 1997 [zur Anschaffung dringend empfohlen]; WINFRIED SCHULZE, Einführung in die Neuere Geschichte, München, 3. Aufl. 1996.
Thematisch einführende Literatur wird in der ersten Sitzung genannt.
Sonstige Bemerkungen: Anmeldung in der zweiten Aprilhälfte im Sekretariat Prof. Bauer (Frau Wittmann); Höchstteilnehmerzahl: 25.
In dem Proseminar werden die Methoden und Hilfsmittel der neuzeitlichen Geschichtsforschung vorgestellt. Der Umgang mit Quellen und wissenschaftlicher Fachliteratur wird vor allem anhand von Problemstellungen aus dem Themenbereich "König Ludwig I. von Bayern" geübt. Ziel des Proseminars ist die Fähigkeit zu eigenständigem wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich der Neueren und Neuesten Geschichte.
Im Rahmen des Proseminars werden auch eine Einführung in die Benutzung des Internets für Historiker gegeben und ein Archiv besucht.
Literatur (* zur Anschaffung dringend empfohlen): Ernst OPGENOORTH, Einführung in das Studium der neueren Geschichte, 5. Aufl., Paderborn 1997 (UTB 1553). - Winfried SCHULZE, Einführung in die Neuere Geschichte, 3. Aufl., Stuttgart 1996 (UTB 1422). - *Winfried BAUMGART, Bücherverzeichnis zur deutschen Geschichte. Hilfsmittel, Handbücher, Quellen, 11. Auflage, München 1994 (dtv 4633). (Ahasver V. BRANDT, Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, 14. Aufl., Stuttgart u.a. 1996 (Urban-Taschenbuch 33). (Heinz GOLLWITZER, Ludwig I. von Bayern. Königtum im Vormärz. Eine politische Biographie, 2. Aufl., München 1987.
Sonstige Bemerkungen: Teilnehmerzahl begrenzt, persönliche Anmeldung durch Listeneintrag im Sekretariat des Lehrstuhls Prof. Schmid (PT 3.1.43) erforderlich.
Die Ausarbeitung des Grundrechtskatalogs, die Einführung einer demokratischen Verfassung, das Streben nach der Einheit Deutschlands, aber auch die Ereignisse in den revolutionären Zentren in Deutschland und die Gründe für das Scheitern der Revolution stehen thematisch im Mittelpunkt der Lehrveranstaltung. An ausgewählten Beispielen aus dem Themenbereich wird in Arbeitsmethoden und -techniken des Historikers eingeführt und der Umgang mit Hilfsmitteln, Quellen und Literatur geübt.
Literatur: WOLFRAM SIEMANN, Die deutsche Revolution von 1848/49, Frankfurt a.M. 1985; ERNST OPGENOORTH, Einführung in das Studium der neueren Geschichte, Paderborn u.a., 5. Aufl. 1997; WINFRIED BAUMGART, Bücherverzeichnis zur deutschen Geschichte. Hilfsmittel, Handbücher, Quellen, München, 12. Aufl. 1997; WINFRIED SCHULZE, Einführung in die Neuere Geschichte, München, 3. Aufl. 1996.
Teilnehmer/Voraussetzungen: Studierende der Geschichte im Grundstudium; die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt; persönliche Anmeldung erforderlich.
Das Proseminar will Anleitung zum selbständigen historischen Arbeiten geben. Am Beispiel der Geschichte der Bundesrepublik soll der kritische Umgang mit Hilfsmitteln, Forschungsliteratur und Quellen erlernt werden. Der Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung historischer Arbeitstechniken, die das Herangehen an verschiedene Fragestellungen der neueren Geschichte (und insbesondere auch der Zeitgeschichte) erlauben.
Literatur: WINFRIED BAUMGART, Bücherverzeichnis zur deutschen Geschichte. Hilfsmittel, Handbücher, Quellen, München, 12. Aufl. 1997; ERNST OPGENOORTH, Einführung in das Studium der neueren Geschichte, Paderborn u.a., 5. Aufl. 1997; MATTHIAS PETER - HANS-JÜRGEN SCHRÖDER, Einführung in das Studium der Zeitgeschichte, Paderborn u.a. 1994; DIETRICH THRÄNHARDT, Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Erweiterte Neuausgabe, Frankfurt a.M. 1996.
Sonstige Bemerkungen: Anmeldung durch Listeneintrag im Sekretariat Prof. Bauer (Frau Wittmann); Höchstteilnehmerzahl: 25.
Das Verhältnis von Staat und Kirche war ein zentrales Problem der gesellschaftlichen Entwicklung in der Frühen Neuzeit, etwa im Hinblick auf die Einwirkungsrechte der weltlichen Obrigkeit innerhalb der Kirche, die Tolerierung anderer Religionsgemeinschaften oder die Vermögensverwaltung und Herrschaftspraxis kirchlicher Institutionen. In der Übung soll ein Überblick über die unterschiedlichen Lösungsansätze gegeben werden - vom landesherrlichen Kirchenregiment zu Beginn des 16. Jahrhunderts bis hin zum Josephinismus und der Säkularisation am Ende des 18. Jahrhunderts.
Literatur: Art. Kirchenrecht, in: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, hg. von A. ERLER und E. KAUFMANN, Bd. 2, Berlin 1978, Sp. 783-824.
Sonstige Bemerkungen: Anmeldung durch Listeneintrag ab Mitte Februar 1998 im Sekretariat des Lehrstuhls Prof. Luttenberger, PT 3.1.67, Höchstteilnehmerzahl 25.
Die tiefgreifende politische, religiöse und soziale Krise, die England um die Mitte des 17. Jahrhunderts erschütterte, steht nach wie vor im Zentrum der Historiographie zur frühneuzeitlichen englischen Geschichte. Die Übung behandelt die Hauptkontroversen der historiographischen Debatte über Ursachen, Verlauf und Konsequenzen der "Englischen Revolution".
Literatur: R.C. RICHARDSON, The Debate on the English Revolution. 2. Aufl. 1989; P.WENDE, Probleme der Englischen Revolution. 1980; DERS., Literaturbericht zur Englischen Revolution. In: Geschichte und Gesellschaft 20. 1994. S. 140-155; E.HELLMUTH, Die englische Revolution in revisionistischer Perspektive. Ebenda 15. 1989. S. 441-454.
Sonstige Bemerkungen:
Die Übung bietet die Möglichkeit zum Erwerb des in der LPO I, § 71 geforderten Nachweises der erfolgreichen Teilnahme an einer Lehrveranstaltung zu Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft.
*) Bei dieser Lehrveranstaltung kann der nach § 71 Abs. 1 Nr. 2 c LPO I erforderliche Methodenschein erworben werden.
Entgegen der in der Bundesrepublik Deutschland lang dominierenden Version einer modernisierungsfixierten Sozialgeschichte prägten religiöse Deutungsmuster noch im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts in erheblichem Ausmaß die Lebenswelten breiter Bevölkerungsgruppen. Das gilt zumal für die Katholiken im deutschen Sprachraum, die sich seit dem Kulturkampf vorab in Abwehrhaltung zur modernen Industriegesellschaft und deren kultureller Praxis befanden und in vielfältiger Weise nach (schichtenspezifisch differenzierten) Bewältigungsstrategien suchten. Die Konfrontation von Katholizismus und Moderne schlug sich publizistisch (zum Beispiel in den Historisch-politischen Blättern), nicht zuletzt aber in autobiographisch faßbarer Verarbeitung und Reflexion nieder. Diese steht, eingebettet in den katholizismusgeschichtlichen Kontext von Modernismus-Streit, Nationalisierung im Weltkrieg, ständestaatlichen Harmonievorstellungen in den zwanziger Jahren und schleichender mentaler Entfremdung, im Vordergrund des Seminars.
Literatur zur Einführung: URS ALTERMATT, Katholizismus und Moderne, Zürich 1989; ULRIKE WIEBEL-FANDERL, u.a. (Hgg.), Religion und Alltag. Beiträge zu einer Sozialgeschichte der Religion in lebensgeschichtlichen Aufzeichnungen, Wien u.a. 1990; KURT NOWAK, Geschichte des Christentums in Deutschland. Religion, Politik und Gesellschaft vom Ende der Aufklärung bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, München 1995.
Sonstige Bemerkungen: Teilnahmevoraussetzung ist ein absolviertes Proseminar in Neuerer/Neuester Geschichte. Anmeldung im Sekretariat Prof. Bauer (Frau Wittmann); Höchstteilnehmerzahl: 25.
Die Gliederung und der Aufbau von Staatsexamensklausuren, die historische Argumentation und Darstellung werden anhand von Prüfungsthemen der letzten Jahre besprochen.
Teilnehmerkreis: Studierende der Geschichte im Hauptstudiengang. Teilnehmerzahl: 25; persönliche Anmeldung erforderlich.
Der Grundkurs behandelt in zwölf Abschnitten Grundzüge des 16., 17. und 18. Jahrhunderts. Betont werden dabei die Geschichte des Reiches und seiner Territorien; der Prozeß der Staatswerdung; Krieg und Frieden; ebenso ideen-, kultur- und sozialgeschichtliche Fragen. Als Handreichungen werden zu jedem Abschnitt neben Quellenbeispielen eine Datenübersicht, eine Zusammenstellung wichtiger Begriffe und themenbezogene Fragestellungen zur Wiederholung ausgegeben.
Literatur: J. Bleicken u.a. (Hgg.), Oldenbourg Grundriß der Geschichte, Bde. 10-11, München 1991 ff.
Ausgehend von den Auswirkungen der Französischen Revolution auf das Hl. Römische Reich Deutscher Nation werden nationale, liberale, soziale und demokratische Entwicklungen im Deutschland des 19. und 20. Jahrhunderts dargestellt. Besonders berücksichtigt werden Staatengründungen auf deutschem Boden.
Literatur: G.A. Craig, Deutsche Geschichte 1866-1945, München 1993; J. Bleicken u.a. (Hgg.), Oldenbourg Grundriß der Geschichte, Bd. 13ff., München 1993ff.
Teilnehmerkreis: Studierende der Geschichte im Grundstudium.