Hinweis: Die Angaben werden mit einem entsprechenden Hinweis (z.B. "Terminänderung" oder "Raumänderung") jeweils aktualisiert, falls sich Änderungen gegenüber den Angaben im gedruckten kommentierten Vorlesungsverzeichnis ergeben.
In dieser Vorlesung soll mit dem sog. Peloponnesischen Krieg, der von 431 - 404 v.Chr. mit kurzen Unterbrechungen auf verschiedenen Schauplätzen nahezu die gesamte damalige griechische Welt erfaßte, ein entscheidender Wendepunkt in der griechischen Geschichte vom 5. zum 4. Jh. v.Chr. behandelt werden. Dabei werden nicht nur die politischen und militärischen Ereignisse zu besprechen sein, die schließlich zum Zusammenbruch der athenischen Hegemonie in der Ägäis führten, sondern auch die sozialen und wirtschaftlichen Erschütterungen sowie die neuen geistigen Strömungen und Umorientierungen dieser bewegten Epoche.
Literatur: D.Lewis - J.Boardman - J.K.Davies, The Cambridge Ancient Hisjtory V: The Fifth Century, 1992. M.Dillon - L.Garland, Ancient Greece, 1994, 215ff. (Quellensammlung).
Der Niedergang der Poliswelt im 4. Jh. v.Chr. und das Ausgreifen Alexanders d.Gr. in den Orient eröffnen eine neue Phase griechischer Geschichte im östlichen Mittelmeerraum. Sie ist gekennzeichnet vom Entstehen großer Territorialreiche, deren makedonische Herrscher die Nachfolge des Alexander energisch und erfolgreich angetreten haben. Ausgehend von den Wirren nach dem Tod des Alexander werden Aufstieg und Niedergang der hellenistischen Reiche sowie die Folgen in Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur betrachtet.
Literatur: J. Seibert, Das Zeitalter der Diadochen, EdF 185, Darmstadt 1983. F.W. Walbank, Die hellenistische Welt, München 1983. H.-J. Gehrke, Geschichte des Hellenismus, München 1990, (OGG 1A).
Die Zeit der punischen Kriege sieht den rasanten Aufstieg Roms von einer regionalen Macht zur alles dominierenden politischen Größe im Mittelmeergebiet. Die Vorlesung wird neben der Darstellung der Ereignisgeschichte auch verstärkt die Gründe für diese Expansion und die Folgen für den römischen Staat (Staatsaufbau, Sozial- und Wirtschaftsstruktur usw.) untersuchen.
Literatur: Cambridge Ancient History VII, 2. The Rise of Rome to 220 B.C., ed. by F.W.Walbank, A.E.Astin, M.W.Frederiksen, R.M.Ogilvie and A.Drummond, Cambridge 1989. Cambridge Ancient History VIII. Rome and the Mediterranean to 133 B.C., ed. by F.W.Walbank, A.E.Astin, M.W.Frederiksen and R.M.Ogilvie, Cambridge 1989. Lazenby, J.F., The First Punic War, London 1996. Seibert, J., Hannibal, Darmstadt 1993.
Beim Titel dieser Vorlesung handelt es sich um ein Zitat, mit dem Eduard Gibbon die Epoche der römischen Kaiser Trajan bis Antoninus Pius charakterisierte. In der Vorlesung werden innenpolitische Verhältnisse und außenpolitische Situation des Römischen Reiches während des angegebenen Zeitraumes näher vorgestellt.
Literatur: Cambridge Ancient Historiy XI: The Imperial Peace, 1965 (v.a. 199-339); Christ, K., Geschichte der römischen Kaiserzeit, München, 2. Aufl. 1992; Wells, C., Das Römische Reich, 41994 (dtv Geschichte der Antike) (231ff.); Grant, M., The Antonines. The Roman Empire in Transition, London 1994; Clauss, M. (Hrsg.), Die römischen Kaiser, München 1997 (110-144); Birley, A., Hadrian. The Restless Emperor, London 1997; Bennett, J., Trajan. Optimus Princeps, London 1997.
Seit dem frühen 3. Jh. hatte der römische Staat mit den unterschiedlichsten griechischen Staaten Kontakte, die am Ende zu einer weitgehenden Unterwerfung unter die römische Herrschaft führten. Im Rahmen des Seminars soll untersucht werden, wie sich allmählich die römische Methode des Umgangs mit diesen Staaten entwickelt, wobei neben dem diplomatischen Verkehr auch die unterschiedlichen Vertragswerke und Organisationsversuche im Vordergrund stehen sollen. Auch das Bild, das die Römer in dieser Zeit von den Griechen entwickelten, soll bei dieser Gelegenheit geprüft werden.
Literatur: Cambridge Ancient History VIII. Rome and the Mediterranean to 133 B.C., ed. by F.W.Walbank, A.E.Astin, M.W.Frederiksen and R.M.Ogilvie, Cambridge 1989; Cambridge Ancient History IX. The last age of the Roman Republic, 146-43 BC, Cambridge Ancient History VIII. Rome and the Mediterranean to 133 B.C., ed. by F.W.Walbank, A.E.Astin, M.W.Frederiksen and R.M.Ogilvie, Cambridge 1989; Ferrary, J.-L., Philhellénisme et impérialisme. Aspects idéologiques de la conquête romaine du monde hellénistique, Rom 1988; Sherwin-White, A.N., Roman Foreign Policy in the East 168 B.C. to A.D. 1, London 1984; Kallet-Marx, R., Hegemony to empire. The development of the Roman Imperium in the East from 148 to 62 B.C., Berkeley, Los Angeles 1995; Gruen, E.S., The Hellenistic World and the Coming of Rome, Berkeley, Los Angeles 1984.
Im Jahre 106 richtete Kaiser Trajan nach mehreren kriegerischen Auseinandersetzungen nördlich der Donau die römische Provinz Dacia ein; sie umfaßte Siebenbürgen, den östlichen Teil des Banat sowie Oltenien. Nach einer sehr wechselvollen Geschichte mußte das wegen seiner Bodenschätze begehrte Gebiet nach ca. 170 Jahren von den Römern unter Kaiser Aurelian wieder aufgegeben werden. Im Seminar sollen das Land, seine Bewohner und die infrastrukturelle Erschließung während der römischen Herrschaft einer näheren Betrachtung unterzogen werden.
Literatur: Kirsten, E., s.v. Dacia, RAC 3, 1957, 557ff; Gudea, N. (Hrsg.), Römer und Barbaren an den Grenzen des römischen Daciens (Acta Musei Porolissensis XXI), Zalau 1997; Gudea, N., Der dakische Limes. Materialien zu seiner Geschichte, Sonderdruck aus JbRGZM 44, 1997.
Nach der Niederlage Athens im Peloponnesischen Krieg (404 v.Chr.) schien der Kampf um die Hegemonie in Griechenland endgültig zugunsten Spartas entschieden. Doch schon 10 Jahre später gelang es Athen, die innere und äußere Autonomie wieder zu erringen. Und obwohl andere Mächte wie Sparta, Theben und nicht zuletzt das aufstrebende Makedonien sich die Vorherrschaft streitig machten, fiel Athen im politischen Kräftespiel des 4. Jh. v.Chr. eine Schlüsselrolle zu. Das komplexe Geflecht innen- und außenpolitischer Beziehungen der Athener soll im Rahmen des Proseminars untersucht werden.
Literatur: The Cambridge Ancient History, Vol. VI: The fourth century B.C., hrsg. v. D.M. Lewis u.a., Cambridge, 2. Aufl. 1994. W. Schuller, Griechische Geschichte, München, 3. Aufl. 1991, (OGG 1).
Sonstige Bemerkungen: Höchstteilnehmerzahl 25; Anmeldung im Sekretariat Prof. Herz (Frau Fürthaller).
Zeit:
Di 10 - 12
Beginn:
05.05.1998
Raum:
PT 2.0.8
Tutorium:
Di 12 - 13 in PT 2.0.8 oder Di 19 - 20 in PT 1.0.6
Nachdem Sparta am Ende des 5. Jh. v.Chr. als einziger Staat in Griechenland noch in der Lage war, Großmachtpolitik zu treiben, regte sich unter den griechischen Poleis der Widerstand gegen die spartanische Bevormundung. Verheerende Kriege waren die Folge. Letztlich war es der persische Großkönig, der Griechenland eine Friedensordnung aufzwang, die für Persien zahlreiche Vorteile bot und den Besitz der Griechenstädte in Kleinasien sicherte. Erst der Aufstieg Makedoniens eröffnete den Griechen eine Gelegenheit, die Perser zurückzudrängen. Die politischen Verwicklungen jener Zeit und die Wechselwirkung zwischen Innen- und Außenpolitik werden im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen.
Literatur: The Cambridge Ancient History, Vol. VI: The fourth century B.C., hrsg. v. D.M. Lewis u.a., Cambridge, 2. Aufl. 1994. W. Schuller, Griechische Geschichte, München, 3. Aufl. 1991, (OGG 1).
Sonstige Bemerkungen: Höchstteilnehmerzahl 25; Anmeldung im Sekretariat Prof. Herz (Frau Fürthaller).
Die Vorstellung von einer Krise des Römischen Reiches um die Mitte des 3. Jahrhunderts wird allgemein für gültig gehalten. Eingeprägt haben sich die Bilder von Invasionen, Zusammenbrüchen von Grenzräumen, Usurpationen und Bürgerkriegen, Verfolgungen, Epidemien, verbunden mit einer scheinbaren kulturellen Dekadenz. Anhand einer Befragung der einzelnen Aspekte der Krise und ihre Quellen soll eine Annäherung an das Zeitalter, das gekennzeichnet ist durch Brüche, Wandel, Kontinuität und vorläufige Regelungen, unternommen werden.
Literatur: André Aymard, Rome et son empire, 6. Auflage, Paris 1980, S.459 - 475; P.Barceló, Altertum, 2., völlig neu bearbeitete Auflage, Weinheim 1994, S.314 - 328; A.Demandt, Die Spätantike, München 1989, S. 34 - 46; G.Gottlieb, Christentum und Kirche in den ersten drei Jahrhunderten, Heidelberg 1991, passim.
Sonstige Bemerkungen: Höchstteilnehmerzahl 25; Anmeldung im Sekretariat Prof. Herz (Frau Fürthaller).
Anhand von ausgewählten Quellen zur Geschichte der Stadt Rom in der Kaiserzeit (literarische Zeugnisse, Inschriften, archäologische Zeugnisse) sollen Religion und Verwaltung, aber auch das Alltagsleben der Stadtbevölkerung genauer untersucht werden.
Im Rahmen der Übung sollen die wichtigsten Themenbereiche der Alten Geschichte vorgestellt und Hilfestellungen für die Vorbereitung der mündlichen Prüfung, aber auch die Staatsexamensklausur gegeben werden.
Die Teilnahme an dieser Übung ist gedacht als Vorbereitung auf eine 4tägige Exkursion entlang des Donaulimes, die der Lehrstuhl für Alte Geschichte in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte und dem Lehrstuhl für die Geschichte der frühen Neuzeit vom 1. - 4. Juli 1998 durchführt.
Die Teilnehmer/innen erarbeiten die Geschichte einzelner Römerorte an der Donau zwischen Passau und Wien sowie die historische Entwicklung der Donaugrenze. Die Ergebnisse werden dann während der Exkursion in Kurzvorträgen vorgestellt.
Von jedem Teilnehmer wird ein Referat erwartet. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 beschränkt, daher ist eine Anmeldung im Sekretariat des Lehrstuhls für Alte Geschichte erforderlich.
Literatur: Kandler, M./ Vetters, H. (Hrsg.), Der römische Limes in Österreich, Wien 1986. Genser, K., Der Donaulimes in Österreich, Wien 1990; Hainzmann, M., Geschichte der Austria Romana, in: Weiler, I. (Hrsg.), Grundzüge der politischen Geschichte des Altertums, Wien, 2. Aufl. 1995, 169ff; Friesinger, H./Krinzinger F. (Hrsg.), Der römische Limes in Österreich, Wien 1997.
Schon unter Augustus ins Imperium Romanum eingegliedert, spielen Noricum und die pannonischen Provinzen als Drehscheibe für Handel, Verkehr und Kulturaustausch bis in die Spätantike eine herausragende Rolle. Dazu kam die hohe strategische Bedeutung dieser Grenzgebiete. Insofern lohnt es sich, die Geschichte jener Region anhand der schriftlichen Überlieferung genauer zu betrachten. Die Veranstaltung dient zudem als Vorbereitung für die geplante Exkursion vom 1. - 4. Juli 1998. Daher wird von jedem Teilnehmer ein Referat in der Übung und eine Kurzfassung vor Ort erwartet.
Da für die Exkursion max. 15 Plätze zur Verfügung stehen, ist eine Anmeldung im Sekretariat des Lehrstuhls für Alte Geschichte (Frau Fürthaller) erforderlich!
In der Veranstaltung wird es zum einen um die Möglichkeiten gehen, die sich für den Historiker durch die Fülle der Daten ergeben, die ihm im Internet zur Verfügung stehen. Darüber hinaus sollen fachspezifische stationäre Datenbanken besonders der Alten Geschichte vorgestellt und der effiziente Umgang mit ihnen geübt werden.
Anhand von zentralen Quellendokumenten sollen die Grundzüge der römischen Geschichte von den Anfängen bis zur Einrichtung des Prinzipats durch Augustus erarbeitet werden. Besonders die Entwicklung und Veränderung sozialer Strukturen und ihr Einfluß auf die römische Politik werden im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen. Es soll ein solides Fundament an Wissen gelegt werden, das die spätere Erarbeitung von Spezialthemen erleichtern soll.
Literatur: W. Dahlheim, Die Antike. Griechenland und Rom von den Anfängen bis zur Expansion des Islam, Paderborn/München 1994.