Hinweis: Die Angaben werden mit einem entsprechenden Hinweis (z.B. "Terminänderung" oder "Raumänderung") jeweils aktualisiert, falls sich Änderungen gegenüber den Angaben im gedruckten kommentierten Vorlesungsverzeichnis ergeben.
Die Vorlesung wird sich in der Hauptsache auf folgende Schwerpunkte konzentrieren, zum einen auf den Problemkreis Aufklärung, Staat und Gesellschaft, zum zweiten auf die sozioökonomische Entwicklung in Deutschland während des 18. Jahrhunderts und zum dritten auf die Ausbildung des preußisch-österreichischen Dualismus und seine reichspolitischen Auswirkungen.
Literatur: Michael Erbe: Deutsche Geschichte 1713 - 1790. Dualismus und Aufgeklärter Absolutismus, Stuttgart-Berlin-Köln-Mainz 1985; Horst Möller: Fürstenstaat oder Bürgernation. Deutschland 1763 - 1815, o.O. u.J.; Rudolf Vierhaus: Staaten und Stände. Vom Westfälischen Frieden bis zum Hubertusburger Frieden 1640 - 1763, Frankfurt-Berlin 1990; Heinz Schilling: Höfe und Allianzen. Deutschland 1648 - 1763, o.O. u.J.
Die Epoche vom Wiener Kongreß (1815) bis zur Revolution von 1848/49 bildet eine wichtige Etappe im Übergang von der traditionellen Ständegesellschaft zur modernen bürgerlichen Gesellschaft in Deutschland. Die Vorlesung behandelt die wirtschaftlichen Prozesse, die dieser Transformation zugrundelagen, thematisiert die Ängste und Hoffnungen, mit denen die verschiedenen Gruppen der deutschen Bevölkerung auf den "Prozeß der Modernisierung" reagierten und gibt einen Überblick über die politischen Auseinandersetzungen, die sich mit der Formation der bürgerlichen Gesellschaft in Deutschland verbanden.
Literatur: D. Langewiesche, Europa zwischen Restauration und Revolution 1815 - 1849, 31993; Th. Nipperdey, Deutsche Geschichte 1800 - 1866. Bürgerwelt und starker Staat, 41987; W. Siemann, Vom Staatenbund zum Nationalstaat. Deutschland 1806 - 1871, 1995; H.-U. Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Bd. II: Von der Reformära bis zur industriellen und politischen "Deutschen Doppelrevolution" 1815 - 1845/49, 21989.
Die Vorlesung, die mit der totalen Niederlage des Deutschen Reiches 1945 einsetzt, will einen Überblick über die politische (unter Einbeziehung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen) Entwicklung bis zur Zäsur von 1961/63 geben (Bau der Mauer / Ende der Ära Adenauer). Neben der Darstellung des historischen Ablaufs soll auch auf die zentralen Strukturmerkmale eingegangen und es sollen schließlich die wichtigsten Forschungskontroversen erörtert werden.
Literatur: Rudolf Morsey, Die Bundesrepublik Deutschland. Entstehung und Entwicklung bis 1969, 3. überarbeitete und erweiterte Auflage (Oldenbourg Grundriß der Geschichte, Bd. 19), München 1995; Adolf M. Birke, Die Bundesrepublik Deutschland. Verfassung, Parlament und Parteien (Enzyklopädie deutscher Geschichte, Bd. 41), München 1997; Christian Hacke, Weltmacht wider Willen. Die Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland, Frankfurt/Main-Berlin 1993.
In Auseinandersetzung mit der jüngeren Forschung, die die Konfessionalisierung als soziokulturellen Fundamentalvorgang interpretiert, sollen im Seminar die Ausbildung der drei Großkonfessionen und die historische Bedeutung dieses Prozesses näherhin analysiert werden.
Literatur: Meinrad Schaab (Hg.): Territorialstaat und Calvinismus, Stuttgart 1993 (Veröffentlichungen der Kommission für Geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg Reihe B Forschungen 127. Band); Hans-Christoph Rublack (Hg.): Die lutherische Konfessionalisierung in Deutschland, Gütersloh 1992 (Schriften des Vereins für Reformationsgeschichte Nr. 197); Heinz Schilling (Hg.): Die reformierte Konfessionalisierung - Das Problem der "Zweiten Reformation", Gütersloh 1986 (Schriften des Vereins für Reformationsgeschichte Nr. 195); Wolfgang Reinhard / Heinz Schilling (Hg.): Die katholische Konfessionalisierung, München 1995 (Reformationsgeschichtliche Studien und Texte Bd. 135); Heinrich Richard Schmidt: Konfessionalisierung im 16. Jahrhundert, München 1992 (Enzyklopädie deutscher Geschichte Bd. 12).
Sonstige Bemerkungen: begrenzte Teilnehmerzahl. Persönliche Anmeldung erforderlich (Termin wird Ende Februar durch Aushang bekanntgegeben). Dabei werden auch die Referatsthemen vergeben.
Max Webers Studie "Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus" (1904 bzw. 1920) ist wahrscheinlich der bekannteste Beitrag zu einem historiographischen Diskurs, der bis in die Zeit der Aufklärung zurückreicht und noch immer aktuell ist. Im Verlauf dieses Diskurses haben Theologen, Historiker und Sozialwissenschaftler eine Vielzahl von Konzeptionen entwickelt, die das historische Phänomen "Reformation" in den größeren Zusammenhang der gesellschaftlichen und politischen Umwandlungen einzuordnen suchten, die aus dem europäischen Mittelalter zur Neuzeit führten. Das Seminar behandelt die Hauptetappen dieses Diskurses und problematisiert damit zugleich die allgemeine Bedeutung der Religion für den Entstehungsprozeß der modernen Welt.
Sonstige Bemerkungen: Literaturhinweise und Themenvergabe bei der persönlichen Anmeldung in den Sprechstunden.
Das Proseminar behandelt Grundfragen der Methodik und Technik des geschichtswissenschaftlichen Arbeitens am Beispiel von Leben und Wirken Martin Luthers.
Literatur (* zur Anschaffung dringend vorgeschlagen): Ernst Opgenoorth, Einführung in das Studium der neueren Geschichte, Paderborn, 4. Aufl. 1993; *Winfried Baumgart, Bücherverzeichnis zur deutschen Geschichte. Hilfsmittel, Handbücher, Quellen, München 1994; Winfried Schulze, Einführung in die Neuere Geschichte, Stuttgart, 3. Aufl. 1996; Horst Rabe, Deutsche Geschichte 1500 - 1600. Das Jahrhundert der Glaubensspaltung, München 1991.
Sonstige Bemerkungen: Anmeldung durch Listeneintrag im Sekretariat des Lehrstuhls Prof. Luttenberger, PT 3.1.67, Höchstteilnehmerzahl 25.
Das Proseminar behandelt Grundfragen der Methodik und Technik des geschichtswissenschaftlichen Arbeitens am Beispiel ausgewählter Probleme aus der Geschichte des Dreißigjährigen Krieges.
Literatur (* zur Anschaffung dringend vorgeschlagen): Ernst Opgenoorth, Einführung in das Studium der neueren Geschichte, Paderborn, 4. Aufl. 1993; *Winfried Baumgart, Bücherverzeichnis zur deutschen Geschichte. Hilfsmittel, Handbücher, Quellen, München 1994; Winfried Schulze, Einführung in die Neuere Geschichte, Stuttgart, 3. Aufl. 1996; Georg Schmidt, Der Dreißigjährige Krieg, München, 2. Aufl. 1996.
Sonstige Bemerkungen: Anmeldung durch Listeneintrag im Sekretariat des Lehrstuhls Prof. Luttenberger, PT 3.1.67, Höchstteilnehmerzahl 25.
Das Proseminar führt ein in die Arbeitsmethoden des Neuzeit-Historikers, insbesondere in den Umgang mit den spezifischen Hilfsmitteln, den Quellen und der Forschungsliteratur zu dieser Epoche. Die entsprechenden methodischen Fertigkeiten zur selbständigen Bearbeitung eines wissenschaftlichen Themas sollen am Beispiel ausgewählter frühneuzeitlicher Friedensverträge vermittelt und eingeübt werden.
Literatur: Quellen zur Verfassungsentwicklung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation 1495 - 1806, bearb. von Heinz Duchhardt, 1983; Heinz Duchhardt, Studien zur Friedensvermittlung in der frühen Neuzeit, 1979.
Sonstige Bemerkungen: Persönliche Anmeldung in der Sprechstunde (jew. vormittags); Kenntnisse in einer modernen Fremdsprache sind in der Sprachprüfung nachzuweisen.
Im Proseminar werden Grundfragen und Grundbegriffe der historischen Methode erörtert, die allgemeinen und speziellen Hilfsmittel vorgestellt und der praktische Umgang mit der wissenschaftlichen Fachliteratur, insbesondere den Quelleneditionen, eingeübt, die Umrisse der Quellenkritik, die Typologie der Quellen zur Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit und die wichtigsten Begriffe der Historischen Hilfswissenschaften erläutert. Der Vertiefung der Kenntnisse dienen Übungsaufgaben. Das Proseminar endet mit einer Klausur.
Literatur: H. Boockmann, Einführung in die Geschichte des Mittelalters, 5. Aufl. 1992; W. Schulze, Einführung in die Neuere Geschichte, 2. Aufl. 1991; W. Baumgart, Bücherverzeichnis zur deutschen Geschichte 11. Aufl. 1994 (Anschaffung dringend empfohlen).
Sonstige Bemerkungen: Teilnehmerzahl begrenzt; persönliche Anmeldung erforderlich.
In diesem Proseminar sollen am Beispiel der politisch-gesellschaftlichen Entwicklung Bayerns zwischen Räterepublik und nationalsozialistischer Gleichschaltung der Umgang mit Arbeitstechniken, Hilfsmitteln und Quellen des zeitgeschichtlich arbeitenden Historikers vermittelt und eingeübt werden. Ziel des Seminars ist es, das Fundament für ein eigenständiges wissenschaftliches Arbeiten in den folgenden Studienabschnitten zu legen.
Literatur:
Winfried Baumgart, Bücherverzeichnis zur deutschen Geschichte. Hilfsmittel, Handbücher, Quellen, 11. Aufl., München 1994 [zur Anschaffung dringend empfohlen]; Matthias Peter - Hans-Jürgen Schröder, Einführung in das Studium der Zeitgeschichte, Paderborn u.a. 1994.
Als faktenorientierte Einführung in die Neueste Geschichte bzw. Zeitgeschichte Bayerns gut geeignet: Manfred Treml, Geschichte des modernen Bayern, München 1994 [
kostenlos
in der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit in München (Briennerstraße/-Königsplatz) erhältlich].
Sonstige Bemerkungen: Anmeldung in der zweiten Aprilhälfte im Sekretariat Prof. Bauer (Frau Wittmann); Höchstteilnehmerzahl: 25.
Die deutsche Opposition gegen die NS-Herrschaft - vom Widerstand aus Kreisen der Arbeiterbewegung, der Kirchen und der Jugend ("Weiße Rose") bis zum nationalkonservativen Widerstand und dem "20. Juli" - ist thematischer Mittelpunkt des Proseminars. Anhand ausgewählter Quellen und Problemstellungen soll eine allgemeine Einführung in Methodik und Technik des geschichtswissenschaftlichen Arbeitens erfolgen.
Literatur: Ernst Opgenooth, Einführung in das Studium der Neueren Geschichte, 3. Aufl., Paderborn 1989; Winfried Baumgart, Bücherverzeichnis zur deutschen Geschichte. Hilfsmittel, Handbücher, Quellen, 11. Aufl., München 1994; Klaus-Jürgen Müller (Hg.), Der deutsche Widerstand 1933 - 1945, Paderborn 1986.
Sonstige Bemerkungen: Anmeldung durch Listeneintrag im Sekretariat Prof. Bauer (Frau Wittmann); Höchstteilnehmerzahl: 25.
Der schwierige Weg von der Konfrontation Frankreichs und Deutschlands im Zweiten Weltkrieg zur deutsch-französischen Aussöhnung 1963 wird in seinen wichtigsten Abschnitten dargestellt. An ausgewählten Beispielen aus dem Themenbereich wird in Arbeitsmethoden und -techniken des Historikers eingeführt und der Umgang mit Hilfsmitteln, Quellen und Literatur geübt.
Literatur: E. Opgenoorth, Einführung in das Studium der neueren Geschichte. Paderborn, 4. Aufl. 1993; W. Schulze, Einführung in die Neuere Geschichte, 3. überarb. Aufl., München 1996; W. Baumgart, Bücherverzeichnis zur deutschen Geschichte. Hilfsmittel, Handbücher, Quellen, München, 11. Aufl. 1994; J. Rovan, Zwei Völker - eine Zukunft. Deutsche und Franzosen an der Schwelle des 20. Jahrhunderts, München 1986; H. Möller, J. Morizet (Hg.), Franzosen und Deutsche: Orte der gemeinsamen Geschichte, München 1996
Teilnehmerkreis: Studierende der Geschichte im Grundstudium; Höchstteilnehmerzahl auf 25 begrenzt, daher persönliche Anmeldung erforderlich.
Die Lektüre einschlägiger Quellentexte soll in die Grundproblematik der Friedensverhandlungen in Münster und Osnabrück einführen.
Literatur: Fritz Dickmann, Der Westfälische Friede, Münster 1959, 6. Auflage hrsg. von Konrad Repgen, Münster 1992
Sonstige Bemerkungen: Anmeldung durch Listeneintrag im Sekretariat (PT. 3.1.67).
Die Übung vermittelt am Beispiel eines Themenschwerpunktes aus dem Bereich der Frühen Neuzeit Strategien zur sinnvollen Vorbereitung auf Prüfungen. Im Rahmen von probeweisen Prüfungsgesprächen bzw. einer Kurzklausur soll das Prüfungsverhalten der Teilnehmer geschult werden.
Sonstige Bemerkungen: Anmeldung durch Listeneintrag im Sekretariat des Lehrstuhls Prof. Luttenberger, PT 3.1.67, Höchstteilnehmerzahl 25.
Jacob Burckhardts Meisterwerk "Weltgeschichtliche Betrachtungen" (posthum 1905), das aus einem Zyklus von Vorlesungen "Über das Studium der Geschichte" hervorgegangen ist, zählt zu den klassischen Texten zur Einführung in die Geschichtstheorie. Die Übung bietet die Möglichkeit zum Erwerb des in der LPO I, § 71 geforderten Nachweises der erfolgreichen Teilnahme an einer Lehrveranstaltung zu Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft.
Literatur: J. Burckhardt, Weltgeschichtliche Betrachtungen, hg. von R. Marx, 1928, diverse Neuausgaben (grundlegend für die Übung); Ders., Über das Studium der Geschichte. Der Text der "Weltgeschichtlichen Betrachtungen" auf Grund der Vorarbeiten von E. Ziegler nach den Handschriften, hg. von P. Ganz, 1982; F. Jaeger und J. Rüsen, Geschichte des Historismus. Eine Einführung, 1992, hier S. 125-129 mit weiterführender Literatur.
Sonstige Bemerkungen: Die Übung bietet die Möglichkeit zum Erwerb des in der LPO I, § 71 geforderten Nachweises der erfolgreichen Teilnahme an einer Lehrveranstaltung zu Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft.
Der Grundkurs behandelt in zwölf Abschnitten Grundzüge des 16., 17. und 18. Jahrhunderts. Betont werden dabei die Geschichte des Reiches und seiner Territorien; der Prozeß der Staatswerdung; Krieg und Frieden; ebenso ideen-, kultur- und sozialgeschichtliche Fragen. Als Handreichungen werden zu jedem Abschnitt neben Quellenbeispielen eine Datenübersicht, eine Zusammenstellung wichtiger Begriffe und themenbezogene Fragestellungen zur Wiederholung ausgegeben.
Literatur: J. Bleicken u.a. (Hgg.), Oldenbourg Grundriß der Geschichte, Bde. 10-11, München 1991 ff.
Ausgehend von den Auswirkungen der Französischen Revolution auf das Hl. Römische Reich dt. Nation werden nationale, liberale, soziale und demokratische Entwicklungen im Deutschland des 19. und 20. Jahrhunderts dargestellt. Besonders berücksichtigt werden Staatengründungen auf deutschem Boden.
Literatur: G. A. Craig, Deutsche Geschichte 1866 - 1945, München 1993; J. Bleicken u.a. (Hgg.), Oldenbourg Grundriß der Geschichte, Bd. 13 ff., München 1993 ff.
Teilnehmerkreis: Studierende der Geschichte im Grundstudium.