Hinweis: Die Angaben werden mit einem entsprechenden Hinweis (z.B. "Terminänderung" oder "Raumänderung") jeweils aktualisiert, falls sich Änderungen gegenüber den Angaben im gedruckten kommentierten Vorlesungsverzeichnis ergeben.
Die Vorlesung soll deutlich machen, daß sich Entstehung und Entfaltung von Geschichtsbewußtsein in einer Gesellschaft aus den verschiedensten Quellen speisen. Der Geschichtsunterricht an öffentlichen Schulen ist nur eine davon, wenn auch eine sehr wichtige. Daneben steuern die jeweilige "historische Umwelt", Werbung und Imagepflege von Städten, geschichtlich untermauerte politische Argumentation im aktuellen Geschehen und nicht zuletzt auf den Unterhaltungswert von Geschichte spekulierende Produkte der verschiedenen Medien Intensität und Richtung historischer Erinnerung. Museen, Ausstellungen, historischer Tourismus und Erwachsenenbildung bemühen sich um eine sachgerechte Präsentation und Vermittlung von Geschichte.
Die von all diesen Informationsquellen ausgehenden Wirkungen können für die gezielte Begegnung mit Geschichte im Schulunterricht Anknüpfungspunkt, Vorwissen oder Motivationsgrundlage sein. Sie können wegen inhaltlicher Bruchstückhaftigkeit, ideologischer Schieflage oder gar sachlicher Unrichtigkeit auch zu Barrieren für den Aufbau eines auf kritische Mündigkeit ausgerichteten Geschichtsbewußtseins werden. Diese Zwiespätigkeit soll deutlich werden in der Gegenüberstellung mit gesellschaftlich erwünschten, von der Geschichtsdidaktik reflektierten und auch in die Lehrpläne eingegangenen Zielsetzungen historischen Lernens.
Literatur: R. Schörken: Geschichte in der Alltagswelt. Wie uns Geschichte begegnet und was wir mit ihr machen. Stuttgart 1981. K.E. Jeismann: Geschichtsbewußtsein als zentrale Kategorie der Geschichtsdidaktik. In: G. Schneider (Hrsg.): Geschichtsbewußtsein und historisch-politisches Lernen. Pfaffenweiler 1988, S. 1-24
Teilnehmerkreis/Voraussetzungen/sonstige Bemerkungen: Studierende ab dem 3. Semester; die Veranstaltung baut auf die Vorlesung Geschichtsdidaktik I: Einführung in die Didaktik der Geschichte auf.
Nicht zuletzt das Zusammenwachsen Europas macht für den Geschichtsunterricht Fragestellungen sinnvoll, die den zahlreichen, durch Jahrhunderte bestehenden Verbindungen von Völkern über die jeweiligen Grenzen hinweg nachspüren. Als exemplarischer Fall einer europäischen Nachbarschaft bietet sich das Verhältnis zwischen Deutschen und Tschechen an. In verschiedenen Handlungsfeldern bzw. Lebensbereichen, wie z.B. der Missionierung, der Besiedlung, der Politik, dem Handel, der Kunst und der Volkskultur, sollen die seit dem Mittelalter bestehenden Beziehungen vor allem zwischen Ostbayern und Böhmen herausgearbeitet werden. Entsprechende Inhalte lassen sich an vielen Stellen der offiziellen Lehrpläne einbringen, ohne daß es zu einer unvertretbaren Stoffvermehrung kommt.
Literatur: Seibt, F.: Deutschland und die Tschechen: Geschichte einer Nachbarschaft in der Mitte Europas. München 1993. Prinz, F. (Hrsg.): Deutsche Geschichte im Osten Europas. Böhmen und Mähren. Berlin 1993.
Teilnehmerkreis: Studierende ab dem 5. Semester; 2. LPO-Schein Lehrämter an Haupt- und Realschulen; Didaktik einer Fächergruppe Hauptschule
Das Seminar bietet einen Überblick über die wichtigsten geschichtsdidaktischen Fragestellungen. So werden Lehrpläne und Lernziele/Zielfindungen erörtert, das Lernen von Geschichte wird aus entwicklungspsychologischer, lerntheoretischer und sozialisationstheoretischer Sicht diskutiert und Fragen der praktischen Umsetzung werden unter Berücksichtigung der im Unterricht anzuwendenden Verfahren, Methoden und Medien behandelt. Zudem findet eine Einführung in die wichtigste Literatur statt.
Literatur: Bergmann, K. u.a. (Hrsg.): Handbuch der Geschichtsdidaktik. 3. Aufl. Düsseldorf 1985
Teilnehmerkreis/Voraussetzungen: Das Seminar ist eine Lehrveranstaltung für Studierende des Lehramts an Gymnasien. Der für den Studiengang Lehramt an Gymnasien verpflichtende Schein nach LPO I kann erworben werden.
Aufbauend auf grundlegende geschichtsdidaktische Fragestellungen werden Ziele, Inhalte und Funktionen von geschichtlichem Lernen in der Grundschule erörtert. Ausführlich besprochen werden Aspekte der Heimat- und Sachkunde in der Grundschule, methodische Fragestellung der Vermittlung von Geschichte und der Bedeutung und Funktion von Materialien und Medien zum Aufbau geschichtlicher Vorstellungen.
Literatur: I. Hantsche, H. D. Schmid (Hgg.), Historisches Lernen in der Grundschule, Stuttgart 1981; J. Rohlfes, Geschichte und ihre Didaktik, Göttingen 1986
Teilnehmerkreis/Voraussetzungen: Lehramt Geschichte im Rahmen der Didaktik der Grundschule ab dem 4. Semester; Lehramt Grundschule ab dem 4. Semester (nach dem Besuch des geschichtsdidaktischen Proseminars). Schein nach LPO I kann erworben werden.
Die Ziele geschichtlichen Lernens mit Medien, ihre Funktion zum Aufbau geschichtlicher Vorstellungen im schulischen und außerschulischen Bereich werden erörtert. AV-Medien werden in Hinblick auf ihre Verwendung im Geschichtsunterricht analysiert und in Unterrichtsversuchen erprobt.
Literatur:
H. J. Pandel, G. Schneider (Hgg.), Handbuch Medien im Geschichtsunterricht, Düsseldorf 1986; I. Wilharm (Hg.), Geschichte in Bildern. Von der Miniatur bis zum Film als historische Quelle, Pfaffenweiler 1995
Teilnehmerkreis:
Das Proseminar bietet einen Überblick über die wichtigsten geschichtsdidaktischen Fragestellungen. So werden Lehrpläne und Lernziele/-zielfindungen erörtert, das Lernen von Geschichte wird aus entwicklungspsychologischer, lerntheoretischer und sozialisationstheoretischer Sicht diskutiert und Fragen der praktischen Umsetzung werden unter Berücksichtigung der im Unterricht anzuwendenen Verfahren, Methoden und Medien behandelt. Zudem findet eine Einführung in die wichtigste Literatur statt.
Literatur: Bergmann, K. u.a. (Hrsg.): Handbuch der Geschichtsdidaktik. Seelze 1995, 5. Auflage; Rohlfes, J.: Geschichte und ihre Didaktik. Göttingen 1986
Teilnehmerkreis/Voraussetzungen: In diesem Seminar kann der 1. für den Studiengang LA Grund-, Haupt- und Realschule verpflichtende Schein nach LPO I erworben werden.
In unmittelbarer Anlehnung an die beobachteten Unterrichtsstunden im Praktikum werden in einer ersten Phase Planungs- und Gestaltungskriterien für den Geschichtsunterricht entwickelt; sie werden im weiteren Verlauf an ausgewählten Unterrichtsthemen, die von den Studierenden selbst mit der Praktikumsklasse zu realisieren sind, erprobt.
Folgende Teilaspekte spielen dabei eine zentrale Rolle: Zielsetzungen des Geschichtsunterrichts, Lehrplananalyse, Sachstruktur der Inhalte, Voraussetzungen, Anknüpfungsmöglichkeiten und Erkenntnisinteressen bei den Schülern sowie methodisch-mediale Gestaltungselemente und Kontrollverfahren.
In einer zweiten Phase erfolgt - in ständigem Rückgriff auf beobachteten und selbst gehaltenen Unterricht - eine Systematisierung von Lehr- und Lernformen sowie von Medien des Geschichtsunterrichts.
Literatur: J. Rohlfes: Geschichte und ihre Didaktik. Göttingen 1986; W. Fürnrohr: Ansätze einer problemorientierten Geschichtsdidaktik. Bamberg 1978; H. Beilner: Geschichte in der Sekundarstufe I. 2. Aufl. Donauwörth 1978
Teilnehmerkreis/ Voraussetzungen: Diese Veranstaltung kann in der Regel nur von Teilnehmern am studienbegleitenden geschichtsdidaktischen Praktikum (Mittwochspraktikum) besucht werden.
In diesem Praktikum wird in einer ersten einleitenden Phase vom Praktikumslehrer bzw. vom Dozenten gehaltener Unterricht nach überwiegend fachdidaktischen Kriterien beobachtet bzw. analysiert.
In einer zweiten Phase planen, gestalten und realisieren die Studierenden selbst geschichtlichen Unterricht. Hilfestellungen erfahren sie dabei durch die Planungs- und Gestaltungskriterien, die in der obligatorischen Begleitveranstaltung zum Praktikum erarbeitet werden. Dabei soll durchaus auch versucht werden, innovatorische Ansätze gegenüber der Praxis des normalen Schulalltags einzubringen. Alle Stunden werden nach vorgegebenen theoriegeleiteten Beobachtungsperspektiven, aber auch im Hinblick auf unerwartet auftretende Unterrichtsphänomene ausgewertet. Dazu werden auch teilweise Videomitschnitte eingesetzt.
Literatur:
G. Niemetz: Praxis Geschichtsunterricht. Methoden - Inhalte - Beispiele. Stuttgart 1983; K. Fina: Geschichtsmethodik. Die Praxis des Lehrens und Lernens. 2. Aufl. München 1981
Teilnehmerkreis/Voraussetzungen:
In unmittelbarer Anlehnung an die beobachteten Unterrichtsstunden im Praktikum werden in einer ersten Phase Planungs- und Gestaltungskriterien für den Geschichtsunterricht entwickelt; sie werden im weiteren Verlauf an ausgewählten Unterrichtsthemen, die von den Studierenden selbst mit der Praktikumsklasse zu realisieren sind, erprobt.
Folgende Teilaspekte spielen dabei eine zentrale Rolle: Zielsetzungen des Geschichtsunterrichts, Lehrplananalyse, Sachstruktur der Inhalte, Voraussetzungen, Anknüpfungsmöglichkeiten und Erkenntnisinteressen bei den Schülern sowie methodisch-mediale Gestaltungselemente und Kontrollverfahren.
In einer zweiten Phase erfolgt - in ständigem Rückgriff auf beobachteten und selbst gehaltenen Unterricht - eine Systematisierung von Lehr- und Lernformen sowie von Medien des Geschichtsunterrichts.
Literatur: Voit, H.(Hrsg.): Geschichtsunterricht in der Grundschule. Bad Heilbrunn/Obb. 1980; Hantsche, I./Schmid, H.-D. (Hrsg.): Historisches Lernen in der Grundschule. Stuttgart 1981; Niemetz, G.: Praxis Geschichtsunterricht. Stuttgart 1983
Teilnehmerkreis/Voraussetzungen: Diese Veranstaltung kann in der Regel nur von Teilnehmern des entsprechenden studienbegleitenden geschichtsdidaktischen Praktikums (Lehramt Grundschule - Mittwochspraktikum) besucht werden.
In diesem Praktikum wird in einer ersten einleitenden Phase vom Praktikumslehrer gehaltener Unterricht nach überwiegend fachdidaktischen Kriterien beobachtet und analysiert. In einer zweiten Phase planen, gestalten und realisieren die Studierenden selbst geschichtlichen Unterricht. Hilfestellungen erfahren sie dabei durch die Planungs- und Gestaltungskriterien, die in der obligatorischen Begleitveranstaltung zum Praktikum erarbeitet werden. Dabei werden die Studierenden ermutigt, innovatorische Ansätze einzubringen und in der Praxis auszuprobieren. Gehaltene Unterrichtsstunden werden nach vorgegebenen theoriegeleiteten Beobachtungsperspektiven, aber auch im Hinblick auf unerwartet auftretende Unterrichtsphänomene ausgewertet.
Literatur: (s. entsprechende Angaben bei der Bezugsveranstaltung zum Praktikum )
Teilnehmerkreis/Voraussetzungen:
In der Regel soll das studienbegleitende fachdidaktische Praktikum nach dem schulpädagogischen und dem fachdidaktischen Blockpraktikum absolviert werden. Anmeldung beim Praktikumsamt ist erforderlich (vorgegebene Anmeldungsfrist beachten!).
Voraussetzungen:
Vorlesung: Geschichtsdidaktik I: Einführung in die Didaktik der Geschichte
und Proseminar: Einführung in die Didaktik des Geschichtsunterrichts
Themenwahl, Fragestellung, Literatursuche, Durchführung und formale Aspekte der Anfertigung von Zulassungsarbeiten werden besprochen und an Beispielen von in Arbeit befindlichen Zulassungsarbeiten erörtert.
Teilnehmerkreis: Lehramt Grund-, Haupt- und Realschule mit Zulassungsarbeiten in Didaktik der Geschichte.
Die Leistungsfähigkeit des Mediums "Computer", von historischer Software und CD-ROM Anwendungen zur Vermittlung geschichtlicher Vorstellung wird einer kritischen Analyse unterzogen, auf dem Markt verfügbare Softwareprogramme für den Geschichtsunterricht werden erprobt. Eingeführt wird in die Selbstherstellung von kleinen geschichtlichen Hypertextprogrammen.
Literatur: H. Wunderer, Computer im Geschichtsunterricht. Neue Chancen für historisches Lernen in der Informationsgesellschaft? In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, 47. Jg. 1996, H. 9, S. 535-547
Teilnehmerkreis: Alle Studierenden der Didaktik der Geschichte. In begründeten Ausnahmefällen kann ein Schein nach LPO I erworben werden.
Ziel der Übung ist es, Anregungen für die Prüfungsvorbereitung, vor allem Hinweise für die Bearbeitung von Klausurthemen bzw. die Strukturierung von Themen für die mündliche Prüfung im Bereich der Geschichtsdidaktik zu geben. Dabei werden auch Fragen der Lernstrategien und des Verhaltens in Prüfungssituationen erörtert. Zusätzlich werden Kriterien für Aufbau und Anlage schriftlicher Arbeiten systematisiert und erläutert sowie typische Fehler besprochen. Prüfungsrelevante Sachgebiete werden nach thematischen Schwerpunkten gegliedert vorgestellt und im Hinblick auf die mündliche oder schriftliche Darstellung diskutiert.
Literatur: H. Gies, Repetitorium Fachdidaktik Geschichte. Bad Heilbrunn 1981; J. Rohlfes, Geschichte und ihre Didaktik. Göttingen 1986
Teilnehmerkreis/Voraussetzungen: v.a. Studierende, die kurz vor dem Examen stehen.