Hinweis: Die Angaben werden mit einem entsprechenden Hinweis (z.B. "Terminänderung" oder "Raumänderung") jeweils aktualisiert, falls sich Änderungen gegenüber den Angaben im gedruckten kommentierten Vorlesungsverzeichnis ergeben.
Die Zeit vom Beginn der Reformation bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges beinhaltet Entscheidungen und Weichenstellungen, die für die Geschichte Bayerns in konfessioneller, politischer und geistiger Ausrichtung von nachhaltiger Bedeutung gewesen sind. Die Vorlesung behandelt im Bereich der innerbayerischen Konfessionspolitik die Haltung der bayerischen Herzöge, aber auch des bayerischen Adels gegenüber der Reformation, die Religionspolitik der bayerischen Herzöge und ihr Verhältnis zu Rom und dem bayerischen Episkopat. Auf der Ebene der Reichspolitik stehen die Rolle Bayerns als führende Macht des Katholizismus, die Beziehungen zu Habsburg und zu den protestantischen Reichsständen sowie die Beteiligung am Dreißigjährigen Krieg und seine Folgen im Vordergrund. Eingehend behandelt wird schließlich auch die Entwicklung, die Bayern in dieser Zeit in Richtung eines "frühabsolutistischen" Staates genommen hat.
Literatur:
M. Spindler, Handbuch der Bayerischen Geschichte, Bd. 2, München, 2. Aufl. 1988; A. Kraus, Geschichte Bayerns, München 1988; Ders., Maximilian I. Bayerns Großer Kurfürst, Regensburg 1990; D. Albrecht, Die auswärtige Politik Maximilians von Bayern 1618 - 1635 (Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 6), Göttingen 1962.
(Eine ausführliche Literaturliste mit Materialien ist
hier im WWW
abrufbar.)
Die Novemberrevolution von 1918 bildet einen tiefen Einschnitt auch in der bayerischen Geschichte. Die Monarchie wurde beseitigt und eine parlamentarische demokratische Republik, der "Freistaat Bayern" begründet, der jedoch von einem großen Teil der Bevölkerung nur mit großen Vorbehalten akzeptiert wurde. Links- und rechtsextreme Kräfte bedrohten den neuen Staat von innen, zudem fiel es Bayern in der stark zentralistisch ausgerichteten Weimarer Republik sehr schwer, seine staatliche Eigenständigkeit nach außen zu behaupten. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten kam für Bayern mit der Gleichschaltung der Länder 1934 das Ende als Staat, was jedoch nicht bedeutet, daß nicht auch die folgenden Jahre der nationalsozialistischen Diktatur ein Teil der bayerischen Geschichte sind. Mit dem Ende des Deutschen Reiches, dem zweiten und diesmal weithin akzeptierten demokratischen Neubeginn, der auf der Ebene der Länder einsetzte, und dem wirtschaftlichen Aufbau nach dem 2. Weltkrieg schließlich setzte die Entwicklung des Freistaates zum Bundesland ein, das einen respektablen Rang in einem der höchstentwickelten Industriestaaten der Welt einnimmt. Die Vorlesung wird die Grundlinien dieser Entwicklung aufzeigen.
Grundlegende Literatur zur Vorbereitung: Handbuch der bayerischen Geschichte, hg. von Max Spindler, Bd. 4: Das Neue Bayern, München 1979; Geschichte des modernen Bayern, hg. von der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, München 1994.
Mit den Welfen gelangte eine Dynastie auf den bayerischen Herzogsstuhl, die nach einem Jahrhundert, in dem die Königsfamilie die Herzogswürde an sich gezogen hatte, bestrebt war, dem bayerischen Herzogtum wieder ein eigenes Gewicht zu geben. Das Hauptseminar behandelt deshalb Fragen der Konsolidierung und Stärkung der Herzogsgewalt durch die Welfen und die reichspolitischen Ambitionen des welfischen Hauses. Im Mittelpunkt steht dabei der staufisch-welfisch-babenbergische Gegensatz. Auch Aspekte der Regensburger Stadtgeschichte werden berücksichtigt.
Literatur: M. Spindler, Handbuch der Bayerischen Geschichte, Bd. 1, München, 2. Aufl. 1981; Heinrich der Löwe und seine Zeit. Herrschaft und Repräsentation der Welfen 1125 - 1235, Bd. 2, hg. von J. Luckhardt und F. Niehoff, München 1995.
Sonstige Bemerkungen: Persönliche Anmeldung (ist erforderlich) und Vergabe der Referatthemen am Mittwoch, 26. Februar 1997, 10 - 11 Uhr.
Bearbeiter von Dissertationen, Magister- und Zulassungsarbeiten erhalten Gelegenheit, ihre Themen vorzustellen und sich ergebende Probleme in einem größeren Kreis zu erörtern. Gemeinsam werden Fragen methodischer und konzeptioneller Art besprochen sowie Aspekte der Quellenkritik und Quellenauswertung behandelt.
Sonstige Bemerkungen: Es wird erwartet, daß alle teilnehmen, die bei mir eine Abschlußarbeit schreiben.
Anhand von Urkunden, Akten und Amtsbüchern sollen Kenntnisse in deutscher Paläographie und Aktenkunde des 19. Jahrhunderts vermittelt und eingeübt werden.
Literatur: Friedrich Beck/Eckart Henning (Hrsg.), Die archivalischen Quellen. Eine Einführung in ihre Benutzung, (Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs 29), Weimar 1994; Heinrich Otto Meisner, Archivalienkunde vom 16. Jahrhundert bis 1918, Göttingen 1969; Schrifttafeln zur deutschen Paläographie des 16. - 20. Jahrhunderts, 1: Tafeln, 2: Transkriptionen, Marburg, 8. Aufl. 1995
Sonstige Bemerkungen: Anmeldung erforderlich. Gelegenheit dazu ist in PT 3.1.43. Höchstteilnehmerzahl 25 Personen.
Anhand von Quellen werden Fragen nach der Stammesbildung, der Landnahme, den religiösen und kirchlichen Verhältnissen und den Beziehungen des agilolfingischen Bayern zum Frankenreich behandelt. Einen gewichtigen thematischen Schwerpunkt stellt die Rolle Bayerns im ostfränkischen Reich der Karolinger dar. In besonderer Weise wird auch die Regensburger Stadtgeschichte in der Agilolfinger- und Karolingerzeit Berücksichtigung finden.
Literatur: M. Spindler, Handbuch der Bayerischen Geschichte, Bd. 1, München, 2. Aufl. 1981; P. Schmid, Regensburg. Stadt der Könige und Herzöge im Mittelalter (Regensburger Historische Forschungen 6), Kallmünz 1977; Lex Baiuvariorum, hg. von K. Beyerle, München 1926; Dokumente zur Geschichte von Staat und Gesellschaft in Bayern, I/1: Altbayern bis 1180, bearb. von K.-L. Ay, München 1974.
Sonstige Bemerkungen: Anmeldung durch Listeneintrag im Sekretariat (PT. 3.1.43) erbeten.
Der Hitler-Putsch stellte den ersten Versuch der nationalsozialistischen Bewegung dar, die Macht in Deutschland gewaltsam an sich zu reißen. Das Vorhaben Hitlers, die bayerische Regierung zu einer Teilnahme an einem Staatsstreich gegen Berlin zu bewegen, schlug jedoch fehl. Der Putsch wurde niedergeschlagen. In der Übung sollen die Ausgangslage - die Zielsetzung Hitlers und die damalige politische Situation -, die Vorgänge vom 8./9. November 1923 und die Ergebnisse dieser Ereignisse anhand von Literatur und Quellen, die gemeinsam gelesen und interpretiert werden, nachgezeichnet werden.
Die Übung verfolgt ein allgemeines methodisches und ein spezielles inhaltliches Ziel: Die Teilnehmer der Übung sollen zum einen verschiedene Quellengruppen kennenlernen und anhand der kritischen Lektüre von ausgewählten Quellentexten die historisch-kritische Methode der Geschichtswissenschaft einüben, zum anderen sollen sie einen Einblick in ein aufschlußreiches Kapitel der neuesten deutschen und bayerischen Geschichte gewinnen.
Literatur: Harold J. Gordon jr., Hitlerputsch 1923. Machtkampf in Bayern 1923 - 1924, Frankfurt am Main 1971. - Hanns Hubert Hofmann, Der Hitlerputsch. Krisenjahre deutscher Geschichte 1920 - 1924, München 1961. - Der Hitler-Putsch. Bayerische Dokumente zum 8./9. November 1923, eingel. u. hg. v. Ernst Deuerlein (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte, Bd. 9), Stuttgart 1962.
Sonstige Bemerkungen: Anmeldung durch Listeneintrag im Sekretariat des Lehrstuhls Prof. Schmid (PT 3.1.43) erbeten.
Diese Übung dient der Vorbereitung auf das schriftliche Staatsexamen (Geschichte vertieft/nicht vertieft). Anhand der Themen aus der mittleren Reichsgeschichte und der mittelalterlichen bayerischen Geschichte wird die Erschließung und weitgehende Gliederung von Themen geübt. Die Themenauswahl orientiert sich am Vorbereitungsstand der Teilnehmer, die alle regelmäßig ausgearbeitete Gliederungen erstellen, die dann in den Übungsstunden eingehend besprochen werden.
Literatur: B. Gebhardt - H. Grundmann (Hgg.), Handbuch der deutschen Geschichte, Bd. 1 (9. Aufl. 1970); M. Spindler (Hg.), Handbuch der bayerischen Geschichte, Bd. 1 (2. Aufl. 1981), 2 (2. Aufl. 1988).
Sonstige Bemerkungen: Persönliche Anmeldung erbeten.
Gegenstand dieser Übung ist die Kultur der Aufklärung, ihre Denkart und ihre Ideenwelt, der Aufbruch zur Veränderung der Welt zum Besseren, die Kritik an den überlieferten Autoritäten - transporiert über publizistische und pädagogische Texte. Die Lektüre stützt sich auf zeitgenössische Originale aus dem Fundus des sogenannten Altbestandes der Regensburger Staatlichen Bibliothek an der Gesandtenstraße. Dieses reiche Anschauungsmaterial, das aus ehemaligen klösterlichen und bürgerlichen Bibliotheken Regensburgs stammt, läßt auch Hinweise auf die Verbreitung des aufgeklärten Gedankengutes zu.
Literatur: Handbuch der Europäischen Geschichte 4 (Europa im Zeitalter des Absolutismus und der Aufklärung, hg. v. F. Wagner) Stuttgart 1968; H. Lehmann, Literaturbericht Absolutismus und Aufklärung, GWU 24 (1973), 29 (1978), 33 (1982).
Sonstige Bemerkungen: Persönliche Anmeldung erbeten.
Veranstalter: Lehrstuhl für Bayerische Landesgeschichte
Es ist das Anliegen der Vorträge und Führungen durch ausgewählte geistliche Zentren Regensburgs, den Studierenden aller Fachrichtungen die Geschichte ihres Studienortes näher zu bringen. Als Referenten konnten ausgewiesene Kenner der jeweiligen kirchlichen Institutionen gewonnen werden.
Themen:
Entwicklung der Stadt Regensburg
Dargestellt am Modell der Stadt im Stadtmuseum
06. Mai 1997: Führung: Frau akademische Direktorin Dr. Anneliese Hilz
Niedermünster
13. Mai 1997: Vortrag: Dr. Lutz-Michael Dallmeier
27. Mai 1997: Führung: Dr. Lutz-Michael Dallmeier
Dom und Dombezirk
03. Juni 1997: Vortrag: Dr. Hermann Reidel
10. Juni 1997: Führung: Dr. Hermann Reidel
Alte Kapelle: "Eine Restaurierung im Spannungsfeld von historischer Substanz und barocker Raumästhetik"
17. Juni 1997: Vortrag: Dr. Harald Gieß
24. Juni 1997: Führung: Dr. Harald Gieß
St. Emmeram
01. Juli 1997: Vortrag: StD Hans Schlemmer
08. Juli 1997: Führung: StD Hans Schlemmer
St. Katharinenspital
15. Juli 1997: Vortrag: Dr. Artur Dirmeier
22. Juli 1997: Führung: Dr. Artur Dirmeier
Termine:
Vorträge:
Dienstag, 18.00 Uhr in H 11
Führungen:
Dienstag, 17.00 Uhr (Anmeldung im Sekretariat des Lehrstuhls Prof. Dr. Peter Schmid PT 3.1.43 erforderlich)