Die Vorlesung schließt zeitlich unmittelbar an die des vergangenen Sommersemesters an, ohne daß diese zu ihrem Verständnis vorausgesetzt wird. Sie soll einen problemorientierten Überblick zur Geschichte Europas in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts bieten, wobei neben den politischen Ereignissen vor allem die Probleme um die großen Kirchenversammlungen von Konstanz (1414-1418) und Basel (1431-1449) angesprochen werden.
Literatur: P. Moraw, Von offener Verfassung zu gestalteter Verdichtung. Das Reich im späten Mittelalter 1250-1490 (1985); J. Helmrath, Das Basler Konzil 1431-1449. Forschungsstand und Probleme (1987).
Ruprecht von der Pfalz, der zweite Wittelsbacher auf dem römisch-deutschen Königsthron, wurde am 20. August 1400 von den vier rheinischen Kurfürsten gegen den amtierenden Luxemburger Wenzel erhoben und hat nie im ganzen Reich unbestrittene Geltung erlangt. Seine 10jährige Regierungszeit war überschattet von den Problemen des Großen Abendländischen Schismas, von einem gescheiterten Italienzug und von aufreibenden Auseinandersetzungen im Reich. Im Hauptseminar sollen die verschiedenen Aspekte der Königsherrschaft Ruprechts diskutiert werden.
Literatur: A. Gerlich, König Ruprecht von der Pfalz, in: Pfälzer Lebensbilder 4 (1987), S. 9-60; P. Moraw, Kanzlei und Kanzleipersonal König Ruprechts, in: Archiv für Diplomatik 15 (1969), S. 428-531.
Es werden Grundfragen und Grundbegriffe der historischen Methode erörtert, die allgemeinen und speziellen Hilfsmittel vorgestellt und der praktische Umgang mit der wissenschaftlichen Fachliteratur, insbesondere den Quelleneditionen, eingeübt, die Umrisse der Quellenkritik, die Typologie der Quellen zur Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit und die wichtigsten Begriffe der Historischen Hilfswissenschaften erläutert. Der Vertiefung der Kenntnisse dienen Übungsaufgaben. Das Proseminar endet mit einer Klausur.
Literatur: H. Boockmann, Einführung in die Geschichte des Mittelalters, 5. Aufl., 1992; W. Schulze, Einführung in die Neuere Geschichte, 2. Aufl., 1991; W. Baumgart, Bücherverzeichnis zur deutschen Geschichte 11. Aufl., 1994 (Anschaffung dringend empfohlen).
Sonstige Bemerkungen: Teilnehmerzahl begrenzt; persönliche Anmeldung erforderlich.
Durch das Proseminar sollen die Studierenden in die praktische Arbeitsweise der mittelalterlichen Geschichtsforschung eingeführt und mit den für das Mittelalter relevanten historischen Hilfswissenschaften vertraut gemacht werden. Anhand ausgewählter Textbeispiele zur Geschichte Ottos III. (983-1002) soll die Interpretation historischer Quellen geübt werden.
Literatur: H.-W. Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter (1993) [= UTB 1719]; A. von Brandt, Werkzeug des Historikers (13. Aufl. 1993) [= Urban Taschenbuch 33]; ]; G. Althoff, Otto III. (1996).
Teilnehmerkreis/Voraussetzungen/sonstige Bemerkungen: Kenntnis der lateinischen Sprache.
Im Proseminar sollen die allgemeinen Probleme der mittelalterlichen Geschichte diskutiert sowie in Methode und Technik des wissenschaftlichen Arbeitens auf mediävistischem Gebiet eingeführt werden. Anhand ausgewählter Texte des ausgehenden Investiturstreits (Wormser Konkordat) soll die Interpretation historischer Quellen geübt werden.
Literatur: H.-W. Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter (1993) [= UTB 1719]; A. von Brandt, Werkzeug des Historikers (13. Aufl. 1993) [= Urban Taschenbuch 33]; P. Classen, Das Wormser Konkordat in der deutschen Verfassungsgeschichte, in: Investiturstreit und Reichsverfassung, hg. von J. Fleckenstein (= Vorträge und Forschungen 17, 1973), S. 411-460.
Teilnehmerkreis/Voraussetzungen/sonstige Bemerkungen: Kenntnis der lateinischen Sprache.
In dem Proseminar werden die Methoden und Hilfsmittel der mittelalterlichen Geschichtsforschung vorgestellt. Der Umgang mit Quellen und Literatur wird vor allem anhand der Themenstellung "Heinrich der Löwe und seine Zeit" geübt. Ziel des Proseminars ist die Fähigkeit zu eigenständigem wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich der Mittleren Geschichte.
Literatur: Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter, Stuttgart 1993 (UTB 1719); Ahasver von Brandt, Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die historischen Hilfswissenschaften, 13. Aufl. Stuttgart u.a. 1992 (Urban-Taschenbuch 33); Winfried Baumgart, Bücherverzeichnis zur deutschen Geschichte. Hilfsmittel, Handbücher, Quellen, 11. Aufl. München 1994 (dtv 4633).
Sonstige Bemerkungen: Teilnehmerzahl begrenzt, daher persönliche Anmeldung erforderlich.
Die Heraldik, die "Kunde vom Wappenwesen", zählt zu den klassischen Teildisziplinen der historischen Hilfswissenschaften. Die Veranstaltung soll einen Überblick über Terminologie und Methodik dieses Faches vermitteln und anhand ausgewählter Beispiele aus dem bayerischen Raum in die Arbeitspraxis einführen.
Literatur: M. Pastoureau, Traité d'Héraldique (1993); A. von Brandt, Werkzeug des Historikers (13. Aufl. 1993) [Urban Taschenbuch 33], S. 119-132.