In dieser Vorlesung soll dargelegt werden, welche tiefgreifenden Veränderungen die antike Welt durch die Regierungszeit Alexanders erfahren hat. Nach einem eher ereignisgeschichtlichen Abriß, der der Entstehung und dem Auseinanderbrechen des Alexanderreiches gewidmet sein wird, sollen in einem zweiten Teil die Staaten genauer untersucht werden, die sich auf dem Territorium des Alexanderreiches entwickelten. Dabei sollen vor allem Fragestellungen wie Organisation, soziale und wirtschaftliche Strukturen, Formen des Zusammenlebens, religiöse und kulturelle Entwicklung im Zentrum des Interesses stehen.
Literatur: A.B. Bosworth, Conquest and Empire. The Reign of Alexander the Great, Cambridge 1988; H.-J. Gehrke, Geschichte des Hellenismus, 2. unveränderte Auflage, München 1995; N.G.L. Hammond - F.W. Walbank, A History of Macedonia III. 336-167 B.C., Oxford 1988; G. Hölbl, Geschichte des Ptolemäerreiches. Politik, Ideologie und religiöse Kultur von Alexander dem Großen bis zur römischen Eroberung, Darmstadt 1994; S. Sherwin-White, - A. Kuhrt, From Samarkhand to Sardis. A new approach to the Seleucid Empire, London 1993.
Die Phoiniker hatten bereits um die Wende zum 1. Jahrtausend v. Chr. ein zumindest das gesamte östliche Mittelmeer umspannendes Handelsimperium aufgebaut. In dieser Zeit begann auch ihre nach Westen ausgreifende Expansion, die schließlich im 9. Jhdt. zur Gründung von Qart Hadasht bzw. Karthago, der "Neuen Stadt" führte. Kontakte zwischen der Handelsmacht Karthago und der neuen, aufstrebenden Kraft der italischen Halbinsel, den Römern, konnten nicht ausbleiben. Sie führten seit dem 3. Jhdt. v. Chr. zu den kriegerischen Auseinandersetzungen, die schließlich mit der Zerstörung Karthagos im Jahre 146 endeten.
Wie sahen Kultur und Zivilisation der Karthager aus? Wie gestaltete sich ihr Kontakt mit den anderen Zivilisationen im Mittelmeerraum? Wie kam es schließlich zur Katastrophe?
Literatur: W. Huss, Geschichte der Karthager (Handbuch der Altertumswissenschaften III.8), München 1985; Ders. (Hrsg.), Karthago, Darmstadt 1992; W. Ameling, Karthago. Studien zu Militär, Staat und Gesellschaft, München 1993; S. Lancel, Carthage, Paris 1992 (engl. Übersetzung 1995).
Nach der Reichskrise erscheint das Imperium Romanum zu Beginn des 4. Jh. als äußerlich gefestigtes staatliches Gebilde. Während der östliche Reichsteil sich zum byzantinischen Reich fortentwickelte, verschwindet der Westteil des Reiches von der politischen Landkarte. Die verschiedenen Entwicklungen, die dazu führten, sollen im Mittelpunkt des Seminars stehen, wobei Fragestellungen wie soziale, wirtschaftliche, ethnische und politische Veränderungen genauer untersucht werden sollen. Daneben sollen auch die religiösen und kulturellen Entwicklungen dieser Periode genauer betrachtet werden.
Literatur: A. Demandt, Die Spätantike. Römische Geschichte von Diocletian bis Justinian 284-565 n. Chr., München 1989.
Das Thema des Seminars bildet die innere, aber auch die außenpolitische Entwicklung des Imperium Romanum in der Epoche der Antoninen, einer Zeit, die oft mit den Schlagworten "Blütezeit" und "Keim des Niedergangs" umrissen wird.
Einführende Literatur: A.R. Birley, Marcus Aurelius: A Biography, London, 2. Aufl. 1987; K. Christ, Geschichte der römischen Kaiserzeit, München, 2. Aufl. 1992, S. 329-345; M. Grant, The Antonines. The Roman Empire in Transition, London 1994.
Die Dynastie der Severer (193-235) steht am Ende der eigentlichen römischen Kaiserzeit. In diesem Proseminar soll neben einer Einführung in die handwerklichen Fähigkeiten der Alten Geschichte die Frage nach den Veränderungen und Entwicklungen, die sich in dieser Zeit fassen lassen, im Vordergrund des Interesses stehen.
Literatur: A. Birley, The African Emperor. Septimius Severus, London 1988.
Sonstige Bemerkungen: Höchstteilnehmerzahl 25; persönliche Anmeldung erforderlich.
Durch den frühen Tod Alexanders d.Gr. geriet sein in wenigen Jahren erobertes Reich ins Wanken. Kaum war die Nachricht von seinem Ableben nach Griechenland vorgedrungen, brach dort ein Aufstand gegen die makedonische Herrschaft aus. Wenn auch die Makedonen in diesem Konflikt die Oberhand behielten, so war dies nur der Auftakt zu einem jahrzehntelangen Ringen der Freunde und Heerführer des Makedonenkönigs um die Herrschaft. Die Verwicklungen und der Verlauf dieser Auseinandersetzungen, die letztlich in die Entstehung der hellenistischen Königreiche mündeten, werden im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen.
Literatur: J. Seibert, Das Zeitalter der Diadochen, EdF 185, Darmstadt 1983; H.-J. Gehrke, Geschichte des Hellenismus, OGG 1A, München 1990.
Sonstige Bemerkungen: : Höchstteilnehmerzahl 25; persönliche Anmeldung erforderlich.
Zeit:
Di 10 - 12; Tutorium: Di 12 - 13
Beginn:
5.11.1996
Raum/Tutorium:
PT 2.0.8
In wenigen Jahren nur hatte Alexander d.Gr. sein Weltreich erobert. Sein unerwarteter Tod stellte allerdings das Fortleben der griechischen Herrschaft in diesem Vielvölkerstaat massiv in Frage. Die Nachfolger des Alexander vermochten zwar nicht, die staatliche Einheit zu wahren, es gelang ihnen aber, auf dem Boden des Alexanderreiches vergleichsweise stabile Territorialherrschaften zu etablieren. Diese Konsolidierung der makedonischen Nachfolgestaaten soll im Rahmen des Proseminars näher beleuchtet werden.
Literatur: J. Seibert, Das Zeitalter der Diadochen, EdF 185, Darmstadt 1983; H.-J. Gehrke, Geschichte des Hellenismus, OGG 1A, München 1990.
Sonstige Bemerkungen: Höchstteilnehmerzahl 25; persönliche Anmeldung erforderlich.
Diese Übung wendet sich vor allem an Studierende mit Kenntnissen im Umgang mit inschriftlichen Quellen. In gemeinsamer Arbeit mit dem Dozenten sollen ausgewählte Zeugnisse zur politischen und kulturellen Entwicklung Athens unter römischer Herrschaft gelesen und interpretiert werden.
Sonstige Bemerkungen: Griechisch-Kenntnisse sind erwünscht.
In der Zeit des Kaisers Marcus Aurelius (161 - 180 n. Chr.) bildeten die Provinzen Raetia, Noricum und Pannonia infolge der sogenannten Markomannenkriege einen Brennpunkt des politischen Geschehens. In der Übung soll vor allem mit Hilfe inschriftlicher Zeugnisse die dadurch bedingte Entwicklung dieser Reichsteile nachvollzogen werden.
Literatur: H. Friesinger u.a. (ed.), Markomannenkriege. Ursachen und Wirkungen, Brno 1994; W. Czysz u.a., Die Römer in Bayern, Stuttgart 1995, S. 138 ff.
Die Inschriften aus der Zeit des Prinzipats stellen eine besondere Quellengruppe dar, die uns Aufschluß gibt über die Lebenswelt der verschiedenen sozialen Schichten der Bevölkerung. Titel, Ehren und Karrieren ansonsten unbekannter Persönlichkeiten werden hier wieder lebendig. Der sichere Umgang mit dem epigraphischen Material, das Erlernen der speziellen Terminologie und die Auswertung als historisches Zeugnis sollen in der Übung vermittelt werden.
Literatur: : E. Meyer, Einführung in die lateinische Epigraphik, Darmstadt, 2. Aufl., 1983.
Anhand ausgewählter Passagen aus den Werken der römischen Agrarschriftsteller sollen die Prinzipien der Landwirtschaft erarbeitet werden. Probleme des Wandels vom Kleinbauerntum zur Latifundienwirtschaft und die sozialen Folgen werden ebenso zur Sprache kommen wie die Produkte und Produktionsverfahren einiger ausgewählter Güter.
Literatur: D. Flach, Römische Agrargeschichte, München 1990.
Die Veranstaltung ist gedacht für Anfänger, die bisher kaum oder nur sehr geringen Kontakt mit der Computerwelt hatten. Nach einer allgemeinen Einführung in die Grundlagen der EDV und dem Kennenlernen des Betriebssystems sowie der grafischen Benutzeroberfläche Windows geht es darum, den sicheren Umgang mit einem Textverarbeitungs- und einem konventionellen Datenbankprogramm zu erlernen. Dabei werden insbesondere die Anforderungen wissenschaftlicher Text- und Datenverarbeitung berücksichtigt. Darüber hinaus sollen noch verschiedene fachspezifische Datenbanken vor allem zur Alten Geschichte vorgestellt werden.
Sonstige Bemerkungen: : Höchstteilnehmerzahl 15, persönliche Anmeldung erforderlich.
Ausgehend von zentralen Quellendokumenten sollen die Grundzüge der griechischen Geschichte bis zum Auftreten Alexanders d.Gr. erarbeitet werden. Dabei wird es nicht nur darum gehen, die einzelnen Phasen der griechischen Geschichte, sondern auch politische und gesellschaftliche Strukturen herauszuarbeiten. Auf diese Weise soll ein solides Fundament an Wissen für die spätere Behandlung detaillierterer Themenbereiche gelegt werden.
Im Anschluß an die Zeit der Soldatenkaiser waren es vor allem die Kaiser Diokletian und Constantin, die mit ihren Reformen das Imperium auf eine solide Basis stellten, von der aus man in den folgenden Jahrzehnten den Herausforderungen durch die Völkerwanderung begegnen konnte. Die Strukturen und die Entwicklung des spätantiken Staates und seiner Organe sollen in der Veranstaltung ebenso zur Sprache kommen wie die Lebenssituation der Menschen in einer immer unruhiger werdenden Zeit.