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Geschichtsdidaktik als Wissenschaft vom Lehren und Lernen der Geschichte muß von zwei Hauptrichtungen aus fragen: vom Gegenstand und von den Methoden der Geschichtswissenschaft aus sowie von den Möglichkeiten und Interessen des Menschen her, der sich der Vergangenheit zuwendet. So befaßt sich ein erster Teil der Veranstaltung mit den Verfahrensweisen und Problemen bei der Rekonstruktion von Geschichte (Historie) und mit den allgemeinen Gegenstandsstrukturen vergangenen Geschehens. In einem weiteren Gedankengang werden Funktionen, Bildungswert bzw. Lernpotential des Umgangs mit Geschichte in anthropologischer und sozialer Hinsicht reflektiert und Geschichtslehrpläne allgemeinbildender Schulen analysiert. Den Abschluß bilden Überlegungen und empirische Belege zu psychologischen und soziokulturellen Voraussetzungen bei verschiedenen Adressatengruppen sowie zu Vermittlungsweisen von Geschichte.
Literatur: J. Rohlfes: Geschichte und ihre Didaktik. 2. Aufl. Göttingen 1997; J. Huhn: Geschichtsdidaktik. Eine Einführung. Köln/Weimar/Wien 1994; H. Gies: Repetitorium Fachdidaktik Geschichte. Bad Heilbrunn 1981.
Teilnehmerkreis: Alle Studiengänge
Aktives Erkunden und entdeckendes Nachvollziehen und Rekonstruieren geschichtlicher Ereignisse und Zustände anhand von regionalgeschichtlichen Zeugnissen aller Art bilden wesentliche Grundlagen für einen handlungsorientierten Geschichtsunterricht. Die Veranstaltung beabsichtigt, von der Theorie handlungsorientierten und situierten Lernens ausgehend, lebensweltliche Anlässe und regionale historische Lernorte zu erschließen, um dadurch exemplarisch Möglichkeiten für einen motivierenden und effektiven Geschichtsunterricht aufzuzeigen. Aus der Verbindung von geschichtswissenschaftlicher Grundlegung, Exkursion sowie Unterrichtsplanung und -gestaltung werden Unterrichtseinheiten erarbeitet. Sie sollen zum Teil mit Praktikumsklassen erprobt und hinsichtlich Verlauf und Wirkung analysiert werden.
Literatur: H. Beilner: Der regionale Aspekt im Geschichtsunterricht. In: Pädagogische Welt 42 (1988), S. 2-8. N. Mayer: Handlungsorientierung als Prinzip und Methode historischen Lernens. In: G. Henke-Bockschatz (Hrsg.): Geschichte und historisches Lernen. Kassel 1995, S. 117-129. B. Hey: Exkursionen, Lehrpfade, alternative Stadterkundungen. In: K. Bergmann u.a. (Hrsg.): Handbuch der Geschichtsdidaktik. 5. Aufl. Seelze-Velber 1997, S. 727-732
Teilnehmerkreis: Lehramt Grund-, Haupt- und Realschule, 2. LPO-Schein.
Die Ziele geschichtlichen Lernens mit Medien, ihre Funktion zum Aufbau geschichtlicher Vorstellungen im schulischen und außerschulischen Bereich werden erörtert. AV-Medien werden in Hinblick auf ihre Verwendung im Geschichtsunterricht analysiert und in Unterrichtsversuchen erprobt.
Literatur: H. J. Pandel, G. Schneider (Hrsg.): Handbuch Medien im Geschichtsunterricht. Düsseldorf 1986; I. Wilharm (Hrsg.): Geschichte in Bildern. Von der Miniatur bis zum Film als historische Quelle. Pfaffenweiler 1995; Meyers, P.: Der Film im Geschichtsunterricht. Frankfurt a. M. 1998.
Teilnehmerkreis: Studierende der Didaktik der Geschichte im Rahmen einer Fächergruppe, LAHauptschule, ab dem 4. Semester; "Geschichte nicht vertieft", LA Haupt- und Realschule, nach dem Besuch des geschichtsdidaktischen Proseminars (Schein nach LPO I kann erworben werden).
Nach der Einführung in grundlegende geschichtsdidaktische Fragestellungen werden Funktionen und der Ziele von geschichtlichem Lernen in der Grundschule erörtert. Vorgestellt und ausführlich besprochen werden Aspekte der Heimat- und Sachkunde unter besonderer Berücksichtigung des lokal- und regionalgeschichtlichen Bezugs. Materialien und Medien zur Vermittlung von Geschichte in der Grundschule werden ausführlich analysiert und in Unterrichtsentwürfe integriert.
Literatur: Hantsche, I., Schmidt, H.-D. (Hrsg.): Historisches Lernen in der Grundschule. Stuttgart 1981.
Teilnehmerkreis: Studierende der Didaktik der Geschichte im Rahmen einer Fächergruppe, LA Grundschule, ab dem 4. Semester; "Geschichte nicht vertieft", LA Grundschule, nach dem Besuch des geschichtsdidaktischen Proseminars (Schein nach LPO I kann erworben werden).
Das Seminar bietet einen Überblick über die wichtigsten geschichtsdidaktischen Fragestellungen. So werden Lehrpläne und Lernziele/Zielfindungen erörtert, das Lernen von Geschichte wird aus entwicklungspsychologischer, lerntheoretischer und sozialisationstheoretischer Sicht diskutiert und Fragen der praktischen Umsetzung werden unter Berücksichtigung der im Unterricht anzuwendenden Verfahren, Methoden und Medien behandelt. Zudem findet eine Einführung in die wichtigste Literatur statt.
Literatur: K. Bergmann u.a. (Hrsg.): Handbuch der Geschichtsdidaktik. 5. Aufl. Seelze-Velber 1997.
Teilnehmerkreis: Das Seminar ist eine Lehrveranstaltung für Studierende des Lehramts an Gymnasien. Der für den Studiengang Lehramt an Gymnasien verpflichtende Schein nach LPO I kann erworben werden.
Das Proseminar bietet einen Überblick über die wichtigsten geschichtsdidaktischen Fragestellungen. So werden Lehrpläne und Lernziele/-zielfindungen erörtert, das Lernen von Geschichte wird aus entwicklungspsychologischer, lerntheoretischer und sozialisationstheoretischer Sicht diskutiert und Fragen der praktischen Umsetzung werden unter Berücksichtigung der im Unterricht anzuwendenen Verfahren, Methoden und Medien behandelt. Zudem findet eine Einführung in die wichtigste Literatur statt.
Literatur: K. Bergmann u.a. (Hrsg.): Handbuch der Geschichtsdidaktik. 5. überarb. Auflage. Seelze-Velber 1997; J. Rohlfes: Geschichte und ihre Didaktik. Göttingen 1997.
Teilnehmerkreis/Voraussetzungen: In diesem Seminar kann der 1. für den Studiengang LA Grund-, Haupt- und Realschule verpflichtende Schein nach LPO I erworben werden.
In unmittelbarer Anlehnung an die beobachteten Unterrichtsstunden im Praktikum werden in einer ersten Phase Planungs- und Gestaltungskriterien für den Geschichtsunterricht entwickelt. Sie werden im weiteren Verlauf an ausgewählten Unterrichtsthemen, die von den Studierenden selbst in den Praktikumsklasse zu realisieren sind, erprobt.
Folgende Teilaspekte spielen dabei eine zentrale Rolle: Zielsetzungen des Geschichtsunterrichts, Lehrplananalyse, Sachstruktur der Inhalte, Voraussetzungen, Anknüpfungsmöglichkeiten und Erkenntnisinteressen bei den Schülern sowie Verlaufstypen für Geschichtsstunden, methodisch-mediale Gestaltungselemente und Kontrollverfahren.
In einer zweiten Phase erfolgt - in ständigem Rückgriff auf selbst gehaltenen und beobachteten Unterricht - eine Systematisierung von Lehr- und Lernformen sowie von Medien des Geschichtsunterrichts.
Literatur: J. Rohlfes: Geschichte und ihre Didaktik. 2. Aufl. Göttingen 1997; W. Fürnrohr: Ansätze einer problemorientierten Geschichtsdidaktik. Bamberg 1978; H. Beilner: Geschichte in der Sekundarstufe I. 2. Aufl. Donauwörth 1978.
Teilnehmerkreis/Voraussetzungen: Diese Veranstaltung kann in der Regel nur von Teilnehmern am studienbegleitenden Praktikum (Mittwochpraktikum) besucht werden.
In diesem Praktikum wird in einer ersten einleitenden Phase von Praktikumslehrern bzw. vom Dozenten gehaltener Unterricht nach fachdidaktischen Kriterien beobachtet bzw. analysiert.
In einer zweiten Phase planen, gestalten und realisieren die Studierenden selbst historischen Unterricht. Hilfestellungen hierzu erfahren sie durch die unterrichtsmethodischen Lehrbausteine der obligatorischen Begleitveranstaltung. Dabei soll durchaus auch versucht werden, innovatorische Ansätze gegenüber der Praxis des "normalen" Schulalltags einzubringen. Die Stunden werden nach vorgegebenen theoriebegleitenden Beobacchtungsperspektiven, aber auch im Hinblick auf unerwartet auftretende und durch die spezifische Situation der jeweiligen Klasse bedingte Unterrichtsphänomene ausgewertet. Dazu werden auch teilweise Videomitschnitte eingesetzt.
Literatur: Niemetz, G.: Praxis Geschichtsunterricht. Methoden - Inhalte - Beispiele. Stuttgart 1983; Fina, K.: Geschichtsmethodik. Die Praxis des Lehrens und Lernens. 2. Aufl. München 1981.
Teilnehmerkreis:
In der Regel soll das Praktikum zwischen dem 5. und 7. Semester absolviert werden; Anmeldung beim Praktikumsamt ist erforderlich;
Voraussetzungen:
Vorlesung Geschichtsdidaktik I: Einführung in die Didaktik der Geschichte.
Ausgewählte geschichtsdidaktische (empirische) Untersuchungen sollen zunächst die auffallenden Defizite von Schülern beim Chronologiewissen deutlich machen.
Im Anschluß wird die Bedeutung von Chronologiewissen für den Aufbau eines historischen Bewußtseins diskutiert und Erklärungsversuche älterer und neuerer psychologischer und geschichtsdidaktischer Literatur kritisch hinterfragt.
Schließlich sollen Überlegungen folgen, wie diesem Problem im Unterricht didaktisch-methodisch entgegengewirkt werden könnte.
Literatur: H. J. Pandel: Zeit. In: K. Bergmann u.a. (Hrsg.): Handbuch der Geschichtsdidaktik. 5. überarb. Auflage, Seelze-Velber 1997, S. 10-15; B.v. Borries: Das Geschichtsbewußtsein Jugendlicher. Eine repräsentative Untersuchung über Vergangenheitsdeutungen, Gegenwartswahrnehmungen und Zukunftserwartungen von Schülerinnen und Schülern in Ost- und Westdeutschland. Weinheim/München 1995.
In der einleitenden Phase werden unterrichtliche Vermittlungsprozesse von Geschichte systematisch beobachtet, analysiert und interpretiert unter besonderer Berücksichtigung der Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler. In der zweiten Phase planen, gestalten und realisieren die Studierenden Geschichtsstunden. Hilfestellung erhalten sie durch Planungs- und Gestaltungskriterien, die in der obligatorischen Begleitveranstaltung zum Praktikum erarbeitet werden. Unterrichtsstunden werden nach geschichtsdidaktischen Kategorien aber auch im Hinblick auf unerwartet auftretende Unterrichtsphänomene ausgewertet.
Literatur: J. Rohlfes: Geschichte und ihre Didaktik, 2. Aufl. Göttingen, 1997.
Teilnehmerkreis, Voraussetzung: Studierende ab dem 3. Semester, Anmeldung beim Praktikumsamt erforderlich. Vorlesung: "Einführung in die Didaktik der Geschichte", Proseminar: "Einführung in die Didaktik des Geschichtsunterrichts", fachwissenschaftliches Proseminar.
In Anlehnung an Unterrichtsbeobachtungen werden Planungs- und Gestaltungskriterien für die von den Studierenden durchzuführenden Unterrichtsversuche entwickelt und unterrichtlich erprobt unter besonderer Berücksichtigung der Teilaspekte: Zielsetzungen des Geschichtsunterrichts, Lehrplananalyse, Struktur der Inhalte, Lernvoraussetzungen der Schüler, Methoden der Vermittlung, Medien und Kontrollverfahren. Ein zweiter Schwerpunkt führt ein in geschichtliches Lernen an außerschulischen Lernorten.
Literatur: J. Rohlfes: Geschichte und ihre Didaktik, 2. Aufl. Göttingen, 1997.
Voraussetzung: Teilnahme am studienbegleitenden Praktikum (HS/RS).
Themenwahl, Fragestellung, Literatursuche, Durchführung und formale Aspekte der Anfertigung von Zulassungsarbeiten werden besprochen und an Beispielen von in Arbeit befindlichen Zulassungsarbeiten erörtert.
Teilnehmerkreis, Voraussetzung: Studierende der Didaktik der Geschichte im Hauptstudiengang, "nicht vertieft", Lehramt Grund-, Haupt- und Realschulen, Studierende der Didaktiken einer Fächergruppe, Lehramt Grund- und Hauptschulen.
Ziel der Übung ist es, Anregungen für die Prüfungsvorbereitung, vor allem Hinweise für die Bearbeitung von Klausurthemen bzw. die Strukturierung von Themen für die mündliche Prüfung im Bereich der Geschichtsdidaktik zu geben. Dabei werden auch Fragen der Lernstrategien und des Verhaltens in Prüfungssituationen erörtert. Zusätzlich werden Kriterien für Aufbau und Anlage schriftlicher Arbeiten systematisiert und erläutert sowie typische Fehler besprochen. Prüfungsrelevante Sachgebiete werden, nach thematischen Schwerpunkten gegliedert, vorgestellt und im Hinblick auf die mündliche oder schriftliche Darstellung diskutiert.
Literatur: H.Gies: Repetitorium Fachdidaktik Geschichte. Bad Heilbrunn 1981; J. Rohlfes: Geschichte und ihre Didaktik. 2. Aufl., Göttingen 1997.
Teilnehmerkreis/Voraussetzungen: v.a. Studierende, die kurz vor dem Examen stehen.