Hinweis: Die Angaben werden mit einem entsprechenden Hinweis (z.B. "Terminänderung" oder "Raumänderung") jeweils aktualisiert, falls sich Änderungen gegenüber den Angaben im gedruckten kommentierten Vorlesungsverzeichnis ergeben.
Die Vorlesung umspannt den Zeitraum vom Regierungsantritt der pfälzischen Linie der Wittelsbacher in Bayern mit Karl Theodor bis zur Revolution von 1848 und dem Rücktritt König Ludwigs I. Dieser Zeitraum ist in politischer Hinsicht gekennzeichnet von den österreichischen Annexionsversuchen, den napoleonischen Kriegen, dem Ende des Alten Reichs, dem Aufstieg Bayerns zum Königreich und der Frage, wie die künftige staatliche Organisation der deutschen Einzelstaaten erfolgen sollte. Die Vorlesung wird sich hauptsächlich mit zwei Schwerpunkten beschäftigen. Zunächst stehen der Aufbau des modernen Staates und die tiefgreifenden territorialen Veränderungen im Gefolge von Säkularisation und Mediatisierung während der Ära Montgelas im Vordergrund. Der zweite Hauptteil wird die verschiedenen Aspekte der Regierungszeit König Ludwigs I. behandeln.
Literatur: M. SPINDLER (Hg.), Handbuch der Bayerischen Geschichte, Bd. 4, 1, München 1974; E. WEIS, Montgelas, 1971; H. GOLLWITZER, Ludwig I. von Bayern. Königtum im Vormärz, München 1986; M. HENKER, M. HAMM und E. BROCKHOFF (Hg.), Bayern entsteht. Montgelas und sein Ansbacher Mémoire, Regensburg 1996.
Hinweis: Ab sofort sind eine Literaturliste und Materialien zur Vorlesung hier im WWW abrufbar.
Das Hauptseminar behandelt im staatlichen Bereich die Territorialisierung und die Ausbildung der Landesherrschaft sowie die unterschiedlichen Entwicklungen in den Teilherzogtümern. Im Bereich der Gesellschaft werden schwerpunktmäßig der Entstehungsprozeß einer neuen Adelsschicht nach dem Aussterben der Dynastengeschlechter und die Formierung der Landstände untersucht. Weitere Schwerpunkte liegen auf dem spätmittelalterlichen Städtewesen und den sozialen und rechtlichen Verhältnissen der ländlichen Bevölkerung.
Literatur: M. SPINDLER, Handbuch der Bayerischen Geschichte, Bd. 2, hg. von A. Kraus, München, 2. Aufl. 1988; M. SPINDLER, Die Anfänge des bayerischen Landesfürstentums, 1937 (Schriftenreihe der Kommission für Bayerische Landesgeschichte 26); H. LIEBERICH, Landherrn und Landleute. Zur politischen Führungsschicht Baierns im Spätmittelalter, 1964 (Schriftenreihe der Kommission für Bayerische Landesgeschichte 63); K. BOSL (Hg.), Die mittelalterliche Stadt in Bayern, 1974 (ZBLG, Beiheft 6); TH. MAYER (Hg.), Adel und Bauern, 1943; M. HENKER (Hg.), Bauern in Bayern, 1992; R. BECK, Dörfliche Gesellschaft im alten Bayern 1500-1800, 1992.
Sonstige Bemerkungen: Persönliche Anmeldung ist erforderlich. Dabei werden auch die Referatthemen vergeben. Der Anmeldetermin wird durch Aushang Ende Juli bekanntgegeben.
Die Revolution von 1848 hat die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in Bayern nachhaltiger verändert als in vielen anderen deutschen Ländern, und auch die schon im Spätsommer 1848 einsetzende Reaktion hat hier ganz spezielle Formen angenommen und abweichende Auswirkungen gehabt. In diesem Seminar soll untersucht werden, wie Revolution und Reaktion in Bayern verlaufen sind, worin sich diese Entwicklung von der anderer Länder unterscheidet, welche Ursachen dafür auszumachen sind und welche Folgen die Sonderentwicklung gehabt hat.
Einführende Literatur: Handbuch der bayerischen Geschichte, hrsg. von Max Spindler, Bd. 4: Das Neue Bayern, München 1979.
Sonstige Bemerkungen: Dieses Seminar ist für Studenten im Hauptstudium geeignet, das Zwischenprüfungszeugnis ist bei der Anmeldung vorzulegen.
Bearbeiter von Dissertationen, Magister- und Zulassungsarbeiten erhalten Gelegenheit, ihre Themen vorzustellen und sich ergebende Probleme in einem größeren Kreis zu erörtern. Gemeinsam werden Fragen methodischer und konzeptioneller Art besprochen sowie Aspekte der Quellenkritik und Quellenauswertung behandelt.
Sonstige Bemerkungen: Es wird erwartet, daß alle teilnehmen, die bei mir eine Abschlußarbeit schreiben.
Tutorium: Mi 16 - 17 in ZH 1
In dem Proseminar werden die Methoden und Hilfsmittel der neuzeitlichen Geschichtsforschung vorgestellt. Der Umgang mit Quellen und wissenschaftlicher Fachliteratur wird vor allem anhand von Problemstellungen aus dem Themenbereich "Bayern im Zeitalter des Absolutismus" geübt. Ziel des Proseminars ist die Fähigkeit zu eigenständigem wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich der Neueren und Neuesten Geschichte.
Im Rahmen des Proseminars werden auch eine Einführung in die Benutzung des Internets für Historiker gegeben und ein Archiv besucht.
Literatur: (* zur Anschaffung dringend empfohlen): Ernst OPGENOORTH, Einführung in das Studium der neueren Geschichte, 5. Aufl., Paderborn 1997 (UTB 1553). - Winfried SCHULZE, Einführung in die Neuere Geschichte, 3. Aufl., Stuttgart 1996 (UTB 1422). - *Winfried BAUMGART, Bücherverzeichnis zur deutschen Geschichte. Hilfsmittel, Handbücher, Quellen, Neuauflage, München 1997 (dtv 32509). - Ahasver V. BRANDT, Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften, 14. Aufl., Stuttgart u.a. 1996 (Urban-Taschenbuch 33). - Andreas KRAUS, Bayern im Zeitalter des Absolutismus, in: Handbuch der bayerischen Geschichte, Bd. 2, begr. v. Max Spindler, hg. v. Andreas Kraus, 2. Aufl., München 1988, S. 458-532.
Sonstige Bemerkungen: Teilnehmerzahl begrenzt, persönliche Anmeldung durch Listeneintrag im Sekretariat des Lehrstuhls Prof. Schmid (PT 3.1.43) erforderlich.
Kurfürst Maximilian I. hat die Entwicklung Bayerns im 17. Jahrhundert in staatsorganisatorischer, gesellschaftlicher und konfessioneller Hinsicht in entscheidender Weise bestimmt. Darüber hinaus hat er wie kaum ein zweiter bayerischer Fürst auf die Geschichte des Reiches bestimmenden Einfluß ausgeübt und auch auf der europäischen Ebene eine bemerkenswerte Rolle gespielt. Aufgrund dieser vielfältigen Dimensionen und Aspekte seiner Persönlichkeit und seiner Regierungstätigkeit stand er im Blickpunkt seiner Zeitgenossen, fand höchst widersprüchliche Beurteilung und ist auch heute noch ein Streitpunkt in der Geschichtsforschung. Diese verschiedenen Aspekte der Regierungszeit Kurfürst Maximilians und seine unterschiedliche Beurteilung sollen anhand ausgewählter Quellentexte besprochen werden.
Literatur: D. ALBRECHT, Die auswärtige Politik Maximilians von Bayern 1618-1635, Göttingen 1962 (Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 6); A. KRAUS, Maximilian I. Bayerns großer Kurfürst, Regensburg 1990.
Sonstige Bemerkungen: Anmeldung durch Listeneintrag im Sekretariat (PT. 3.1.43) erbeten.
Am 7. November 1918, vor genau 80 Jahren, wurde in Bayern die Monarchie gestürzt und die Republik ausgerufen. Eine maßgebliche Rolle spielte dabei der aus Berlin stammende Journalist und Politiker Kurt Eisner, der nach dem Umsturz der erste Ministerpräsident des Freistaats Bayern wurde. Eisner strebte in der Folge eine Verbindung der Räteidee mit der parlamentarischen Demokratie an. Nach den Landtagswahlen, in denen seine Partei, die USP, nur drei von 180 Mandaten erhielt, erklärte er sich bereit zurückzutreten. Unmittelbar vor seinem angekündigten Rücktritt wurde er am 21. Februar 1919 auf offener Straße ermordet.
In der Übung soll anhand von Quellen und Literatur, die gemeinsam gelesen und interpretiert werden, die Entwicklung in Bayern von November 1918 bis Februar 1919 verfolgt werden. Dabei sollen vor allem die politischen Zielsetzungen Eisners sowie die Faktoren, die deren Verwirklichung förderten bzw. verhinderten, herausgearbeitet werden.
Die Übung verfolgt ein allgemeines methodisches und ein spezielles inhaltliches Ziel: Die Teilnehmer der Übung sollen zum einen verschiedene Quellengruppen kennenlernen und anhand der kritischen Lektüre von ausgewählten Quellentexten die historisch-kritische Methode der Geschichtswissenschaft einüben, zum anderen sollen sie einen Einblick in einen kurzen, aber ereignisreichen und wichtigen Abschnitt der bayerischen Geschichte gewinnen.
Literatur: Manfred TREML, Königreich Bayern (1806-1918), in: Ders. (Hg.), Geschichte des modernen Bayern. Königreich und Freistaat, München 1994, S. 147-172. - Die Regierung Eisner 1918/19. Ministerratsprotokolle und Dokumente, eingel. u. bearb. v. Franz J. BAUER unter Verwendung der Vorarbeiten v. Dieter ALBRECHT (Quellen zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien 1,10), Düsseldorf 1987. - Allan MITCHELL, Revolution in Bayern 1918/1919. Die Eisner-Regierung und die Räterepublik, München 1967. - Falk WIESEMANN, Kurt Eisner. Studie zu seiner politischen Biographie, in: Bayern im Umbruch. Die Revolution von 1918, ihre Voraussetzungen, ihr Verlauf und ihre Folgen, hg. v. Karl Bosl, München-Wien 1969, S. 387-426.
Sonstige Bemerkungen: Anmeldung durch Listeneintrag im Sekretariat des Lehrstuhls Prof. Schmid (PT 3.1.43) erbeten.
Anhand von Urkunden, Akten und Bänden sollen Kenntnisse in Paläographie der Barockzeit (1650 - 1800) vermittelt und eingeübt werden.
Literatur: Hans Otto Meisner, Archivalienkunde vom 16. Jahrhundert bis 1918, Göttingen 1969; Heribert Sturm, Unsere Schrift. Einführung in die Entwicklung ihrer Stilformen, Neustadt/Aisch 1961.
Sonstige Bemerkungen: Anmeldung erforderlich. Gelegenheit dazu besteht im Sekretariat (PT 3.1.43) von Prof. Schmid, Höchstteilnehmerzahl 25 Personen.
Diese Übung dient der Vorbereitung auf das schriftliche Staatsexamen (Geschichte vertieft/nicht vertieft). Anhand der Themen aus der mittleren Reichsgeschichte und der mittelalterlichen bayerischen Geschichte wird die Erschließung und weitgehende Gliederung von Themen geübt. Die Themenauswahl orientiert sich am Vorbereitungsstand der Teilnehmer, die alle regelmäßig ausgearbeitete Gliederungen erstellen, die dann in den Übungsstunden eingehend besprochen werden.
Literatur: B. GEBHARDT - H. GRUNDMANN (Hgg.), Handbuch der deutschen Geschichte, Bd. 1 (9. Aufl. 1970); M. SPINDLER (Hg.), Handbuch der bayerischen Geschichte, Bd. 1 (2. Aufl. 1981), 2 (2. Aufl. 1988).
Sonstige Bemerkungen: Persönliche Anmeldung erbeten.
Archive sammeln, bewahren und pflegen das wichtigste Arbeitsmaterial des Historikers, die schriftlichen Quellen; der Hauptbestand an Urkunden und Akten wird erweitert um Karten und Pläne, Siegel und Bilder, auch um gedrucktes Material (von Gesetzestexten bis Zeitungen). Über Findbücher oder Repertorien, in denen die Bestände systematisch verzeichnet sind, findet der Benutzer direkten Zugang. Jedes Archiv hat seine Geschichte, die aufs engste mit der Geschichte jener Institution verbunden ist, der das Archiv dient. Regensburg zeichnet sich durch eine besonders reiche "Archivlandschaft" aus: Neben Stadt und Bischof haben auch die lutherische Gemeinde, das große Spital, die Kanonikerstifte, Klöster und der Fürst Thurn und Taxis ihr eigenes Archivwesen entwickelt. Ziel der Übung ist es, Organisation und typische Sonderbestände dieser in Regensburg befindlichen Archive kennenzulernen.
Literatur: ECKHART G. FRANZ, Einführung in die Archivkunde, 4. Aufl. 1993; MINERVA-HANDBUCH, Archive im deutschsprachigen Raum, 2 Bde., 2. Aufl. 1974.
Sonstige Bemerkungen: Persönliche Anmeldung erbeten.
Der geographisch eindrucksvoll akzentuierte, von soziokulturellen Kräften geformte und politisch-dynastisch zusammengefaßte historische Raum Bayern, der in der mittelalterlichen Reichsgeschichte eine bedeutende politische Potenz in den dualistischen Auseinandersetzungen zwischen Königtum und Stammes-, später Territorialfürsten darstellt, ist Gegenstand dieses Kurses. Er gliedert sich in drei Abschnitte: 1. Stammesherzogtum von der Landnahme bis 1180; 2. Vom Stammesherzogtum zum Territorialstaat der Wittelsbacher 1180 - 1347; 3. Die wittelsbachischen Teilherzogtümer 1349 - 1506. Die politische Geschichte wird jeweils ergänzt durch eingehende Behandlung der Verfassungsgeschichte und der Rechts- und Kulturentwicklung. - Handreichungen mit Datenübersicht, Zusammenstellung wichtiger Begriffe und themenbezogene Fragestellungen werden zur Wiederholung ausgegeben.
Literatur: ANDREAS KRAUS, Grundzüge der Geschichte Bayerns, 1984.
Der Aufstieg vom Herzogtum zum Kurfürstentum und schließlich zum Königtum bildet den äußeren Rahmen dieses Grundkurses. Thematisiert werden die Vorgänge um die Entscheidung für oder gegen die Lutherreformation, die Haltung der bayerischen Fürsten zu Reichsständen und Kaiser einerseits, und zum französischen Nachbarn andererseits, die nicht nur während der Napoleonischen Kriege und nochmals 1870/71 gefunden und bezogen werden mußte. Im Innern interessiert die Durchsetzung der Fürstenmacht gegenüber den Landständen, der Ausbau des Absolutismus und die Entstehung des modernen Bayern unter Montgelas - begleitet von den eindrucksvollen kulturellen Leistungen während des gesamten Zeitraums. - Handreichungen mit Datenübersicht, Zusammenstellung wichtiger Begriffe und themenbezogene Fragestellungen werden zur Wiederholung ausgegeben.
Literatur: ANDREAS KRAUS, Grundzüge der Geschichte Bayerns, 1984.