Hinweis: Die Angaben werden mit einem entsprechenden Hinweis (z.B. "Terminänderung" oder "Raumänderung") jeweils aktualisiert, falls sich Änderungen gegenüber den Angaben im gedruckten kommentierten Vorlesungsverzeichnis ergeben.
Die Vorlesung behandelt die Zeit vom Dreißigjährigen Krieg bis zum Tode Kurfürst Karl Theodors. In dieser Zeit wird das sogenannte konfessionelle Zeitalter von der Epoche des Absolutismus abgelöst. Die Vorlesung behandelt im Bereich der auswärtigen Politik die Bemühungen Bayerns um eine Standortbestimmung in dem sich verfestigenden europäischen Mächtesystem, die Rivalität zwischen Wittelsbach und Habsburg um das Kaisertum und die Annexionspläne &Öuml;sterreichs gegenüber Bayern. Im Bereich der Innenpolitik liegt der Schwerpunkt der Vorlesung auf der Entfaltung eines absolutistischen Herrschaftssystems in den verschiedenen Sparten der Staatsverwaltung, der Wirtschaftspolitik und der Kirchenpolitik. Ein breiter Raum wird der geistigen und kulturellen sowie der gesellschaftlichen Entwicklung gegeben.
Literatur: M. SPINDLER. Handbuch der Bayerischen Geschichte. Bd 2, hg. von A. Kraus, München, 2. Aufl. 1988; A. KRAUS. Geschichte Bayerns, München 1988; DERS., Maximilian I. Bayerns Großer Kurfürst, Regensburg 1990; H. GLASER (Hg.), Kurfürst Max Emanuel. Bayern und Europa um 1700, 2 Bde., München 1976.
Hinweis: Ab sofort sind eine Literaturliste und Materialien zur Vorlesung hier im WWW abrufbar.
Der Hausvertrag von Pavia aus dem Jahr 1329 wies der rudolfinischen Linie der Wittelsbacher die Pfalzgrafschaft bei Rhein und Teile des bayerischen Nordgaus als eigenständigen Herrschaftsbereich zu. Damit begann für die Obere Pfalz, wie die pfälzischen Gebiete auf dem Nordgau bald genannt wurden, eine Phase, die bis 1623/28, bis zur Rückgewinnung durch Kurfürst Maximilian I., dauerte und sie eine Entwicklung nehmen ließ, die sich in vielfacher Weise vom bayerischen Herzogtum unterschied. Diese spezielle Entwicklung der Oberpfalz soll im Hauptseminar untersucht werden. Im Mittelpunkt stehen dabei die herrschaftlichen Strukturen, die wirtschaftlichen Verhältnisse, das geistige Leben und die konfessionelle Entwicklung.
Literatur: M. SPINDLER, Handbuch der bayerischen Geschichte, Bd. 3,3: Geschichte der Oberpfalz und des bayerischen Reichskreises bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts, hg. von Andreas Kraus, München, 3. Aufl. 1995; H.-J. BECKER, (Hg.), Der Pfälzer Löwe in Bayern, Regensburg 1997.
Sonstige Bemerkungen: Persönliche Anmeldung am Mittwoch, 30. Juli, 10 - 11 Uhr. Dabei werden auch die Referatthemen vergeben. Da das Seminar die Epochengrenze zwischen Spätmittelalter und Früher Neuzeit überlappt, werden die Seminarscheine je nach bearbeitetem Thema für Mittelalter oder Neuzeit ausgestellt.
Bearbeiter von Dissertationen, Magister- und Zulassungsarbeiten erhalten Gelegenheit, ihre Themen vorzustellen und sich ergebende Probleme in einem größeren Kreis zu erörtern. Gemeinsam werden Fragen methodischer und konzeptioneller Art besprochen sowie Aspekte der Quellenkritik und Quellenauswertung behandelt.
Sonstige Bemerkungen: Es wird erwartet, daß alle teilnehmen, die bei mir eine Abschlußarbeit schreiben.
Ludwig der Bayer ist der erste wittelsbachische Herzog, der den deutschen Königsthron bestiegen hat. Anhand von Quellentexten wird die Person Ludwigs vorgestellt und werden seine Territorialpolitik und seine Reichspolitik und die gegenseitigen Abhängigkeitsverhältnisse beider Bereiche untersucht.
Literatur: NDB, XV, S. 334-347; H. THOMAS, Ludwig der Bayer (1282 - 1347). Kaiser und Ketzer, Regensburg u.a. 1993.
Sonstige Bemerkungen: Anmeldung durch Listeneintrag im Sekretariat (PT. 3.1.43) erbeten.
Anhand von Urkunden, Akten und Amtsbüchern sollen Kenntnisse in Paläographie des 15. Jh. vermittelt und eingeübt werden.
Literatur: F. BECK/E. HENNING (Hg.), Die archivalischen Quellen. Eine Einführung in ihre Benutzung (Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs 29), Weimar 1994; H. STURM, Unsere Schrift, Neustadt a.d.Aisch 1961; P.A. GRUN, Leseschlüssel zu unserer alten Schrift, Görlitz 1935; ND 1984.
Sonstige Bemerkungen: Anmeldung erforderlich. Gelegenheit dazu besteht im Sekretariat (PT 3.1.43). Höchstteilnehmerzahl 25 Personen.
Diese Übung dient der Vorbereitung auf das schriftliche Staatsexamen (Geschichte vertieft/nicht vertieft). Anhand der Themen aus der mittleren Reichsgeschichte und der mittelalterlichen bayerischen Geschichte wird die Erschließung und weitgehende Gliederung von Themen geübt. Die Themenauswahl orientiert sich am Vorbereitungsstand der Teilnehmer, die alle regelmäßig ausgearbeitete Gliederungen erstellen, die dann in den Übungsstunden eingehend besprochen werden.
Literatur: B. GEBHARDT - H. GRUNDMANN (Hg.), Handbuch der deutschen Geschichte, Bd. 1 (Stuttgart, 9. Aufl. 1970); M. SPINDLER (Hg.), Handbuch der bayerischen Geschichte, Bd. 1 (München, 2. Aufl. 1981), 2 (München, 2. Aufl. 1988).
Sonstige Bemerkungen: Persönliche Anmeldung erbeten.
Anhand ausgewählter Quellenbeispiele soll ein Zugang zur Geschichte Regensburgs im 17. Jahrhundert angebahnt werden. Akzente setzten der Dreißigjährige Krieg, der Immerwährende Reichstag, aber auch die Gründung neuer Ordensniederlassungen und der Bau einer zweiten evangelischen Pfarrkirche. Exkursionen führen zu historisch und kunsthistorisch bedeutsamen Denkmälern des 17. Jahrhunderts in der Stadt.
Literatur: A. SCHMID, Stadt Regensburg (HAB, Teil Altbayern 60) München 1995.
Sonstige Bemerkungen: Persönliche Anmeldung erbeten.
Die Gründung des Deutschen Reichs 1870/71 bildete den Abschluß der nationalstaatlichen Einigung Deutschlands im 19. Jahrhundert. Das Königreich Bayern war diesem Reich nach längeren Verhandlungen beigetreten und hatte sich somit aus einem souveränen Staat in den Gliedstaat eines Bundesstaates verwandelt.
In der Übung sollen anhand von Quellen und Literatur, die gemeinsam gelesen und interpretiert werden, die Strukturen und Entwicklungen untersucht werden, die zum Beitritt Bayerns zu dem neuen Reich führten. Dabei sollen zunächst die Rahmenbedingungen nachgezeichnet werden, die den Entscheidungsspielraum der bayerischen Politik in der Frage des Beitritts bestimmten, dann sollen die Schritte der Beitrittsverhandlungen verfolgt und schließlich ihr Ergebnis, die Stellung Bayerns im neuen Reich, dargestellt werden.
Die Übung verfolgt ein allgemeines methodisches und ein spezielles inhaltliches Ziel: Die Teilnehmer der Übung sollen zum einen verschiedene Quellengruppen kennenlernen und anhand der kritischen Lektüre von ausgewählten Quellentexten die historisch-kritische Methode der Geschichtswissenschaft einüben, zum anderen sollen sie einen Einblick in ein wichtiges Kapitel der neuesten deutschen und bayerischen Geschichte gewinnen.
Literatur: Th. SCHIEDER - E. DEUERLEIN (Hg.), Reichsgründung 1870/71. Tatsachen, Kontroversen, Interpretationen, Stuttgart 1970. - M. SPINDLER (Hg.), Handbuch der bayerischen Geschichte, Bd. 4/I, München 1974, S. 243 - 347. - M. DOEBERL, Bayern und die Bismarckische Reichsgründung, München/Berlin 1925.
Sonstige Bemerkungen: Anmeldung durch Listeneintrag im Sekretariat des Lehrstuhls Prof. Schmid (PT 3.1.43) erbeten.
Der geographisch eindrucksvoll akzentuierte, von soziokulturellen Kräften geformte und politisch-dynastisch zusammengefaßte historische Raum Bayern, der in der mittelalterlichen Reichsgeschichte eine bedeutende politische Potenz in den dualistischen Auseinandersetzungen zwischen Königtum und Stammes-, später Territorialfürsten darstellt, ist Gegenstand dieses Kurses. Er gliedert sich in drei Abschnitte: 1. Stammesherzogtum von der Landnahme bis 1180; 2. Vom Stammesherzogtum zum Territorialstaat der Wittelsbacher 1180 - 1347; 3. Die wittelsbachischen Teilherzogtümer 1349 - 1506. Die politische Geschichte wird jeweils ergänzt durch eingehende Behandlung der Verfassungsgeschichte und der Rechts- und Kulturentwicklung. - Handreichungen mit Datenübersicht, Zusammenstellung wichtiger Begriffe und themenbezogene Fragestellungen werden zur Wiederholung ausgegeben.
Literatur: ANDREAS KRAUS, Grundzüge der Geschichte Bayerns, 1984.
Der Aufstieg vom Herzogtum zum Kurfürstentum und schließlich zum Königtum bildet den äußeren Rahmen dieses Grundkurses. Thematisiert werden die Vorgänge um die Entscheidung für oder gegen die Lutherreformation, die Haltung der bayerischen Fürsten zu Reichsständen und Kaiser einerseits, und zum französischen Nachbarn andererseits, die nicht nur während der Napoleonischen Kriege und nochmals 1870/71 gefunden und bezogen werden mußte. Im Innern interessiert die Durchsetzung der Fürstenmacht gegenüber den Landständen, der Ausbau des Absolutismus und die Entstehung des modernen Bayern unter Montgelas - begleitet von den eindrucksvollen kulturellen Leistungen während des gesamten Zeitraums. - Handreichungen mit Datenübersicht, Zusammenstellung wichtiger Begriffe und themenbezogene Fragestellungen werden zur Wiederholung ausgegeben.
Literatur: ANDREAS KRAUS, Grundzüge der Geschichte Bayerns, 1984.