Hinweis: Die Angaben werden mit einem entsprechenden Hinweis (z.B. "Terminänderung" oder "Raumänderung") jeweils aktualisiert, falls sich Änderungen gegenüber den Angaben im gedruckten kommentierten Vorlesungsverzeichnis ergeben.
Die Vorlesung wird den Zeitraum vom Ausbruch des ionischen Aufstandes (499) bis zum Zusammenbruch des attischen Reiches im Jahre 404 behandeln. Neben der eigentlichen Ereignisgeschichte soll auch den geistigen und kulturellen Entwicklungen dieser Zeit breiter Raum eingeräumt werden.
Literatur: Cambridge Ancient History IV. Persia, Greece and the Western Mediterranean c. 525 to 479 B.C., ed. by J.Boardman, N.G.L.Hammond, D.M.Lewis and M.Ostwald, Cambridge 1988; Cambridge Ancient History V. Athens. The Fifth Century B.C., 2nd edition by D.M.Lewis, J.Boardman, J.K.Davis and M.Ostwald, Cambridge 1992; J.M.Balcer, The Persian conquest of the Greeks 545 - 450 B.C., Konstanz 1995 (Xenia 38); R.Meiggs, The Athenian Empire, Oxford 1972; W.Schuller, Die Herrschaft der Athener im Ersten Attischen Seebund, Berlin 1974.
Thema der Vorlesung ist das Werden einer neuen Herrschaftsform in Rom, ein Prozeß, der bereits einige Zeit vor der Herrschaft des Octavian/Augustus einsetzt und bis zum Ende der iulisch-claudischen Dynastie im Jahre 68 n.Chr. noch nicht abgeschlossen ist. Innenpolitische Vorgänge und außenpolitische Entwicklung wirken dabei in komplexer Weise aufeinander und formen eine als Prinzipat bezeichnete Herrschaftspraxis für ein Weltreich.
Literatur: G.Binder (ed.), Saeculum Augustum I/II, Darmstadt 1987/88; K.Christ, Geschichte der römischen Kaiserzeit, 2. Aufl. 1995; A.Demandt, Antike Staatsformen, Berlin 1995, 437ff.
Nach seiner offiziellen Selbstdarstellung war der römische Kaiser nur der erste unter den Senatoren, doch in der Realität war er praktisch unumschränkter Herrscher über ein großes Reich. Das Seminar möchte sich konzentriert der Frage widmen, wie sich das Verhältnis zwischen dem Kaiser und einzelnen Institutionen oder Gruppen (Senat, Ritterschaft, Heer, lokale Eliten, Intellektuelle usw.) darstellte bzw. im Laufe der Kaiserzeit entwickelte.
Literatur: F.Millar, The Emperor in the Roman World (31 B.C. - A.D. 337), London 1977; R.J.A.Talbert, The Senate of Imperial Rome, Princeton/N.J. 1984; G.Ziethen, Gesandte vor Kaiser und Senat. Studien zum römischen Gesandtschaftswesen zwischen 30 v.Chr. und 117 n.Chr., St. Katharinen 1994 (Pharos 2).
Sonstige Bemerkungen: Persönliche Anmeldung erforderlich
Die Krise der römischen Herrschaft im obergermanisch-rätischen Gebiet in der Mitte des 3. Jhdts. wird seit langem in der Forschung intensiv diskutiert. 1992 gelang den Augsburger Stadtarchäologen ein spektakulärer Fund zu dieser Thematik. Der damals geborgene römische Weihealtar mit Inschrift rief in kurzer Zeit in der Fachwelt ein breites Echo hervor. Ausgehend von den verschiedenen Interpretationen der Inschrift des Altars soll im Seminar der Blick auf das historische Umfeld, in dem dieser Altar entstand, geweitet werden.
Literatur: L.Bakker, Raetien unter Postumus - Das Siegesdenkmal einer Juthungenschlacht im Jahre 260 n.Chr. aus Augsburg, Germania 71,1993,369ff.; H.U.Nuber, Der Verlust der obergermanisch-raetischen Limesgebiete und die Grenzsicherung bis zum Ende des 3. Jhdts., in: F.Vallet/M.Kazanski (ed.), L'armé romaine et les barbares du IIIe au VIIe siècle, 1993, 101ff.; E.Schallmayer (ed.), Der Augsburger Siegesaltar. Zeugnis einer unruhigen Zeit (Saalburg-Schriften 2), 1995.
Sonstige Bemerkungen:
Epigraphische Grundkenntnisse erforderlich.
Vorbesprechung mit Themenvergabe am Mittwoch, 30.07.97, 10.15 Uhr in H 14.
Der Aufstand der ionischen Griechen gegen die persische Oberhoheit endete zwar in einem Desaster, er eröffnete aber sowohl den Griechen des Mutterlandes als auch den persischen Siegern den Blick für die jeweils andere Kultur und leitete eine lange Phase intensiver - wenn auch nicht immer friedlicher - Kontakte ein. Ursache und Verlauf der Erhebung sowie die sich daraus ergebenden Komplikationen werden Gegenstand des Proseminars sein.
Literatur: G.Walser, Hellas und Iran, Darmstadt 1984, (Erträge der Forschung 209). A.R.Burn, Persia and the Greeks. The Defence of the West 546-478 B.C., London, 2. Aufl. 1984.
Sonstige Bemerkungen: Höchstteilnehmerzahl 25; Anmeldung im Sekretariat Prof. Herz (Frau Fürthaller).
Zeit:
Di 10 - 12
Beginn:
04.11.1997
Raum:
PT 2.0.8
Tutorium:
Di 12 - 13 in PT 2.0.8 oder Di 19 - 20 in PT 1.0.6
Für die Athener brach mit der Verwicklung in den Konflikt der Ionier mit dem persischen Großkönig eine Zeit heftiger kriegerischer Auseinandersetzungen an. In den ersten Jahrzehnten des 5. Jh. v.Chr. lassen sich daher im Innern wie nach außen hin grundlegende Veränderungen feststellen, die entscheidend dazu beitrugen, daß Athen neben Sparta zur führenden Macht in Griechenland aufstieg. Wie sich die Athener gegen die Perser behaupteten und wie die Veränderungen im einzelnen aussahen, soll in der Veranstaltung analysiert werden.
Literatur: G.Walser, Hellas und Iran, Darmstadt 1984, (Erträge der Forschung 209). A.R.Burn, Persia and the Greeks. The Defence of the West 546-478 B.C., London, 2. Aufl. 1984.
Sonstige Bemerkungen: Höchstteilnehmerzahl 25; Anmeldung im Sekretariat Prof. Herz (Frau Fürthaller).
Im Proseminar soll anhand ausgewählter Themen die Rolle der Frau in der römischen Gesellschaft - vor allem der Kaiserzeit - untersucht werden. Im Mittelpunkt steht dabei die historische Bedingtheit anthropologischer Grundkonstanten wie Familie, Beziehung der Geschlechter usw.
Literatur: D.Balsdon, Die Frau in der römischen Antike, dtv-TB; S.B.Pomeroy, Frauenleben im klassischen Altertum, Stuttgart 1985; W.Schuller, Frauen in der römischen Geschichte, 1992 (Serie Piper).
Sonstige Bemerkungen: Höchstteilnehmerzahl 25; Anmeldung im Sekretariat Prof. Herz (Frau Fürthaller).
Parallel zur Hauptvorlesung sollen in dieser Veranstaltung Quellentexte [vor allem Inschriften] vorwiegend in Übersetzung gelesen und gemeinsam besprochen werden, die für die Geschichte Athens von besonderer Relevanz sind. Griechischkenntnisse sind erwünscht.
Es sollen ausgewählte Texte zum Herrscherkult aus hellenistischer und römischer Zeit vorgestellt und in ihrer Relevanz für die religiöse Konzeption des Herrscherkultes, aber auch die praktisch-organisatorische Seite besprochen werden.
Im Rahmen dieser Veranstaltung soll die Verarbeitung antiker, historischer Ereignisse im 20. Jh. analysiert werden. Dabei geht es nicht nur darum, die Darstellung des Stoffes in der Gegenwart auf die Authentizität hin zu prüfen, vielmehr sollen die verschiedenen Schichten historischer Überlieferung angefangen mit den antiken Quellen deutlich werden.
Von jedem Teilnehmer wird ein Referat erwartet. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 beschränkt, daher ist eine Anmeldung im Sekretariat des Lehrstuhls für Alte Geschichte erforderlich.
Sparta ist sowohl in seinem Staatsaufbau mit dem Doppelkönigtum als auch in seiner Gesellschaft ein "Sonderfall" der griechischen Geschichte. Seine politische Stabilität und das schlagkräftige Heer waren die Ursache dafür, daß Sparta seit dem 6. Jh. v.Chr. eine herausragende Rolle in der griechischen Geschichte spielte. Die großen Erfolge im Kampf gegen die Perser und in der Auseinandersetzung mit Athen haben die Legendenbildung stark begünstigt. Man muß daher zwischen Dichtung und historischer Wirklichkeit zu unterscheiden suchen.
Literatur: M.Clauss, Sparta. Eine Einführung in seine Geschichte und Zivilisation, München 1983. St.Link, Der Kosmos Sparta. Recht und Sitte in klassischer Zeit, Darmstadt 1994.
Zusammen mit den Teilnehmern werden ausgewählte Aspekte der Administration, des Alltagslebens, der &Öuml;konomie und der Topographie der Provinz Ägypten behandelt. Dabei sollen auch die spezifischen Methoden und Probleme der Papyrologie vorgestellt werden. Griechischkenntnisse sind nicht erforderlich, da die Texte in - zumeist - englischer Übersetzung zur Verfügung gestellt werden.
Literatur: H.-A.Rupprecht, Kleine Einführung in die Papyruskunde, Darmstadt 1994.
Die Veranstaltung ist gedacht für Anfänger, die bisher kaum oder nur sehr geringen Kontakt mit der Computerwelt hatten. Nach einer allgemeinen Einführung in die Grundlagen der EDV und dem Kennenlernen des Betriebssystems sowie der grafischen Benutzeroberfläche Windows geht es darum, den sicheren Umgang mit einem Textverarbeitungs- und einem konventionellen Datenbankprogramm zu erlernen. Dabei werden insbesondere die Anforderungen wissenschaftlicher Text- und Datenverarbeitung berücksichtigt. Darüber hinaus sollen noch verschiedene fachspezifische Datenbanken vor allem zur Alten Geschichte vorgestellt werden.
Sonstige Bemerkungen: Höchstteilnehmerzahl 15; Anmeldung im Sekretariat Prof. Herz (Frau Fürthaller).
Im Anschluß an die Zeit der Soldatenkaiser waren es vor allem die Kaiser Diokletian und Constantin, die mit ihren Reformen das Imperium auf eine solide Basis stellten, von der aus man in den folgenden Jahrzehnten den Herausforderungen durch die Völkerwanderung begegnen konnte. Die Strukturen und die Entwicklung des spätantiken Staates und seiner Organe sollen in der Veranstaltung ebenso zur Sprache kommen wie die Lebenssituation der Menschen in einer immer unruhiger werdenden Zeit.
Literatur: A.Demandt, Die Spätantike. Römische Geschichte von Diocletian bis Justinian 284 - 565 n.Chr. München 1989, (HdA 3,6). J.Martin, Spätantike und Völkerwanderung, München 1987, (OGG 4).
Der Niedergang der Poliswelt im 4. Jh. v.Chr. ist eng verbunden mit dem Aufstieg Makedoniens unter Philipp II. Das Ausgreifen Alexanders d.Gr. in den Orient eröffnet schließlich eine neue Phase griechischer Geschichte im östlichen Mittelmeerraum. Sie ist gekennzeichnet vom Entstehen großer Territorialreiche, deren makedonische Herrscher die Nachfolge des Alexander energisch und erfolgreich angetreten haben. Ausgehend von der Krise der Polis werden Aufstieg und Niedergang der hellenistischen Reiche sowie die Folgen in Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur betrachtet.
Literatur: H.-J.Gehrke, Geschichte des Hellenismus, München 1990, (OGG 1A). F.W.Walbank, Die hellenistische Welt, München 1983.