Universität Regensburg - Institut für Geschichte - Fach Geschichte

Kommentare zu den Lehrveranstaltungen in Bayerischer Geschichte im Sommersemester 1999


Siehe auch: Übersicht über die Lehrveranstaltungen im Fach Geschichte ; Kommentare: Übersicht - Alte Geschichte - Mittlere Geschichte - Neuere und Neueste Geschichte - Ost- und Südosteuropäische Geschichte - Didaktik der Geschichte .
Zu weiteren Informationen zu den Dozenten gelangt man über deren Namen.

Hinweis: Die Angaben werden mit einem entsprechenden Hinweis (z.B. "Terminänderung" oder "Raumänderung") jeweils aktualisiert, falls sich Änderungen gegenüber den Angaben im gedruckten kommentierten Vorlesungsverzeichnis ergeben.


Lehrveranstaltungen in Bayerischer Geschichte:


Vorlesungen in Bayerischer Geschichte


Schmid

Bayern im Hochmittelalter

Zeit: Di, Mi 9 - 10
Beginn: 04.05.1999
Raum: H 3

Die Vorlesung beschäftigt sich mit dem Zeitraum von der Mitte des 10. Jh. bis zur Mitte des 13. Jh. Behandelt werden die politische Geschichte Bayerns, die Entwicklung von "Staat", Gesellschaft, Kirche und Wirtschaft sowie die Entfaltung des geistigen Lebens. Im Bereich der politischen Geschichte liegt der Schwerpunkt auf dem Verhältnis Bayerns zum Reich, dem Konflikt Welfen-Staufer-Babenberger und der Etablierung der wittelsbachischen Herrschaft im 13. Jh.

Literatur: SPINDLER, M.: Handbuch der Bayerischen Geschichte, Bd. 1, München, 2. Aufl. 1981, Bd. 2, München, 2. Aufl. 1988; DERS.: Die Anfänge des bayerischen Landesfürstentums, München 1937; GLASER, H. (Hg.): Wittelsbach und Bayern (Ausstellungskatalog) Bd. I,1, München 1980; KRAUS, A.: Geschichte Bayerns, München 1988.

Hinweis: Ab sofort sind eine Literaturliste und - in Kürze auch - Materialien zur Vorlesung hier im WWW abrufbar.


Götschmann

Geschichte der deutschen Länder in der Ära des Deutschen Bundes (1814/15 - 1866)

Zeit: Di 10 - 12
Beginn: 04.05.1999
Raum: H 10

Nach dem Ende der Napoleonischen Epoche begann ein neuer Abschnitt der deutschen Geschichte, der ganz wesentlich von den einzelnen deutschen Ländern geprägt wurde. Es waren dies die Staaten, die aus der Phase des säkularen Umbruchs, der mit der Revolution von 1789 eingesetzt hatte, zumeist in erheblich veränderter Form hervorgegangen waren. Während die geistlichen Fürstentümer und die zahlreichen kleineren selbständigen Herrschaften des Alten Reiches mit diesem zusammen untergegangen waren, hatten viele der Länder, die diesen Untergang und die kritische Phase der Napoleonischen Hegemonie überstanden hatten, an Umfang und politischem Gewicht deutlich hinzugewinnen können. Dieser unter schweren Opfern erkaufte neue Status prägte zunächst die Form des neuerlichen nationalen Zusammenschlusses, des deutschen Bundes, und wirkte sich nachhaltig auf den Verlauf des Nationalstaatsbildungsprozesses und schließlich auch die Form und den Charakter des Kaiserreiches aus, das 1871 an die Stelle des 1866 zerstörten Deutschen Bundes trat.
Ziel der Vorlesung ist es, den durch die starke Konzentration auf die Vormächte des Deutschen Bundes Österreich und Preußen oft nur allzusehr eingeengten Blickwinkel zu erweitern und aufzuzeigen, welche Entwicklungen die deutschen Länder genommen haben und welcher Stellenwert ihnen in der deutschen Geschichte des 19. Jahrhunderts zukommt. Aus diesem Grund sollen gerade die mittleren und kleineren deutschen Staaten, die sonst allzu sehr in den Hintergrund treten, vorgestellt werden, wobei die topographischen, demographischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten ebenso umrissen werden sollen wie die im engeren Sinne politischen Verhältnisse und Entwicklungen.

Einführende Literatur: Geschichte der deutschen Länder, "Territorien-Ploetz", hg. von GEORG WILHELM SANTE und dem A. G. Ploetz-Verlag, Bd. 2: Die deutschen Länder vom Wiener Kongreß bis zur Gegenwart, Würzburg 1971; GERHARD KÖBLER, Historisches Lexikon der deutschen Länder, 3. Auflage München 1990.

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Hauptseminar in Bayerischer Geschichte


Schmid

Herzogs- und Königsgut in Bayern im Früh- und Hochmittelalter
Grundlagen mittelalterlicher Herrschaftsausübung

Zeit: Mo 15 - 17
Beginn: 03.05.1999
Raum: PT 2.0.8

Grundbesitz war ein wesentliches Element mittelalterlicher Herrschaft und Herrschaftsausübung. Grundbesitz gab der Herzogs- bzw. Königsmacht wirtschaftlichen Rückhalt, repräsentierte und vergegenwärtigte in dinglicher und augenfälliger Weise die Herrschergewalt in den verschiedenen Landesteilen und ermöglichte durch Verleihung von Grundbesitz an Adel und Kirche herrschaftliches Gestalten und die Bildung von politischen Beziehungssystemen. Ziel des Hauptseminars ist, die regionale Verteilung und zeitliche Veränderung des herzoglichen und königlichen Grundbesitzes in Bayern, seine Zentren und Organisationsformen und deren Entwicklung herauszuarbeiten. Dabei werden der Prozeß des Übergangs des Königsguts in Kirchenbesitz und die sich daraus ergebenden Probleme (Investiturstreit) besondere Beachtung finden.

Literatur: BRÜHL, C.: Fodrum, Gistrum, Servitium regis, 2 Bde., Köln-Graz 1968; HAMM, E.: Herzogs- und Königsgut, Gau und Grafschaft im frühmittelalterlichen Bayern, Phil. Diss. Masch. München 1950; PRINZ, F.: Herzog und Adel im agilolfingischen Bayern. Herzogsgut und Konsensschenkungen vor 788, in: ZBLG 25 (1962) S. 283-311; METZ, W.: Das karolingische Reichsgut, Berlin 1960; DERS.: Zur Erforschung des karolingischen Reichsguts, Darmstadt 1971.

Sonstige Bemerkungen: Persönliche Anmeldung ist erforderlich. Dabei werden auch die Referatthemen vergeben. Der Anmeldetermin wird durch Aushang Ende Februar bekanntgegeben.

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Oberseminar in Bayerischer Geschichte


Schmid

Oberseminar für Doktoranden, Magistranden und Bearbeiter von Zulassungsarbeiten

Zeit: Fr 9 - 11
Beginn: 07.05.1999
Raum: PT 2.0.8

Bearbeiter von Dissertationen, Magister- und Zulassungsarbeiten erhalten Gelegenheit, ihre Themen vorzustellen und sich ergebende Probleme in einem größeren Kreis zu erörtern. Gemeinsam werden Fragen methodischer und konzeptioneller Art besprochen sowie Aspekte der Quellenkritik und Quellenauswertung behandelt.

Sonstige Bemerkungen: Es wird erwartet, daß alle teilnehmen, die bei mir eine Abschlußarbeit schreiben.

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Proseminar zur Neueren und Neuesten Geschichte


Köglmeier

Proseminar zur Neueren und Neuesten Geschichte: Bayern in der Weimarer Republik

Zeit: Fr 10 - 12
Beginn: 07.05.1999
Raum: ZH 1
Tutorium: 1st. fakultatives Tutorium Mi 16 - 17 in ZH 1

In dem Proseminar werden die Methoden und Hilfsmittel der neuzeitlichen Geschichtsforschung vorgestellt. Der Umgang mit Quellen und wissenschaftlicher Fachliteratur wird vor allem anhand von Problemstellungen aus dem Themenbereich "Bayern in der Weimarer Republik" geübt. Ziel des Proseminars ist die Fähigkeit zu eigenständigem wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich der Neueren und Neuesten Geschichte.
Im Rahmen des Proseminars werden auch eine Einführung in die Benutzung des Internets für Historiker gegeben und ein Archiv besucht.

Literatur (* zur Anschaffung dringend empfohlen): OPGENOORTH, E.: Einführung in das Studium der neueren Geschichte. 5. Aufl. Paderborn 1997 (UTB 1553). - SCHULZE, W.: Einführung in die Neuere Geschichte. 3. Aufl. Stuttgart 1996 (UTB 1422). - *BAUMGART, W.: Bücherverzeichnis zur deutschen Geschichte. Hilfsmittel, Handbücher, Quellen. Neuaufl. München 1997 (dtv 32509). - V. BRANDT, A.: Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften. 15. Aufl. Stuttgart 1998 (Urban-Taschenbuch 33). - MENGES, F.: Vom Freistaat zur Reichsprovinz (1918-1933), in: TREML, M. (Hg.): Geschichte des modernen Bayern. Königreich und Freistaat. München 1994, S. 147-273.

Sonstige Bemerkungen: Teilnehmerzahl begrenzt, persönliche Anmeldung durch Listeneintrag im Sekretariat des Lehrstuhls Prof. Schmid (PT 3.1.43) erforderlich.

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Übungen in Bayerischer Geschichte


Schmid

Quellenlektüre zur Regensburger Stadtgeschichte im Früh- und Hochmittelalter

Zeit: Mo 10 - 12
Beginn: 03.05.1999
Raum: PT 2.0.8

Anhand examplarischer Quellen sollen Fragen der Stadtgeschichte, der Stellung Regensburgs in Bayern und im Reich sowie Probleme der Entwicklung der Bürgerschaft behandelt werden. Lateinkenntnisse sind erforderlich.

Literatur: KRAUS, A.: Civitas regia. Das Bild Regensburgs in der deutschen Geschichtsschreibung des Mittelalters, 1972; SCHMID, P.: Regensburg. Stadt der Könige und Herzöge im Mittelalter, 1977.

Sonstige Bemerkungen: Anmeldung per Listeneintrag im Sekretariat erbeten.


Dallmeier

Übung zur Paläographie und Aktenkunde des 19. Jahrhunderts (mit Originalen)

Zeit: Mo 18 - 20
Beginn: 10.05.1999 (Terminänderung!)
Raum: ZH 1

Anhand von Urkunden, Akten und Rechnungsbänden sollen Kenntnisse in deutscher Paläographie und Aktenkunde des 19. Jahrhunderts vermittelt und eingeübt werden. Ferner sollen anhand von zeitgenössischen Schriftstücken Grundzüge von Verwaltungsabläufen erläutert werden.

Literatur: BECK, F. / HENNING, E. (Hg.): Die archivalischen Quellen. Eine Einführung in ihre Benutzung (Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs 29), Weimar 1994; MEISNER, H.O.: Archivalienkunde vom 16. Jahrhundert bis 1918, Göttingen 1969; Schrifttafeln zur deutschen Paläographie des 16.-20. Jahrhunderts, 1: Tafeln, 2: Transkriptionen, Marburg, 8. Aufl. 1995.

Sonstige Bemerkungen: Anmeldung erforderlich. Gelegenheit dazu ist in PT 3.1.43. Höchstteilnehmerzahl 25 Personen.


Hilz

Übung zu Themen der Mittleren und Bayerischen Geschichte

Zeit: Mo 12 - 15
Beginn: 03.05.1999
Raum: PT 2.0.8

Diese Übung dient der Vorbereitung auf das schriftliche Staatsexamen (Geschichte vertieft/nicht vertieft). Anhand der Themen aus der mittleren Reichsgeschichte und der mittelalterlichen bayerischen Geschichte wird die Erschließung und weitgehende Gliederung von Themen geübt. Die Themenauswahl orientiert sich am Vorbereitungsstand der Teilnehmer, die alle regelmäßig ausgearbeitete Gliederungen erstellen, die dann in den Übungsstunden eingehend besprochen werden.

Literatur: GEBHARDT, B. - GRUNDMANN, H. (Hgg.): Handbuch der deutschen Geschichte, Bd. 1 (9. Aufl. 1970); SPINDLER, M. (Hg.): Handbuch der bayerischen Geschichte, Bd. 1 (2. Aufl. 1981), 2 (2. Aufl. 1988).

Sonstige Bemerkungen: Persönliche Anmeldung erbeten.


Hilz

Denkmal und Geschichtsbewußtsein. Regensburger Zeugnisse aus fünf Jahrhunderten (mit Exkursionen)

Zeit: Mi 13 - 15
Beginn: 05.05.1999
Raum: PT 2.0.8

Das Denkmal, meist an markanten Plätzen aufgerichtet und bewußt gesetzt als dauerndes Erinnerungszeichen, sei es an Persönlichkeiten oder Ereignisse, gibt zudem Auskunft über das Geschichtsbewußtsein seiner Schöpfer und deren Versuch dies über die eigene Zeit hinaus wachzuhalten. Mit dem Blick auf künftige Generationen kann sich das Denkmal auch zum Mahnmal wandeln.
Die Übung wird dazu unterschiedliche Beispiele aus der Stadt und der unmittelbaren Umgebung Regensburgs zusammentragen und analysieren. Es wird sich zeigen, daß schon vor dem 19. Jahrhundert Denkmäler aufgerichtet wurden zur historischen Erinnerung und zur Mahnung an die Nachfolgenden.

Literatur: SCHARF, H.: Kleine Kunstgeschichte des deutschen Denkmals, Darmstadt 1984; ERTL, F.V.P.: Kurze Übersicht der vorzüglichsten Denk- und Sehenswürdigkeiten der Stadt Regensburg, München-Passau-Regensburg 1842; BAUER, K.: Regensburg. Kunst-, Kultur- und Alltagsgeschichte, Regensburg, 5. Aufl. 1997.

Sonstige Bemerkungen: Persönliche Anmeldung erbeten.


Köglmeier

Der politische Neubeginn Bayerns nach dem Zweiten Weltkrieg

Zeit: Do 12 - 14
Beginn: 06.05.1999
Raum: PT 2.0.8

Beim Zusammenbruch der nationalsozialistischen Herrschaft am Ende des Zweiten Weltkriegs war Bayern kein Staat mehr, sondern nur noch ein Verwaltungsbezirk. Die Regierungsgewalt übernahm die amerikanische Besatzungsmacht. Unter deren Aufsicht begann die allmähliche Wiedererrichtung der bayerischen Eigenstaatlichkeit. Die Militärregierung setzte einen bayerischen Ministerpräsidenten ein, proklamierte die Bildung eines bayerischen Staates und gab die Ausarbeitung einer Verfassung in Auftrag. Im Dezember 1946 waren mit der Annahme der Verfassung durch einen Volksentscheid, der gleichzeitig abgehaltenen Wahl eines bayerischen Landtags und der mittlerweile stattgefundenen Gründung von politischen Parteien wichtige Schritte auf dem Weg zur Errichtung einer neuen bayerischen Staatlichkeit zurückgelegt. Dieser Neubeginn vollzog sich unter äußerst schwierigen Umständen, die von drückenden wirtschaftlichen Problemen, der sogenannten Entnazifizierung und der Flüchtlingsproblematik geprägt waren.
In der Übung soll die dargestellte Entwicklung anhand von Quellen und Literatur, die gemeinsam gelesen und interpretiert werden, nachgezeichnet werden. Die Übung verfolgt dabei ein allgemeines methodisches und ein spezielles inhaltliches Ziel: Die Teilnehmer der Übung sollen zum einen verschiedene Quellengruppen kennenlernen und anhand der kritischen Lektüre von ausgewählten Quellentexten die historisch-kritische Methode der Geschichtswissenschaft einüben, zum anderen sollen sie einen Einblick in einen grundlegenden Abschnitt der neuesten bayerischen Geschichte gewinnen.

Literatur: LANZINNER, M.: Zwischen Sternenbanner und Bundesadler. Bayern im Wiederaufbau 1945-1958, Regensburg 1996. - KOCK, P. J.: Bayern nach dem Zweiten Weltkrieg, in: TREML, M. (Hg.): Geschichte des modernen Bayern. Königreich und Freistaat. München 1994, S. 375-497. - Die Regierungen 1945-1962, bearb. v. F. BAER (Dokumente zur Geschichte von Staat und Gesellschaft in Bayern III/9, hg. v. K. BOSL), München 1976.

Sonstige Bemerkungen: Anmeldung durch Listeneintrag im Sekretariat des Lehrstuhls Prof. Schmid (PT 3.1.43) erbeten.

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Dr. Georg Köglmeier , letzte Änderung: 7.5.1999