Hinweis: Die Angaben werden mit einem entsprechenden Hinweis (z.B. "Terminänderung" oder "Raumänderung") jeweils aktualisiert, falls sich Änderungen gegenüber den Angaben im gedruckten kommentierten Vorlesungsverzeichnis ergeben.
Der Niedergang der Poliswelt im 4. Jh. v.Chr. und das Ausgreifen Alexanders d.Gr. in den Orient eröffnen eine neue Phase griechischer Geschichte im östlichen Mittelmeerraum. Sie ist nicht nur gekennzeichnet von militärischen Erfolgen bislang unbekannter Dimension, sondern auch vom intensiven kulturellen Austausch zwischen West und Ost. Das Vorgehen Alexanders und die Maßnahmen, die er zur Konsolidierung seiner Herrschaft traf, sollen ebenso im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen wie die Folgen für Orient und Okzident.
Literatur: BOSWORTH, A.B.: The reign of Alexander the Great, Cambridge 1988. GEHRKE, H.-J.: Geschichte des Hellenismus, München, 2. Aufl. 1995. SEIBERT, J.: Alexander der Große, München 1972, (EdF 10).
Nachdem der römische Staat innerhalb weniger Generationen zur dominierenden politischen Macht des Mittelmeergebietes geworden war, wurde er von einer ganzen Reihe struktureller Probleme heimgesucht, die durch die Expansion provoziert worden waren und die Existenz des Staates bedrohten. Im Zentrum der Vorlesung soll stehen, welcher Art diese Probleme waren und welche Anstrengungen man in Rom unternahm, um diesen Herausforderungen zu begegnen.
Literatur: CHRIST, K.: Krise und Untergang der römischen Republik, 3. um einen Nachtrag erweiterte Aufl. Darmstadt 1993. Cambridge Ancient History IX. The last age of the Roman Republic, 146 - 43 BC, ed. by CROOK, J.A., LINTOTT, A., RAWSON, E., Cambridge 1994.
Die Landwirtschaft war der Teil der antiken Wirtschaft, in dem die meisten Menschen beschäftigt waren bzw. in dem der größte Teil des Bruttosozialproduktes erwirtschaftet wurde. Im Rahmen der Vorlesung sollen u.a. die folgenden Problemkreise angesprochen werden: Bodenrecht, landwirtschaftliche Betriebsmittel und Bauten, Arbeitskräfte, wichtige Kulturpflanzen (Getreide, Ölfrüchte, Wein), Viehzucht, Bewässerung, Waldwirtschaft.
Literatur: FLACH, D.: Römische Agrargeschichte, München 1990. BENDER, H.: Agrargeschichte Deutschlands in der römischen Kaiserzeit innerhalb der Grenzen des Imperium Romanum, in: J.Lünig, A.Jockenhövel, T.Capelle (Hgg.): Deutsche Agrargeschichte. Vor- und Frühgeschichte, 1997, 263-374.
Bemerkung: gilt auch als Lehrveranstaltung im Rahmen des Graduiertenkollegs 'Paläoökosystemforschung und Geschichte'
Die Vorlesung gibt einen Überblick über das römische Reich in einer Zeit, die mit den Schlagworten 'Krise' und 'Soldatenkaiser' beschrieben wird. Der Schwerpunkt der Betrachtung liegt auf der außenpolitischen Entwicklung, der Bedrohung des Imperiums an seiner Nord- und seiner Ostgrenze. Interessant erscheinen aber auch die innenpolitischen Reaktionen auf die äußere Gefahren sowie die Veränderung mentaler Strukturen wie sie u.a. im Aufstieg des Christentums deutlich wird.
Literatur: BELLEN, H.: Grundzüge der römischen Geschichte II. Die Kaiserzeit von Augustus bis Diocletian, Darmstadt 1998. - CHRIST, K.: Geschichte der römischen Kaiserzeit, München, 2. Aufl. 1992.
In diesem Seminar soll die Entwicklung des athenischen Staates von den Reformen Solons bis zur Übersteigerung des demokratischen Systems in der sog. Psephisma-Demokratie in den letzten Jahren des Peloponnesischen Krieges in ihren wichtigsten Stationen verfolgt werden. Gleichzeitig soll die Auswirkung dieses Prozesses auf die Mentalität der athenischen Bürgerschaft, vor allem für den aus der eigenen Geschichte, Leistungen und Verfassung abgeleiteten Führungs- und Herrschaftsanspruch gegenüber der restlichen griechischen Welt, durch eingehende Analyse und kritische Würdigung der antiken Überlieferung deutlich gemacht werden. Dies beinhaltet auch eine exemplarische Einführung in verschiedene Quellengattungen und die jeweils besondere Problematik bei ihrer Interpretation.
Literatur zur Einführung: BLEICKEN, J., Die athenische Demokratie, 2. Aufl. 1994.
Sonstige Bemerkungen: Griechischkenntnisse sind erwünscht, aber nicht Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme. Anmeldung im Sekretariat des Lehrstuhls Prof. Herz (Frau Fürthaller).
Die Probleme der römischen Städte in der Kaiserzeit sollen unter den folgenden Gesichtspunkten genauer überprüft werden: Stadtverfassungen und Führungsschichten, städtisches Sozialleben, Versorgung der Städte, Stadt und Land, Stadt und Zentralregierung, Finanzwesen der Städte. Daneben sollen einzelne Gemeinden wie Ostia und Pompeii, die besonders gut dokumentiert sind, gesondert untersucht werden.
Literatur: KOLB, F.: Die Stadt im Altertum, München 1984. OWENS, E.J.: The city in the Greek and Roman world, London, New York 1991. RICH, J., WALLACE-HADRILL, A. (HGG.): City and country in the ancient world, London 1991. STAMBAUGH, J.E.: The ancient Roman city, Baltimore 1988 [Paperback 1992]. MEIGGS, R.: Roman Ostia, 2. Aufl. Oxford 1973 (ND 1985).
Sonstige Bemerkungen: Anmeldung im Sekretariat des Lehrstuhls Prof. Herz (Frau Fürthaller).
Zu den charakteristischen Erscheinungen des römischen Reiches im 3. Jhdt. gehört sicherlich die Ausbildung von separaten Herrschaftsgebieten innerhalb des römischen Reiches im Osten (Palmyra) und im Westen (Gallisches Sonderrreich). Das Hauptseminar wird u.a. den Fragen nachgehen, wie es zur Entstehung dieser Teilreiche kam und wie ihr Verhältnis zum Imperium aussah. Darüber hinaus werden noch weitere Usurpationsversuche und Usurpatoren näher in den Blick genommen.
Literatur: BELLEN, H.: Grundzüge der römischen Geschichte II. Die Kaiserzeit von Augustus bis Diocletian, Darmstadt 1998. CHRIST, K.: Geschichte der römischen Kaiserzeit, München ²1992.
Sonstige Bemerkungen: Anmeldung im Sekretariat des Lehrstuhls Prof. Herz (Frau Fürthaller). Themenvergabe in der 1. Sitzung.
In das sogenannte Zeitalter der römischen Revolution hineingeboren, hatte C. Iulius Caesar selbst entscheidenden Anteil an der stürmischen politischen Entwicklung um die Mitte des 1. Jh. v.Chr., an deren Ende schließlich die Monarchie stehen sollte. Sein Aufstieg über ein außerordentliches Kommando ist nahezu typisch für die bedeutenden Politiker der späten Republik. Im Bürgerkrieg stellte er seine Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis und zeigte gegenüber besiegten Gegnern eine fast sprichwörtliche clementia . Seine Ziele sowie die Konsequenz, mit der er diese verfolgte, blieben jedoch für viele Zeitgenossen unverständlich. Hierin liegt denn auch die Wurzel für sein Scheitern und seinen Tod an den Iden des März 44 v.Chr.
Literatur: GELZER, M.: Caesar. Der Politiker und Staatsmann, Wiesbaden, 6. Aufl. 1960. MEIER, C.: Caesar, Berlin 1982. JEHNE, M.: Der Staat des Dictators Caesar, Köln/Wien 1987. CHRIST, K.: Caesar. Annäherungen an einen Diktator, München 1994.
Sonstige Bemerkungen: Teilnehmerzahl begrenzt; Anmeldung im Sekretariat des Lehrstuhls Prof. Herz (Frau Fürthaller)
Zeit:
Di 10 - 12
Beginn:
04.05.1999
Raum:
PT 2.0.8
Tutorium:
Di 12 - 13 (PT 2.0.8) oder 19 - 20 (ZH 1)
In dem Jahrhundert zwischen dem Auftreten des Tiberius Gracchus (133 v.Chr.) und der Schlacht von Actium (31 v.Chr.) vollzog sich der Übergang von der römischen Republik zum Prinzipat, der seine Ausprägung dem ersten princeps Augustus verdankt. Dieser konnte sich, als er in den Kampf um die Macht eingriff, auf das Testament des ermordeten Caesar stützen. Inwiefern letzterer durch seine vielfältigen Maßnahmen dem Oktavian den Weg geebnet hat, gilt es, in der Veranstaltung zu untersuchen. So wird der Werdegang Caesars im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen, wobei immer zu prüfen bleibt, inwieweit er den Typus des Machtmenschen und Politikers der späten Republik verkörpert.
Literatur: GELZER, M.: Caesar. Der Politiker und Staatsmann, Wiesbaden, 6. Aufl. 1960. MEIER, C.: Caesar, Berlin 1982. JEHNE, M.: Der Staat des Dictators Caesar, Köln/Wien 1987. CHRIST, K.: Caesar. Annäherungen an einen Diktator, München 1994.
Sonstige Bemerkungen: Teilnehmerzahl begrenzt; Anmeldung im Sekretariat des Lehrstuhls Prof. Herz (Frau Fürthaller)
ACHTUNG: DIE VERANSTALTUNG ENTFÄLLT!
Stattdessen bietet Dr. Freyberger ein Proseminar an (siehe
unten
).
Hinweis: Diese Veranstaltung wurde neu in das Lehrangebot aufgenommen.
Antike Inschriften ergänzen in vielen Bereichen die literarischen Quellen bzw. sind für viele Teile der römischen Geschichte (Sozialgeschichte, Religionen, Geschichte der römischen Provinzen, römisches Militär) unsere wichtigste Quelle. Die Einführung beabsichtigt, Grundlagen des Umgangs mit Inschriften zu vermitteln und an Hand ausgewählter Exemplare die Aussagefähigkeit solcher Texte zu verdeutlichen. Grundkenntnisse des Lateins sind erwünscht.
Literatur: MEYER, E.: Einführung in die lateinische Epigraphik, Darmstadt 1973 u.ö.
Im Rahmen der Übung sollen die wichtigsten Themenbereiche der Alten Geschichte vorgestellt und Hilfestellungen für die Vorbereitung der mündlichen Prüfung, aber auch die Staatsexamensklausur gegeben werden.
Im Mittelpunkt dieser Übung stehen die römischen Münzen als Zahlungs- und Propagandamittel, darüber hinaus aber auch Fragen des Geldumlaufs, von Banken und Geldwechslern sowie die Prägestätten. Miteinbezogen werden dabei auch jüngere Münzfunde aus Regensburg. Die Teilnehmer werden versuchen, den Themenkomplex für eine kleine Ausstellung aufzuarbeiten und vorzubereiten.
Literatur: BALBI DE CARO, S. U.A.: Geld aus dem antiken Rom, Frankfurt 1991. - CHRIST, K.: Antike Numismatik, Darmstadt 1967 u.ö.
In der Veranstaltung wird es zum einen um die Möglichkeiten gehen, die sich für den Historiker durch die Fülle der Daten ergeben, die ihm im Internet zur Verfügung stehen. Darüber hinaus sollen fachspezifische stationäre Datenbanken besonders der Alten Geschichte vorgestellt und der effiziente Umgang mit ihnen geübt werden.
Der Rhein stellt die Lebensader der germanischen Provinzen Roms dar. Eine Rheinflotte mit festen Stützpunkten in Mainz und Köln sicherte unterstützt von Fluß- und Grenzpolizei den Flußverkehr und die Übergänge. Dreh- und Angelpunkt für Verteidigung, Handel und Kultur in der Provinz Germania superior war zweifellos die Hauptstadt Mogontiacum. In der Veranstaltung sollen Rolle und Funktion des römischen Mainz in einer zeitweise sehr unsicheren Grenzregion untersucht werden. Besonderes Augenmerk wird dabei auf den archäologischen Befund gerichtet.
Die Veranstaltung ist verbunden mit einer Exkursion im Sommersemester vom 23.06.-26.06.99. Da nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen zur Verfügung steht, ist die Anmeldung im Sekretariat für Alte Geschichte Voraussetzung für die Teilnahme.
Literatur: CÜPPERS, H.: Die Römer in Rheinland-Pfalz, Stuttgart 1990.
Dem römischen Heer kommt bei der Entwicklung der sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse in den Provinzen, beim Kulturaustausch und der Romanisierung eine herausragende Rolle zu. Für die Erforschung des Militärs liefern die Inschriften über die literarischen Quellen hinaus eine Fülle detaillierter Informationen, die für uns nicht nur die Geschichte von Truppenteilen greifbar werden lassen, sondern sogar schlaglichtartig auch den Mikrokosmos der "einfachen Soldaten" beleuchten. Vielfach läßt sich der cursus einzelner Heeresangehöriger rekonstruieren.
Literatur: MEYER, E.: Einführung in die lateinische Epigraphik, Darmstadt 1983. SCHUMACHER, L.: Römische Inschriften, Stuttgart 1988.
Blockveranstaltung mit Exkursion, Termin: 25.09. - 09.10.1999
Nach zwei Feldzügen konnte Kaiser Trajan im Jahr 106 n. Chr. das Gebiet der Daker für Rom erobern. Dakien wurde nun als Provinz organisiert, später dann in zwei bzw. drei Provinzen aufgeteilt. Die mehr als anderthalb Jahrhunderte römischer Herrschaft haben in der an Bodenschätzen reichen Region zu einer wirtschaftlichen und kulturellen Blüte geführt. Auch nach Aufgabe der Provinzen blieben Teile der romanischen Bevölkerung weiter dort ansässig und prägen Land und Kultur Rumäniens bis in die Gegenwart. Selten in der Geschichte läßt sich ein Akkulturationsprozeß so gut und über eine so lange Distanz verfolgen, wie in diesem Fall. Dieser Entwicklung soll in der Blockveranstaltung nachgegangen werden. Da die durch die jüngsten Funde noch bedeutender gewordenen archäologischen Zeugnisse für die Analyse eine Schlüsselrolle spielen, ist mit der Veranstaltung eine Exkursion nach Rumänien verbunden.
Eine Vorbesprechung findet bereits im Sommersemester statt, Ort und Zeit werden noch bekannt gegeben. Wegen der begrenzten Zahl der Teilnehmerplätze ist ab sofort die Anmeldung im Sekretariat für Alte Geschichte möglich; sie ist Voraussetzung für die Teilnahme.
Ausgehend von zentralen Quellendokumenten sollen die Grundzüge der griechischen Geschichte bis zum Auftreten Alexanders d. Gr. erarbeitet werden. Dabei wird es nicht nur darum gehen, die einzelnen Phasen der griechischen Geschichte, sondern auch politische und gesellschaftliche Strukturen herauszuarbeiten. Auf diese Weise soll ein solides Fundament an Wissen für die spätere Behandlung detaillierterer Themenbereiche gelegt werden.
Literatur: DAHLHEIM, W.: Die Antike. Griechenland und Rom von den Anfängen bis zur Expansion des Islam, Paderborn/München 1994.