Hinweis: Die Angaben werden mit einem entsprechenden Hinweis (z.B. "Terminänderung" oder "Raumänderung") jeweils aktualisiert, falls sich Änderungen gegenüber den Angaben im gedruckten kommentierten Vorlesungsverzeichnis ergeben.
Vorlesung in Vor- und Frühgeschichte
Schauer
Gegen Ende des 3. Jahrtausends v. Chr. Geburt bahnt sich in der Zone nordwärts der Alpen ein Kulturwandel an, der, aus archäologischer Sicht, im regelhaften Gebrauch von Metall Ausdruck findet. Die Jungsteinzeit ist damit endgültig überwunden, wenngleich die gewohnten Lebensbedingungen der weiterhin bäuerlich wirtschaftenden Gruppen unverändert fortbestehen. Grundlegend wandeln sich dagegen Gesittung und Sozialverhältnisse, temporäre Herrschaft mit "Prestigebauten" - Befestigungen und monumentaler Grabbau - bricht sich Bahn, und der weitverbreitete Metallbesitz - anfänglich Kupfer, dann Kupfer-Zinnlegierungen (Bronze) - schafft eine neue Qualität von Wertvorstellungen und Besitz. Der weitverzweigte Tauschhandel mit dem neuen Werkstoff bewirkt "Weltkenntnis", Rohstoffbeschaffung und -distribution tragen dazu bei. Für die Siedelverbände erweitern sich die Horizonte, woran die Metallurgie entscheidend Anteil hat.
Literatur: A. Jockenhövel u. W. Kubach (Hrsg.), Bronzezeit in Deutschland. Sonderheft der Zeitschr. "Archäologie in Deutschland" (1994). - B. Hänsel (Hrsg.), Mensch und Umwelt in der Bronzezeit Europas (1998). - K.-F. Rittershofer (Hrsg.), Demographie der Bronzezeit. Paläodemographie-Möglichkeiten und Grenzen. Internat. Arch. 36-37 (1997). - J.J. Assendorp (Hrsg.), Forschungen zur bronzezeitlichen Besiedlung in Nord- und Mitteleuropa. Internat. Arch. 38 (1997). - W. Drack u.a., Ur- und frühgeschichtliche Archäologie der Schweiz. Band III. Die Bronzezeit (1971).
Während des 2. Jahrtausends und des ersten Drittels des letzten Jahrtausends v. Chr. wurden Bronzegegenstände in den Küstenzonen von Atlantik und Nordsee verfertigt, die sich vergleichbar von der Iberischen Halbinsel bis zur Rheinmündung und auf den irisch-britischen Inseln finden. Die Forschung sieht in ihnen Belege für einen eigenen Formenkreis, der sich vom Verbreitungsgebiet des charakteristischen Metallgerätes mitteleuropäischer Bronzezeitgruppen deutlich abhebt. Das Seminar zielt erstens darauf ab, die Leitformen beider hypothetischer Großkreise herauszuarbeiten und zweitens zu prüfen, ob sich nicht Regionalgruppen bestimmen lassen. Zum dritten gilt es, die Grundlagen für die Formenkreis-Theorie kritisch zu beleuchten und zu untersuchen, ob sich die Grenze zwischen beiden Verbreitungsgebieten zuverlässig festlegen läßt.
Literatur: J.J. Butler, Bronze Age connections across the North Sea. Palaeohistoria 9, 1963, 1 ff. - J. Briard, Les dépôts bretons et l'Age du Bronze atlantique (1965). - J. Guilaine (Hrsg.), La Préhistoire Française II. Les civilisations néolithiques et protohistoriques de la France (1976). - J. Gomez de Soto, Les cultures de l'Age du Bronze dans le Bassin de la Charente (1980). - A. Coffyn, Le Bronze final atlantique dans la Péninsule Iberique (1985). - Chr. Huth, Westeuropäische Horte der Spätbronzezeit. Fundbild und Funktion. Regensburger Beiträge zur Prähistorischen Archäologie 3 (1997).
Literatur: H.J. Eggers, Einführung in die Vorgeschichte (2. Aufl. 1974). - H. Müller-Karpe, Einführung in die Vor- und Frühgeschichte (1975). - Fr. Schlette (Hrsg.), Wege zur Datierung und Chronologie der Urgeschichte (1975). - B. Hrouda (Hrsg.), Methoden der Archäologie. Eine Einführung in ihre naturwissenschaftlichen Techniken (1978). - H. Jankuhn, Einführung in die Siedlungsarchäologie (1977). - E. Gersbach, Ausgrabung heute. Methoden und Techniken der Feldgrabung (1989). - A. Moortgat, Einführung in die Vorderasiatische Archäologie (1971). - G.P. Fehring, Einführung in die Archäologie des Mittelalters (1992). - C. Renfrew u. P. Bahn, Archaeology (2. Aufl. 1996).
Das Seminar gibt eine Einführung in Theorie und Methode archäologischer Forschung sowie einen Überblick über die archäologischen Quellen Alteuropas von der Altsteinzeit bis zur Welt der Kelten und Germanen. Nicht nur für Anfänger.
Literatur: C. Renfrew u. P. Bahn, Archaeology (²1996); H.J. Eggers, Einführung in die Vorgeschichte (²1974); B. Cunliffe (Hrsg.), Illustrierte Vor- und Frühgeschichte Europas (1996).
Übungen in Vor- und Frühgeschichte
Schauer
Das Thema der Vorlesung soll von den Studierenden durch eigenständig erarbeitete Befundschilderungen und Referate vertieft werden.
Literatur: Vgl. Angaben zur Vorlesung und: W. Torbrügge, Die Bronzezeit in Bayern. Stand der Forschungen zur relativen Chronologie. 40. Ber. RGK 1959, 1ff. - Chr. Köster, Beiträge zum Endneolithikum und zur frühen Bronzezeit am nördlichen Oberrhein. Prähist. Zeitschr. 43-44, 1965-66, 2ff. - R. Krause, Die endneolithischen und frühbronzezeitlichen Grabfunde auf der Nordstadtterrasse von Singen am Hohentwiel. Forsch. u. Ber. Vor- und Frühgesch. Baden-Württemberg 32 (1988). - H. Köster, Die mittlere Bronzezeit im nördlichen Rheintalgraben (1968). - W. Torbrügge, Zum Übergang von der frühen zur mittleren Bronzezeit in Süddeutschland. Arch. Korrbl. 9, 1979, 23ff. - Ders., Die Bronzezeit in der Oberpfalz (1959). - A. Hochstetter, Die Hügelgräberbronzezeit in Niederbayern (1980). - H. Koschik, Die Bronzezeit im südwestlichen Oberbayern (1981). - A. Berger, Die Bronzezeit in Ober- und Mittelfranken (1984). - S. Ludwig-Lukanow, Hügelgräberbronzezeit und Urnenfelderkultur im Nördlinger Ries (1983).
Die Übung gibt eine Einführung in die Methoden der Siedlungsarchäologie sowie einen Überblick zum vorgeschichtlichen Siedelbild Norddeutschlands und Südskandinaviens vom Neolithikum bis zur Römischen Kaiserzeit.
Literatur: H. Jankuhn, Einführung in die Siedlungsarchäologie (1977); Ländliches Siedlungswesen in vor- und frühgeschichtlicher Zeit, Offa 39, 1982, 3-279; H. Beck u. H. Steuer (Hrsg.), Haus und Hof in ur- und frühgeschichtlicher Zeit (1997); H. Jankuhn, R. Schützeichel u. F. Schwind (Hrsg.), Das Dorf der Eisenzeit und des frühen Mittelalters (1977); G. Kossack, Dörfer im Nördlichen Germanien vornehmlich aus der römischen Kaiserzeit (1997); J. Jensen, Bronze Age Research in Denmark 1970-1985, Journal of Danish Archaeology 6, 1987, 155-174; Björn E. Berglund (Hrsg.), The cultural landscape during 6000 years in southern Sweden - the Ystad Project (1991); H. Küster, A. Lang u. P. Schauer (Hrsg.), Archäologische Forschungen in urgeschichtlichen Siedlungslandschaften (1998).
Ziel der Veranstaltung soll es sein, sich einen Überblick über die unterschiedlichen Kulturgruppen von der frühen bis zur späten Bronzezeit (2200-800 v. Chr.) im gesamten danubischen Raum zu verschaffen und die kulturellen Verflechtungen zu begreifen, die sich entlang des größten mitteleuropäischen Stromes fassen lassen. Dabei stehen vor allem Fragen des kulturellen Austausches von Sachgütern und deren Datierung im Vordergrund. Anhand ausgewählter Fundgruppen (Grab-, Hort- und Siedlungsfunde) soll untersucht werden, woher die kulturellen Innovationen stammen und wie sich kulturelle Ströme ausbreiten.
Literatur: V.G. Childe, The Danube in Prehistory (Oxford 1929); P. Patay, Frühbronzezeitliche Kulturen in Ungarn (Budapest 1938); T. Kovács, Die Bronzezeit in Ungarn (Budapest 1977); B. Hänsel (Hrsg.), Südosteuropa zwischen 1600 und 1000 v. Chr. (Berlin 1982); Beiträge zum bronzezeitl. Burgenbau in Mitteleuropa (Berlin-Nitra 1982); Die Urnenfelderkulturen Mitteleuropas. Symposium Liblice 1985 (Prag 1987); Beiträge zur Geschichte und Kultur der mitteleuropäischen Bronzezeit (Berlin-Nitra 1990); Archäol. Untersuchungen zum Übergang von der Bronze- zur Eisenzeit zwischen Nordsee und Kaukasus. Regensburger Beiträge zur Prähistor. Archäologie 1 (Regensburg 1994); J.-W. Neugebauer, Bronzezeit in Ostösterreich (St. Pölten-Wien 1994); The early Hallstatt period (1200-700 B.C.) in South-eastern Europe. Bibl. Musei Apulensis 1 (Alba Iulia 1994); Beiträge zur Urnenfelderzeit nördl. und südl. der Alpen. Monogr. RGZM 35 (Bonn 1995); M. Egg/Chr. Pare, Die Metallzeiten in Europa und im vorderen Orient. Kat. vor- u. frühgesch. Altertümer 26 (Mainz 1995).
Die Übung beschäftigt sich mit der reichen archäologischen Hinterlassenschaft der Wikingerzeit (8.-11. Jahrhundert), einem der letzten großen Kapitel der europäischen Frühgeschichte. Sie traten zunächst als Seeräuber und Plünderer in den Gesichtskreis der mittel- und westeuropäischen Geschichtsschreibung. Die ersten schriftlichen Nachrichten geben jedoch nur einen Aspekt der wikingischen Lebensweise wieder. Sie taten sich ebenso als weitgereiste Händler, Kolonisatoren am Rande der damals bekannten Welt, Künstler sowie als Staatengründer hervor. Nach der Erarbeitung eines Überblicks über den historischen und geographischen Rahmen sollen von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Referaten ausgewählte Aspekte der Archäologie und Sachkultur - Siedlungen, Grabbrauch, Kunst, Tracht, Bewaffnung etc. - vorgestellt werden.
Literatur: T. Capelle, Kultur- und Kunstgeschichte der Wikinger (Darmstadt 1986); ders., Die Wikinger. Kultur- und Kunstgeschichte in Grundzügen, 2. Aufl. (Darmstadt 1988); Wikinger, Waräger, Normannen. Die Skandinavier und Europa 800-1200 (Berlin 1992); J. Graham-Campbell u. D. Kidd, The Vikings (London 1980).
Völkel
Einführung in die geologischen, mineralogischen und petrologischen
Grundlagen der Geowissenschaften
Zeit:
Völkel
Themen zur angewandten geowissenschaftlichen (Paläo-)Umweltforschung
Zeit:
Raum:
ZH 2
Völkel
Themen zur angewandten geowissenschaftlichen (Paläo-)Umweltforschung
Zeit:
Raum:
ZH 2
Völkel
Geowissenschaftliche Analytik in der (Paläo-)Umweltforschung
Zeit:
Raum:
ZH 2
Wolf
Ausgewählte Kapitel aus der endogenen und exogenen Geologie
Zeit:
Raum:
PT 2.0.7
Schauer
Anleitung zur fachwissenschaftlichen Arbeitsweise der Prähistorischen
Archäologie
Zeit:
Raum:
PT 3.0.59
Huth
Einführung in die Vor- und Frühgeschichte: Quellen, Methoden
Zeit:
Raum:
ZH 7
Huth
Einführung in die Siedlungsarchäologie
Zeit:
Raum:
PT 3.0.59