Hinweis: Die Angaben werden mit einem entsprechenden Hinweis (z.B. "Terminänderung" oder "Raumänderung") jeweils aktualisiert, falls sich Änderungen gegenüber den Angaben im gedruckten kommentierten Vorlesungsverzeichnis ergeben.
Im Rahmen der Vorlesung sollen unterschiedliche Formen prähistorischer Opfer in Europa vorgestellt und kritisch betrachtet werden. Dabei finden historische Quellen in Form von schriftlicher und ikonographischer Überlieferung ebenso wie archäologische Funde und Befunde unterschiedlicher Fundstellen Berücksichtigung.
Literatur: Archäologische Forschungen zum Kultgeschehen in der jüngeren Bronzezeit und frühen Eisenzeit Alteuropas. Regensburger Beitr. Prähistor. Arch. 2 (Regensburg 1993). - M. Müller-Wille, Opferkulte der Germanen und Slawen (Stuttgart 1999). - M.M. Rind, Menschenopfer - Vom Kult der Grausamkeit (Regensburg 1996). - R.-M. Weiss, Prähistorische Brandopferplätze in Bayern. Int. Arch. 35 (Espelkamp 1997). - W. Zanier, Der spätlatène- und römerzeitliche Brandopferplatz im Forggensee. Münchner Beitr. Vor- u. Frühgesch. 52 (München 1999). - Kulthöhlen - Funde, Deutungen, Fakten. Katalog NHG (Nürnberg 1996).
Hortfunde (auch: Depot-, Schatz-, Versteckfunde) sind neben den Siedlungs- und Grabfunden die wichtigste archäologische Quellengattung. Anders als bei Siedlungs- und Grabfunden ist die Funktion der Horte nicht ohne weiteres ersichtlich und dementsprechend umstritten. Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Vielgestaltigkeit dieser Fundgattung (zeitlich, räumlich, inhaltlich), über mögliche Hintergründe der Hortsitte (wirtschaftliche, kultisch-religiöse, ereignisgeschichtliche), über Aussagemöglichkeiten und Deutungsversuche.
Literatur: GEISSLINGER, H.: Depotfund, Hortfund, in: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Bd. V (Berlin 1984), 320-338 mit weiterer Literatur; BRADLEY, R.: The Passage of Arms (Cambridge 1990); HÄNSEL, A. u. B.: Gaben an die Götter. Schätze der Bronzezeit Europas (Berlin 1997).
Im Hauptseminar sollen bronzezeitliche Hortfundgruppen nach quellenkritischen Gesichtspunkten sowie im Hinblick auf ihren archäologischen Aussagewert in eigenständigen Arbeiten wissenschaftlich untersucht werden.
Literatur: vgl. Vorlesung ; ferner: STEIN, F.: Bronzezeitliche Hortfunde in Süddeutschland. Beiträge zur Interpretation einer Quellengattung (Bonn 1976); COFFYN, A., GOMEZ, J. u. MOHEN, J.-P.: L'âge du bronze en France 1: L'Apogée du Bronze Atlantique. Le Dépôt de Vénat (Paris 1981); HANSEN, S.: Studien zu den Metalldeponierungen während der älteren Urnenfelderzeit zwischen Rhônetal und Karpatenbecken (Bonn 1994); KRISTIANSEN, K.: En kildekritisk analyse af depotfund fra Danmarks yngre bronzealder (periode IV-V), Aarbøger 1974, 119-160.
Das Seminar gibt eine Einführung in Theorie und Methode archäologischer Forschung sowie einen Überblick über die archäologischen Quellen Alteuropas von der Altsteinzeit bis zur Welt der Kelten und Germanen. Nicht nur für Anfänger.
Literatur: RENFREW, C. u. BAHN, P.: Archaeology. 2. Aufl. New York 1996; EGGERS, H.J.: Einführung in die Vorgeschichte. 2. Aufl. München 1974; EGGERT, M.K.H.: Prähistorische Archäologie. Konzepte und Methoden. Tübingen u.a. 2001; CUNLIFFE, B. (Hg.), Illustrierte Vor- und Frühgeschichte Europas. Frankfurt 1996.
Das Seminar gibt eine Einführung in die Genese und Klassifikation von Böden. Es richtet sich an Studenten des Grund- und Hauptstudiums, die im Verbund von Geschichte, Physischer Geographie und Bodenkunde einen Schwerpunkt in der Paläoökosystemforschung legen. Es vermittelt das grundlegende Wissen über die Böden und ihre Entstehung als Teil eines (Paläo)Ökosystems. In einem ersten Teil werden die fundamentalen Inhalte der Bodenkunde wiederholt (Definition Boden, Faktoren und Prozesse der Bodenbildung, anorganische und organische Komponenten der Böden, chemische und physikalische Eigenschaften). Der zweite Teil des Seminars widmet sich den Böden Mitteleuropas. Die Genese und charakteristischen Merkmale der verschiedenen Bodentypen werden im Rahmen studentischer Referate vorgestellt. Das Seminar endet mit einer Klausur.
Sonstige Bemerkungen: persönliche Anmeldung bei Frau Manthei (Zi. PT 3.0.25) oder Frau Knöspel (Zi. PT 3.1.50).
Im Seminar werden die elementaren Methoden bodenkundlicher Feldarbeit vermittelt, die im Rahmen bodengenetischer, bodenökologischer und landschaftsgeschichtlicher Untersuchungen angewendet werden. Exemplarisch wird die Vorgehensweise der bodenkundlichen Profilansprache gezeigt, die für alle weiteren Untersuchungen an Böden und Sedimenten die Grundlage darstellt. Das Seminar richtet sich an Studenten des Grund- und Hauptstudiums, die im Verbund von Geschichte, Physischer Geographie und Bodenkunde einen Schwerpunkt in der Paläoökosystemforschung legen.
Sonstige Bemerkungen: persönliche Anmeldung bei Frau Manthei (Zi. PT 3.0.25) oder Frau Knöspel (Zi. PT 3.1.50).
Die Exkursion stellt das naturräumliche Inventar des Bayerischen Waldes vor. An verschiedenen Standorten werden die Entstehung der Landschaft seit der letzten Eiszeit und die anthropogenen Veränderungen des Landschaftsbildes gezeigt.
Sonstige Bemerkungen: persönliche Anmeldung bei Frau Manthei (Zi. PT 3.0.25) oder Frau Knöspel (Zi. PT 3.1.50).
Die Exkursion stellt das naturräumliche Inventar der südlichen Frankenalb vor. An verschiedenen Standorten wird die Entstehung der Landschaft gezeigt und der Eingriff des Menschen in das Landschaftsbild beschrieben.
Sonstige Bemerkungen: persönliche Anmeldung bei Frau Manthei (Zi. PT 3.0.25) oder Frau Knöspel (Zi. PT 3.1.50).
Vorbereitung einer Ausstellung und Publikation über archäologische Forschungen der letzten drei Jahre (2000-2002) im Landkreis Kelheim. Dabei bestehen Möglichkeiten zur Aufarbeitung kleinerer Fundkomplexe durch fortgeschrittene Fachstudent(-inn)en.
Literatur: M.M. Rind (Hrsg.), Von Keltenkriegern und Kirchenmäusen - Archäologie im Landkreis Kelheim 2 (1994-1996) (Regensburg 1997). - Ders., Geschichte ans Licht gebracht - Archäologie im Landkreis Kelheim 3 (1997-1999) (Büchenbach 2000).
Praktische Einführung in die archäologische Geländearbeit anhand des Projektes "Neolithisches Hornsteinbergwerk von Abensberg-Arnhofen" (Feuerstein-Bergbau vor 6500 Jahren). W. Irlinger wird in die Methoden der Luftbildarchäologie und J. Fassbinder in die magnetischen Prospektionsverfahren einführen. M.M. Rind wird den Stand des Projektes erläutern. Anhand der bisherigen in Abensberg-Arnhofen gewonnenen Daten und Bilder (Magnetogramme und Luftbilder) soll die Größe des Feuersteinbergwerkes umrissen werden. Dazu sind neben diesen beiden Verfahren auch Geländebegehungen mit Oberflächenabsammlungen nötig, die im Rahmen der Blockveranstaltung nach Terminabsprache durchgeführt werden sollen.
Literatur: Archäologische Prospektion - Luftbildarchäologie und Geophysik. Arbeitshefte des Bayer. Landesamtes f. Denkmalpflege 59, 1996