Informationen zum

ELITE-Studiengang  PHYSIK

Erlangen - Regensburg

Eine prachtvolle Web-Seite ist `under construction´.
Wegen aller Fragen wende man sich vorerst an mich, Prof. Andreas Schäfer,
Fon: 0941-943-2007, Email: andreas.schaefer@physik.uni-regensburg.de
Diese provisorische Web-Seite soll primär die aufgekommenden Gerüchte etwas eindämmen.
Da viele Detailfragen noch ungeklärt sind, gibt sie in mehreren Punkten nur mein persönliches Verständnis wieder.



Am 9. März hat Bayern den Start von 10 Elite-Studiengängen und 5 Doktorandenkollegs in diesem Herbst bekannt gegeben. Diese wurden in einer mehrstufigen Begutachtung aus weit über hundert Projektvorschlägen ausgewählt. Der Elite-Studiengang Physik der Universitäten Erlangen und Regensburg ist eines der geförderten Projekte.


Es ist das erklärte Ziel aller Physik-Dozenten in Erlangen und Regensburg die Qualität  des normalen Diplomstudiengangs nicht nur zu halten sondern zu verbessern. Die Idee ist, dass auch die Absolventen des Diplomstudiengangs, so weit dies organisatorisch möglich ist, von den Spezialveranstaltungen des Elitestudiengangs profitieren. Insbesondere soll kein striktes Zwei-Klassen-System  entstehen. Vielmehr soll jeder entsprechend seiner Begabung optimal gefördert werden.


Vorbemerkung


Der Elitestudiengang wird symmetrisch an beiden Universitäten angeboten. Beide Universitäten sind völlig gleichberechtigt und es ist völlig egal, an welcher der beiden man eingeschrieben ist.

Wir haben den offiziellen Bescheid aus München noch nicht erhalten, daher gibt es noch einige offene Fragen und alle im Folgenden gegebenen Informationen müssen als vorläufig angesehen werden.


Grundidee


Besonders begabten Studierenden wird die Möglichkeit geboten, im Rahmen eines sehr stark forschungsorientierten Studiums innerhalb von 12 Semestern d.h. 6 Jahren zu promovieren.
 


 

Beginn

Die ersten regulären Studierenden werden zum SS 2005, nach Abschluss ihres 3. Fachsemesters, in das Programm aufgenommen. Im WS 2004/05 bieten die Universitäten Regensburg und Erlangen jeweils bereits spezielle Veranstaltungen an, um interessierten Studierenden die Möglichkeit zu geben, auf sich aufmerksam zu machen.

Es wird gegenwärtig geprüft, ob es möglich ist, dass die Studierenden die jetzt ins 4. Semester kommen, bereits im WS  in das Elite-Studium einsteigen, wozu eine aufbauende Blockveranstaltung im September/Oktober eingerichtet würde.


Bewerbungen


Im Rahmen des Elite-Studiums stehen jedes Jahr für die Bewerber aus Regensburg und Erlangen sowie für auswärtige Bewerber zusammen 25 Plätze zur Verfügung. Die Bewerbung für den ersten Jahrgang muss  Anfang 2005 eingehen (der genaue Termin wird beizeiten bekannt gegeben). Die Entscheidung über die Aufnahme trifft eine gemeinsame Studienkommission der Universitäten Erlangen und Regensburg vor dem Sommersemester 2005. Ein Rechtsanspruch besteht nicht.

Kriterien für die Aufnahme sind:

- Bis zu diesem Zeitpunkt erbrachte Studienleistungen (möglichst benotet). Insbesondere wird erwartet, dass das Vordiplom ganz bzw. so weit als möglich bereits vor dem 4. Semester abgelegt wird.

- Bei Bewerbern aus Regensburg und Erlangen: Persönliche Empfehlung durch Dozenten

- Bei Bewerbern von außerhalb: Die Ergebnisse einer schriftlichen Aufnahmeprüfung in Theoretischer Physik und Experimentalphysik, die von der Studienkommission organisiert wird.

- Der persönliche Eindruck aus einem Gespräch mit der Studienkommission.
 

Wenn es uns gelingt, das Elite-Studium bereits zum WS 2004/05 anlaufen zu lassen, werden wir bereits im kommenden Sommersemester zu Bewerbungen auffordern.



 
 

Studienplan


1.-3. Semester Grundstudium
4. Semester An der jeweiligen Heimatuniversität, d.h. Regensburg bzw. Erlangen
Integrierte Vorlesung: Quantentheorie, Quantenoptik und Atomphysik 
1 Projekt - Experimentalphysik
1 Projekt - Theoretische Physik
Reguläres Physikalisches Praktikum für Fortgeschrittene
Wahlpflichtfach
5. Semester Alle Studierende eines Jahrgangs, entweder in Erlangen oder Regensburg 
Integrierte Vorlesung:  Statistische Mechanik und Festkörperphysik 
1 Projekt - Experimentalphysik
1 Projekt - Theoretische Physik
Reguläres Physikalisches Praktikum für Fortgeschrittene
Wahlpflichtfach, Spezialvorlesung
6. Semester Alle Studierende eines Jahrgangs, entweder in Regensburg oder Erlangen
Integrierte Vorlesung:  Quantenfeldtheorie, Teilchen- und Astroteilchenphysik
1 Projekt - Experimentalphysik
1 Projekt - Theoretische Physik
Wahlpflichtfach, Spezialvorlesung
7.+8. Semester Beginn der Promotionsphase
Spezialvorlesungen, Nebenfach
Studientage, Wochenendseminare, Graduiertentage, Internationaler Workshop
Schriftliche Einführungsarbeit zum Promotionsthema plus mündliche Prüfungen 
zum Erlangen des Diploms   (?)
9.-11. Semester Promotionsstudium mit integriertem, einsemestrigen Auslandsaufenthalt
12. Semester Abschluss der Promotionsarbeit und Promotionsprüfung

Erläuterung zu den rot unterlegten  Veranstaltungen.

1.)  Integrierte Vorlesungen
Der Stoff des normalen Diplomstudiums wird in diesen Vorlesungen in kompakter Form vermittelt. Der wesentliche Unterschied zum normalen Diplomstudium besteht darin, dass ein höheres Maß an Nach- und Vorbereitung erwartet wird und dass die Übungsaufgaben anspruchsvoller sind.

2.)  Projekte
Dies sind kleinere Forschungsprojekte bei einem, von  dem jeweiligen Studierenden gewählten Dozenten,  etwa in der Art, wie dies bereits im Rahmen des Graduiertenkollegs 'Nichtlinearität und Nichtgleichgewicht in kondensierter Materie' erfolgreich praktiziert wird.

3.) Das 5. und 6. Semester sollen die Teilnehmer des Elitestudiengangs gemeinsam verbringen, jeweils ein Semester in Erlangen und eines in Regensburg. Dadurch sollen sie alle Arbeitsgruppen beider Universitäten kennenlernen, um sich dann für ihre Promotionsarbeit für die zu entscheiden, die sie am meisten interessiert, unabhängig davon, an welcher Universität sie eingeschrieben sind.  Außerdem hoffen wir, dass dieses gemeinsame Jahr das Zusammengehörigkeitsgefühl stärkt. In den späteren Semestern wird der ganze Jahrgang an immer mehr gemeinsamen Veranstaltungen teilnehmen.  Für das jeweils auswärtige Semester können Unterkünfte in den jeweiligen Studentenwohnheimen organisiert werden.

4.) Studientage, Wochenendseminare, Graduiertentage, Internationaler Workshop
Diese bilden ein Spektrum von gemeinsamen, forschungsorientierten  Veranstaltungen, die sich eng an bewährte Konzepte  aus dem gemeinsamen Graduiertenkolleg Erlangen-Regensburg zur `Physik der Starke Wechselwirkung´  (1992-2001) anlehnen.

5.) Auslandsaufenthalt
Jeder Betreuer/ jede Betreuerin einer Promotionsarbeit verpflichtet sich einen passenden, etwa  halbjährigen Auslandsaufenhalt zu organisieren, typischerweise bei einem/r ausländischen Kollegen/in, mit dem/der er/sie an einem verwandten Thema zusammenarbeitet.

6.) Einführungsarbeit (?)
Aus tarifrechtlichen und ähnlichen Gründen erscheint es gegenwärtig nicht praktikabel gänzlich auf ein Diplom zu verzichten. Es wird jedoch darauf geachtet werden, dass die kumulativen Anforderungen für ein Diplom im Elite-Studiengang nicht unter die des normalen Diplomstudiengangs fallen. Die Frage, ob ein Diplom unverzichtbar ist,  ist juristisch noch nicht abschließend geklärt.

Im gegenwärtigen Konzept muss die Einführungsarbeit und müssen die mündlichen Diplomprüfungen spätestens vor dem Ende des 8. Semesters abgelegt sein.

Der gesamte Elitestudiengang ist so konstruiert, dass jeder Teilnehmer zu jedem Zeitpunkt völlig unproblematisch in den normalen Diplomstudiengang überwechseln kann.

Master/Bachelor:
Zumindest ich persönlich betrachte die mit der Einführung der Master/Bachelor-Grade in der Physik  (in anderen Fachbereichen ist die Situation eine völlig andere) verbundene Gefahr eines Qualitätsverlustes  als keineswegs ausgeräumt.  Möglicherweise wird der politische Druck letztlich den Übergang zu einer Kombination von Master/Bachelor-Studiengängen auf der einen Seite und Elite-Studiengängen auf der anderen Seite erzwingen. Organisatorisch ließe sich diese Umstrukturierung leicht vollziehen. Zumindest zunächst wollen wir aber am Diplomstudiengang festhalten, gerade um zu demonstrieren, dass die Einrichtung des Elitestudiengangs nicht auf Kosten der Standard-Ausbildung gehen darf.
 

Andreas Schäfer